Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
kümmern. Du hast doch die Schlüssel.« Er wandte sich an Rowena. »Und du hast selber gesagt, dass sich die Regeln geändert haben. Gib Zoe ihren Schlüssel, damit es ein Ende hat.«
»Er will verhandeln.« Erfreut setzte Pitte sich aufrecht. »Es gibt einen festen Vertrag.«
»Aber in dem Vertrag steht nichts von Gefahr an Leib und Leben«, erwiderte Brad, »und die Bedingungen haben sich geändert, als die Beteiligten angegriffen wurden.«
»Sie haben keine Entschädigung für Verletzungen, die außerhalb unserer Kontrolle lagen, verlangt.«
Rowena stieß einen Seufzer aus. »Muss das sein?«, sagte sie zu Brad. »Ihr beide würdet jetzt sicher gerne über Verträge und Bedingungen diskutieren, aber ich möchte es abkürzen. Wenn Zoe beschließt, die Suche jetzt aufzugeben, würde der Passus aufgehoben, dass sie ein Jahr ihres Lebens verliert. Pitte stimmt mir sicher zu, auch wenn ihm eine gute Auseinandersetzung über die Vertragsbedingungen lieber wäre.«
»Ja, das wäre unterhaltsamer«, erklärte Pitte.
»Ich kann Zoe den Schlüssel nicht geben«, fuhr Rowena fort. »Seit dem Beginn der Suche habe ich ihn nicht mehr in Händen. Ich kann den Schlüssel erst dann wieder berühren, wenn er von der entsprechenden Person gefunden worden oder wenn die Zeit abgelaufen ist. So ist es festgelegt.«
»Dann sag ihr wenigstens, wo er ist.«
»Das kann ich ebenso wenig.«
»Er taucht irgendwo auf«, sagte Zoe leise. »Erst wenn ich es weiß, ist er da.« Sie sah Rowena an.
»Du besitzt in dieser Situation die ganze Macht. Du musst nur verstehen, wie du sie anwendest.«
»Habe ich selbst mich in den Spiegel geschickt - oder wart ihr das?«
»Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Der Spiegel auf dem Speicher bei ›Luxus‹. Kyna war darin. Wir haben einander angeschaut, dann bin ich hineingetreten und war im Garten des Gemäldes. Ich war Teil von ihr.«
Rowena ergriff Zoes Hand und umklammerte sie fest. »Erzähl mir alles ganz genau.«
Während Zoe berichtete, was geschehen war, blickte Rowena sie unverwandt an. Ihre Hände zitterten, als sie Zoe wieder losließ. »Eine Sekunde bitte«, sagte sie mit erstickter Stimme und trat an den Kamin, um in die Flammen zu starren.
» A ghra .« Pitte ging zu ihr und legte seine Wange auf ihren Scheitel.
»Ist es schlimm?« Erschüttert griff Zoe nach Brads Hand.
»Ich fürchtete das Schlimmste für meine Welt. Ich glaubte, Kane habe ungestraft alle Gesetze gebrochen, er könne das Blut Sterblicher vergießen und würde nicht dafür bestraft werden. Oh«, Rowena drehte sich um und barg den Kopf an Pittes Brust, »mein Herz war dunkel und voller Furcht.«
»Eine Schlacht tobt, daran gibt es keinen Zweifel. Und ich bin hier gefangen.« Pittes Stimme klang bitter.
»Aber hier wirst du gebraucht.« Rowena löste sich von ihm. Ihre Wangen waren nass von Tränen. »Und diese Schlacht müssen wir gewinnen.«
Sie setzte sich wieder neben Zoe. »Es gibt neue Hoffnung.«
Zoe zog ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und reichte es ihr. »Ich verstehe nicht.«
»Weder ich noch Kane haben es gesehen. Wenn sie sich dir zeigen konnte, war er in der Lage, sie zu erreichen.«
»Wer?«
»Der König. Nicht nur Kane kann den Krieg zu seinen Zwecken nutzen. Wenn wir hier siegen können, kann der König in seiner Welt siegen. Dir ist ein Geschenk gemacht worden, Zoe. Kurze Zeit warst du eine Göttin, die Tochter eines Königs.« Rowenas Gesicht glühte vor Freude. »Man hat dir nicht nur gezeigt, was sie sind, was sie verloren haben, sondern du hast es berührt. Dieses Band kann Kane nicht zerschneiden.«
»Sie versuchte zu kämpfen, aber sie konnte nicht. Sie zog ihr Schwert, aber er überwältigte sie, bevor sie es benutzen konnte.«
»Die Schlacht ist noch nicht vorbei.« Sanft berührte Rowena Zoes Hand. »Weder in deiner noch in meiner Welt.«
»Sie erkannte ihn. Als es geschah, verstand sie, was passierte, und stellte sich ihm.«
»Sie berührte dich, lebte in dir, wusste in dieser kurzen Zeit, was du wusstest. Das war ihr Geschenk an dich.«
»Ich werde sie nicht ihrem Schicksal überlassen. Ich hoffe, sie weiß das.«
Als sie aufbrachen, wandte Brad sich an Pitte, während Rowena Zoe schon zur Tür begleitete. »Wenn er ihr ein Leid zufügt, dann jage ich euch, egal, welche Form ihr annehmt.«
»An deiner Stelle würde ich das Gleiche tun.«
Leise fuhr Brad fort: »Sag mir, was ich tun muss, damit er mich angreift.«
»Er wird es auf jeden Fall tun. Ihr seid
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