Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
befand sich im Inneren: Fleisch.
    Er kapierte schnell, dass die Einheimischen unter »Fleisch« Fisch oder irgendwelche Meeresfrüchte verstanden. Murrend überflog er das Angebot an Fleisch: jede Menge Hackfleisch, aber lediglich zwei Steaks. Dafür packte er alle Schweinekoteletts ein und schlug auch bei den Hühnerbrustbeständen kräftig zu. Mit Fisch hatte er es nicht so. Er ging hin und wieder angeln, das schon, aber den Fang essen? Nein danke, zu wenig Substanz.
    Dabei kam ihm die Idee, demnächst einmal dem hiesigen Laden mit Anglerbedarf einen Besuch abzustatten, um sich die nötige Ausrüstung zum Brandungsangeln zu besorgen. Im Meer zu fischen wäre ein guter Vorwand, sich am Strand aufzuhalten, wo er Sarahs Ferienhaus im Auge behalten und sich ein Bild von ihrer täglichen Routine verschaffen konnte.
    Zum Glück tranken die Insulaner wenigstens Bier. Die Auswahl war riesig, und auf diesem Gebiet war er nicht wählerisch. Deshalb lud er einige Sixpacks in seinen Wagen und fuhr danach die Gänge auf und ab, um einzusammeln, was er sonst an Lebensmitteln brauchte, um die nächste Zeit nicht zu verhungern.
    Eier, Zeugs für seine Proteingetränke. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Wie groß waren eigentlich die Chancen, dass es in seiner Bude einen Mixer gab? Er konnte von Glück sagen, wenn er ein paar Töpfe und Pfannen vorfand. Käse, Brot, Mayonnaise, Senf und Ketchup. Genau, ohne Ketchup ging gar nichts. Welche Mahlzeit wäre ohne Ketchup schon komplett?
    Bei dem Gedanken, wie seine Mutter immer schimpfte, weil er zu allem Ketchup aß, musste er lächeln.
    Als er den Wagen Richtung Kasse schob, bemerkte er, dass ihn die anderen Kunden neugierig anstarrten. Erst da fiel ihm auf, dass praktisch alle einen Korb mit dem Nötigsten für einen Tag trugen. Es dauerte ein Weilchen, bis er bezahlt hatte. Es gab nur eine Angestellte, und bis alles eingetippt war, hatte sich hinter ihm schon eine beträchtliche Schlange gebildet.
    Kaum war Garrett fertig, kam ein Jugendlicher auf ihn zu. »Soll ich Ihnen die Sachen in Ihre Unterkunft bringen? Meine Freunde können mir helfen. Wir sind auch nicht teuer.«
    Garrett musterte den eifrigen Burschen. »Und wie viel ist ›nicht teuer‹?«
    »Zwanzig Dollar pro Nase.«
    »Du glaubst wohl, ich lebe hinterm Mond«, bemerkte Garrett trocken. »Ich gebe dir die zwanzig Dollar, aber du kannst sie dir mit deinen Freunden teilen.«
    Der Junge strahlte ihn an. »Abgemacht.«
    Garrett zückte seinen Geldbeutel. »Ich habe das letzte Ferienhaus am Ende des Strands von hier aus.«
    »Ja, ich weiß. Ich trage alles runter und stelle Ihnen die Sachen auf die Veranda. Ich beeile mich auch. Das Fleisch soll ja nicht schlecht werden.«
    Nein, das sollte es nicht. Wer wusste schon, wie lange es dauern würde, bis im Supermarkt die Fleischvorräte wieder aufgefüllt wurden.
    Da der Junge seine Einkäufe schleppte, nutzte Garrett die Gelegenheit und schlenderte zu einem der Läden mit Anglerbedarf. Als er eintrat, saß der Inhaber hinter der Kasse, Füße auf dem Tresen. Ein Schlapphut lag auf seinem Gesicht. Offenbar hielt er ein Nickerchen. Garrett stand schon fast vor ihm, als er die Hutkrempe hochschob, Garrett kurz begutachtete und dann nickte.
    »Schauen Sie sich ruhig um. Wenn ich Ihnen helfen soll, rufen Sie einfach.«
    Garrett war überrascht, hier einen amerikanischen Akzent zu hören, und zwar nicht nur amerikanisch, sondern eindeutig aus den Südstaaten. »Können Sie mir irgendwas fürs Brandungsangeln empfehlen?«
    Der Inhaber nahm die Beine vom Tresen und ließ sie auf den Boden plumpsen. Dann schob er den Hut in den Nacken und betrachtete Garrett etwas genauer. Schließlich knurrte er: »Militär, ist aber wahrscheinlich schon ein paar Jahre her. Schulterverletzung, noch recht frisch. Sie suchen Ruhe und Erholung, haben für andere Leute nicht viel übrig. Habe ich recht?«
    Misstrauisch runzelte Garrett die Stirn.
    »Ganz ruhig. Ich habe gelernt, Leute einzuschätzen. Sonst gibt es hier nicht viel zu tun, wenn die Touristensaison vorüber ist.« Er streckte Garrett die Hand hin. »Rob Garner. Army. Pensioniert. Habe den Laden vor fünf Jahren aufgemacht. Hier braucht man nicht viel zum Leben, und die Gegend gefällt mir. Ich habe mir einen guten Zeitpunkt ausgesucht. In ein paar Jahren wird die ganze Welt wissen, wie schön es hier ist, und dann schießen die Grundstückspreise in die Höhe. Dann verkaufe ich und kann mir ein Leben in Saus und Braus leisten.«
    Garrett

Weitere Kostenlose Bücher