Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
ganz allein verlegt. Sie hatte nach Sonderposten Ausschau gehalten, und die weißen Platten bei HomeMakers ergattert.
Auch die Wandfarben hatte sie bei HomeMakers gekauft, überlegte sie. Und Armaturen und Lichtschalter.
Eigentlich gab es kein Zimmer in diesem Haus, in dem nicht irgendetwas von HomeMakers war. Das musste doch etwas bedeuten.
Es hatte sicher etwas mit Bradley zu tun.
Er war überall, dachte Zoe. Und selbst, wenn sie nicht an ihn dachte, war er da. Es war aufregend, mit ihm zusammen zu sein, aber ihn zu lieben … nein, das war unmöglich.
Mehr noch, es war gefährlich für ihn. Ihr waren Pittes Worte nicht entgangen. Je mehr sie Bradley liebte, desto angreifbarer wurde er. Sie stellte nicht in Frage, dass er zur Suche nach dem Schlüssel dazu gehörte, dass er irgendwie zu ihrem Leben gehörte, aber sie würde nicht zulassen, dass er zu einer Zielscheibe für Kane würde, nur weil sie von einer Zukunft mit ihm träumte.
Ihr reichte es, dass dieser Mann sich so um sie und ihren Sohn kümmerte. Sie würde nicht gierig sein und nach mehr streben.
Als sie mit dem Fußboden fertig war, war es fast halb vier Uhr morgens. Sie hatte eine makellos saubere Küche, ein ausgewogenes Haushaltsbuch, einen Menüplan und eine Preisliste. Ob sie das jedoch dem Schlüssel näherbrachte, wusste sie nicht.
Sie beschloss, zu Bett zu gehen, um wenigstens am hellen Morgen etwas ausgeruht zu sein.
Bradley saß am flackernden Lagerfeuer und trank lauwarmes Bier. Allerdings spielte die Temperatur keine Rolle. Wenn man sechzehn war, ging es nur um das Bier. Sein Vater würde ihm das Fell über die Ohren ziehen, wenn er es herausfände - und er bekam fast alles heraus. Aber es ging eben nichts über die Freiheit in einer heißen Sommernacht.
Er hatte nicht vor zu schlafen. Er würde noch eine Zigarette rauchen, sein Bier austrinken und einfach dasitzen.
Es war Jordans Idee gewesen, hier oben in der Nähe von Warrior’s Peak zu zelten. Das unheimliche alte Haus hatte seinen Freund von klein auf angezogen, und er erfand ständig Geschichten über das Haus und die Leute, die dort vielleicht gelebt hatten oder gestorben waren.
Brad musste zugeben, dass es ein echt interessanter Ort war, und wenn man so darüber nachdachte, fragte man sich, wer auf die Idee verfallen war, ein solches Monster in den Bergen von Pennsylvania zu bauen.
Obwohl Bradley es nicht übel fand, würde er es Jordan überlassen. Er fand sein Zuhause, das weitläufige Holzhaus am Fluss, besser. Er würde zwar nach dem College bestimmt nach New York gehen, aber eigentlich konnte er sich nicht vorstellen, woanders als im Flusshaus zu wohnen.
Nicht um alles in der Welt.
Der Umzug nach New York war allerdings eh noch Lichtjahre entfernt. Im Moment gefiel es ihm ganz gut, mit seinen Freunden am Lagerfeuer in den Hügeln zu sitzen.
Am Montag musste er arbeiten, sein Vater tolerierte keinen Müßiggang. Die Vanes kamen ihren Pflichten nach, selbst in den Sommerferien, und das war in Ordnung so. Aber jetzt lag erst einmal das ganze Wochenende mit seinen Freunden vor ihm, und sie konnten ungehindert durch die Wälder streifen, ohne dass ihnen jemand Vorschriften machte.
Er verstand, welche Verantwortung auf ihm lastete - seiner Familie, dem Geschäft, dem Namen Vane gegenüber. Eines Tages würde er seine eigene Spur hinterlassen, wie sein Großvater und sein Vater vor ihm. Aber ein Junge musste auch manchmal was total anderes tun, Bier trinken, verbrannte Hot Dogs essen und mit seinen Freunden zelten.
Wo waren sie eigentlich? Aber er war zu faul, um nach ihnen zu suchen. Er trank sein Bier und ignorierte die leise Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm erklärte, dass er den bitteren Geschmack eigentlich nicht mochte. Er rauchte eine Zigarette und sah den Glühwürmchen zu, die durch die Dunkelheit tanzten.
Ein Schauer überlief ihn, als eine Eule schrie, und das ständige Summen der Insekten bildete den perfekten Hintergrund für seine Gedanken. Wann mochte es ihm wohl gelingen, Patsy Hourback auf den Rücksitz seines Autos zu kriegen? Bis jetzt hatte sie ihm nur Zungenküsse erlaubt, und ab und zu durfte er ihre Brust berühren - über der Bluse. Er hätte ihr diese Bluse nur zu gern endlich ausgezogen.
Das Problem war jedoch, dass sie zuerst von ihm hören wollte, dass er sie liebte, und das war ihm echt zu unheimlich. Er mochte sie sehr, und er begehrte sie auch, aber Liebe? Jesus.
Liebe war für ihn etwas, das irgendwann in der Zukunft
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