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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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schüttelte ihm die Hand. »Garrett Kelly. Marine Corps. Und mit Ihrer Einschätzung, was Ruhe und Erholung und meine Einstellung anderen Leuten gegenüber angeht, haben Sie völlig recht.«
    Lachend klatschte Rob einmal tatkräftig in die Hände. »Ich kann ebenfalls gut auf Gesellschaft verzichten. So, wenn Sie Brandungsangeln wollen, würde ich eine Rute vorschlagen, die Sie weit genug auswerfen können. Dann stecken Sie die Rute in die Halterung und warten bei einem Bier in aller Seelenruhe, bis etwas anbeißt. Das ganze Auswerfen und wieder Einholen, wie es diese Barschangler praktizieren, ist doch was für Idioten. Beim Angeln soll man sich in erster Linie entspannen.«
    Garrett lächelte. »Ganz genau.«
    »Kommen Sie, ich stelle Ihnen alles zusammen, was Sie brauchen. Als Köder können Sie Maifische oder Krabben verwenden. Man kann die Fische auch klein schneiden.«
    Rob holte eine etwa vier Meter lange Angelrute und drückte sie Garrett in die Hand. Dann nahm er aus einem anderen Regal Haken, Gewichte und Schlagschnüre und türmte alles auf dem Tresen auf. »Das wäre alles. Ich mache die Rechnung fertig, dann können Sie noch heute Nachmittag loslegen, wenn Sie wollen.«
    »Danke. Vielleicht tue ich das wirklich. Bier habe ich schon. Vielleicht grille ich mir zum Abendessen ein Steak am Strand.«
    Rob nickte. »Ja, das klingt doch nach einem ziemlich entspannten Tag. Lassen Sie es sich gut gehen. Sollten Sie sonst noch was brauchen, kommen Sie einfach wieder vorbei.«
    Garrett schraubte die Rute auseinander, um sie leichter transportieren zu können, und stopfte den Rest der Sachen in eine Tragetasche. Dann nickte er Rob zu und ging.
    Hoffentlich hatte der Junge inzwischen seine Vorräte abgestellt. Garretts Frühstück hatte aus einem trockenen Bagel im Flugzeug bestanden, und sein Magen beschwerte sich mittlerweile lautstark. Ein Steak und ein bisschen Angeln klangen paradiesisch.
    Er warf einen Blick zum Supermarkt hinüber, aus dem gerade eine Frau heraustrat. Ihre Tasche hielt sie verkrampft gegen die Brust gedrückt. Hastig schaute sie nach links und rechts, dann marschierte sie zum Café. Sein Puls beschleunigte sich. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er Sarah Daniels soeben zum ersten Mal in natura gesehen.
    Aus einem Impuls heraus ging er ihr nach. Ursprünglich hatte er die Hauptstraße nehmen wollen, aber mit der Angelrute und der schweren Tasche hatte er nun einen guten Grund, doch den Strandweg zu benutzen.
    Als er um die Ecke kam, sah er sie die Treppe hinuntersteigen. Er wartete eine Weile, um ihr einen größeren Vorsprung zu lassen, dann folgte er ihr.
    Erst bemerkte sie ihn gar nicht, was seine Meinung bestärkte, dass sie hoffnungslos naiv war. Aber als sie sich dann umschaute, war ihr der Schreck deutlich anzusehen, auch wenn sie rasch versuchte, ihre Reaktion zu verbergen. Sie deutete sogar ein Lächeln an, als sie sein Angelzeug bemerkte, dann jedoch drehte sie sich um und beschleunigte ihre Schritte.
    Zweimal wandte sie den Kopf gerade so weit um, dass sie ihn sehen konnte, und jedes Mal lief sie anschließend schneller. Als sie schließlich ihr Haus erreichte und er ihr immer noch folgte, geriet sie in Panik. Sie rannte die Stufen hoch und ließ in ihrem überhasteten Versuch, die Tür aufzusperren, eine Tasche zu Boden fallen. Dann riss sie die Tür auf, raffte ihre Einkäufe zusammen und warf ihm erneut einen Blick zu. Garrett war merkwürdigerweise selbst wie erstarrt und konnte den Blick nicht von ihr abwenden.
    Die Fotos wurden ihr nicht gerecht, zumal sie auch die dunklen Augenringe, die von Angst und Schrecken zeugten, auf den Bildern noch nicht gehabt hatte. Sie sah unendlich zerbrechlich aus, vollkommen verängstigt, aber er entdeckte auch noch etwas anderes. Vielleicht war es die Art, wie sie ihre Angst zu verbergen versuchte, das unmerkliche Straffen ihrer Schultern, das aufsässige Zucken ihrer Mundwinkel. Sie war eine Kämpferin, nicht die ängstliche Maus, die er erwartet hatte.
    Diese Erkenntnis verursachte ihm eine Gänsehaut, und seine Nackenhaare stellten sich auf. Schnell rieb er sich das Genick, um dieses unangenehme Gefühl zu zerstreuen. Seine Reaktion ärgerte und faszinierte ihn gleichermaßen.
    Er winkte ihr freundlich zu und setzte seinen Weg fort, auch wenn es ihm schwerfiel, den Blick von ihr abzuwenden. Sie sollte ihn nicht als Bedrohung empfinden, denn er wollte sie noch viel häufiger sehen.

5
    Sarah beobachtete durch die Lamellen ihrer

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