KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
Bluse feucht an ihrem BH klebte. Da dieser ebenfalls nass war, gewährte er einen verdammt guten Blick auf ihre Brüste und die Umrisse ihrer Brustwarzen.
»Mist, verdammter!« Sie machte kehrte, rannte ins Bad zurück und holte sich noch ein Handtuch. »Das ist alles deine Schuld.«
»Warum hast du vorhin so geschrien?«, wollte er wissen.
Sie drehte sich um, das Handtuch vor der Brust. »Ich habe das kalte Wasser aufgedreht, damit ich richtig wach werde. Du hast gesagt, wir müssen uns unterhalten. Ich kann nicht reden, wenn ich eigentlich auf der Stelle wieder ins Bett will.«
Er trat auf den Flur und bedeutete ihr, vor ihm ins Schlafzimmer zurückzugehen. Sie ließ sich aufs Bett fallen und tauschte das Handtuch gegen ein Kissen, das sie sich nun vorhielt, während sie es sich bequem machte.
Garrett ragte – es gab keinen anderen Ausdruck dafür – über dem Ende des Bettes empor. Er war groß gewachsen, und in so einem kleinen Zimmer schien er jeden Zentimeter Raum auszufüllen. Er machte sie nervös.
»Um Gottes willen, setz dich bitte irgendwo hin. Wenn du so über mir schwebst, kann ich nicht denken.«
Leicht belustigt erfüllte er ihr den Wunsch und setzte sich ebenfalls aufs Bett. Doch dadurch kam er ihr nur noch näher, und die Situation wurde eindeutig intimer.
»Worüber willst du reden?«
Er musterte sie so intensiv, dass sie das Gefühl hatte, er könnte unter ihre Haut und in ihr Innerstes eindringen. »Wieso bist du so nervös?«
Was für eine dumme Frage. Das konnte auch nur ein Mann fragen, dem jegliches Gespür für sein Gegenüber fehlte. Deshalb schenkte sie sich die Antwort, starrte ihn demonstrativ an und wartete, bis er endlich anfing.
»Ich habe meine Karten auf den Tisch gelegt. Jetzt bist du an der Reihe.«
Sie riss die Augen auf, kniff sie aber sofort wieder verärgert zusammen. »Du hast mir gar nichts erzählt. Ich weiß deinen Namen und dass dich angeblich mein Bruder geschickt hat – was ich übrigens noch überprüfen werde.«
Seufzend schüttelte Garrett den Kopf. »Dir fehlt jeglicher Selbsterhaltungstrieb, Sarah. Daran müssen wir noch arbeiten.«
»Was soll das heißen?«
»Wenn ich wirklich der Bösewicht wäre und dir wegen deinem Bruder eine Lügengeschichte aufgetischt hätte, dann hättest du mich jetzt vorgewarnt. Falls ich mich dadurch bedroht fühlen würde, wäre es für mich ein Leichtes, dich daran zu hindern, mit Lattimer Kontakt aufzunehmen.«
»Warum erzählst du mir das?«
»Weil ich einer von den Guten bin und dir beibringen möchte, Fehler zu vermeiden, die dich das Leben kosten könnten.«
Er schaute sie nachsichtig an, als müsste er angesichts ihrer Naivität eine Unmenge an Geduld aufbringen. Na schön, sie hatte es kapiert. Sie war blöd. Zu ihrer Verteidigung konnte sie nur vorbringen, dass es in der Schule keinen Unterricht gab, in dem man Verschleierungstaktiken oder diesen ganzen Spionagefirlefanz lernte, wie sie es nur aus völlig überdrehten Agentenfilmen kannte. Wenn überhaupt, war immer nur von gesundem Menschenverstand die Rede gewesen, aber dieser gesunde Menschenverstand half nur in Alltagssituationen weiter. Mord und Flucht vor der Polizei zählten gewiss nicht dazu.
»Jetzt mach aber mal einen Punkt«, sagte sie leise. »Ich weiß, dass ich dämlich bin. Das habe ich verstanden. Hör endlich auf, darauf herumzureiten.« Sie rieb sich die Stirn, und Hoffnungslosigkeit überschwemmte sie wie die Flutwelle eines Tsunami. Wem wollte sie was vormachen? Allein würde sie nie und nimmer überleben.
»Du bist nicht dämlich«, erwiderte Garrett. »Dein Leben wurde auf den Kopf gestellt. Du hast ein paar nicht sehr kluge Entscheidungen getroffen, und du warst nicht so vorsichtig, wie du hättest sein sollen, aber dafür hast du jetzt mich. Ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass dir nichts zustößt.«
»Du hast ja keine Ahnung«, murmelte sie vor sich hin. Dann lachte sie freudlos auf. »Nicht sehr kluge Entscheidungen. Wenn ich doch nur in der Zeit zurückreisen könnte.«
»So darf man nicht denken. Man spielt mit den Karten, die man bekommt, und schaut nach vorne.«
»Das klingt, als würdest du überhaupt nichts in deinem Leben bedauern.« Plötzlich war sie neidisch auf seine Selbstsicherheit, die ihn nie zu verlassen schien.
Sichtlich überrascht von ihrer Bemerkung stieß er ein Lachen aus, aber ohne jede Erheiterung.
»Meine Einstellung ist begründet in ihrer Notwendigkeit. Ich habe Fehler gemacht. Ich
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