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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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schleppte den Stapel zur Kasse und setzte ihn vor der Frau ab.
    »Guten Tag, Sie lesen gern, wie ich sehe«, sagte die Frau fröhlich. »Die meisten Kunden nehmen nur eins oder zwei. Strandlektüre nennen sie das. Wenn Sie mich fragen, ist jedes Buch für den Strand geeignet.«
    Sarah lächelte. »Ich lese wirklich gern, und allzu lange werden diese hier auch nicht vorhalten, aber mehr kann ich beim besten Willen nicht auf einmal tragen.«
    »Ich heiße Martine«, sagte die Frau und streckte ihr die Hand hin.
    »Mein Name ist … Sarah.«
    »Na dann, Sarah, es freut mich sehr, noch so eine Leseratte kennenzulernen. Wenn Sie mit denen da durch sind, bringen Sie sie wieder her, dann schreibe ich Ihnen beim nächsten Einkauf einen Teilbetrag gut.«
    »Danke, das werde ich mir merken.«
    Martine rechnete alles zusammen, und Sarah bezahlte bar. Dann packte Martine die Bücher in eine Plastiktüte und reichte sie ihr. Sarah schob den Riemen der Tasche weiter über die Schulter und nahm die Tüte in Empfang. Zum Abschied winkte sie Martine noch einmal zu.
    Diese kurze nette Unterhaltung hatte ihr gutgetan. Sie brauchte das – den Kontakt zu anderen Menschen, und wenn er noch so oberflächlich war. Mit gesenktem Kopf bog sie in eine kleine Gasse unmittelbar neben dem Buchladen ein. Die Videothek lag hinter dem Supermarkt. Sie würde kurz hineinschauen und sich ein paar Spielfilme ausleihen. Dann wäre für ein paar Tage für Ablenkung gesorgt, und zwar für die Stunden, in denen sie nicht ihren Nachbarn beobachtete.
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie den Mann erst bemerkte, als sie voll in ihn hineinlief und zurückprallte. Schlagartig schoss ihr Adrenalinpegel in die Höhe. Bevor sie noch wusste, wie ihr geschah, sah sie eine Messerklinge aufblitzen, und der Riemen der Laptoptasche hätte ihr beinahe die Schulter ausgekugelt. Sie ließ die Büchertüte fallen, bevor der Angreifer ihr die Tasche endgültig entreißen konnte.
    Sie zog daran, stolperte nach hinten und sah sich einem schmuddeligen Kerl gegenüber, der Anfang zwanzig sein musste. Er war ungewaschen und unrasiert, und sein Körpergeruch war geradezu überwältigend.
    »Gib mir die Tasche«, befahl er in abgehacktem Englisch.
    Er packte sie an den Haaren und zog sie noch näher zu sich heran – und zu dem Messer, das er ihr dicht vors Gesicht hielt.
    Den Laptop durfte sie nicht verlieren. Ihr ganzes Leben hing von diesem Laptop ab. Panik und Hysterie drohten sie zu lähmen.
    »Nein!«
    Der Schrei brach aus ihr heraus, noch ehe sie wusste, was sie da tat.
    Der Kerl packte sie noch fester und schleuderte sie gegen die Hauswand, dass ihr die Luft wegblieb und die Tränen kamen. Ungeschickt griff der Mann nach ihrer Tasche und geriet dabei etwas aus dem Gleichgewicht. Diesen Moment nutzte Sarah aus und schlug ihm das Messer aus der Hand.
    Und plötzlich war sie frei. Heftig zitternd lehnte sie an der Hauswand, ohne zu verstehen, was eigentlich vor sich ging. Ungläubig sah sie zu, wie ihr Nachbar, der aus dem Nichts aufgetaucht war, dem Angreifer einen wütenden Faustschlag ins Gesicht verpasste.
    Der Lärm hatte Schaulustige angelockt, die sich nun am Eingang der Gasse tummelten. Kurz darauf kam ein Constable angelaufen. Der Kampf war fast so schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Ihr Angreifer lag blutend am Boden und winselte um Gnade. Ihr Nachbar zog ihn hoch und schubste ihn auf den Constable zu. Dann drehte er sich zu Sarah und fragte besorgt: »Hey, mit Ihnen alles in Ordnung?«
    Er trat näher und fasste sie bei den Schultern. Sie zuckte zusammen und wollte vor ihm zurückweichen, aber er hielt sie fest und blickte ihr tief in die Augen.
    »Mir fehlt nichts.«
    »Hat er Ihnen wehgetan?«
    Sie schüttelte den Kopf und musste bestürzt feststellen, dass ihre Zähne klapperten wie Eiswürfel in einem Glas.
    Er berührte ihre Wange und strich die Haare nach hinten, die ihr ins Gesicht gefallen waren. Sie blickte an ihm vorbei zu dem Constable, der dem Angreifer gerade Handschellen anlegte. »Er hatte ein Messer.« Sie deutete auf die Waffe am Boden.
    Ihr Nachbar hob das Messer auf und begutachtete es im Sonnenlicht. Stirnrunzelnd reichte er es an den Constable weiter.
    »Diesmal bist du zu weit gegangen, Didier«, fuhr der den Übeltäter an.
    Sarah drängte sich an ihrem Nachbarn vorbei. »Was soll das heißen? Kennen Sie diesen Mann?«
    Der Constable seufzte. »Der macht nichts als Ärger. Ich habe ihn schon ein paarmal festgenommen, aber bisher ist

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