KGI: Dunkle Stunde (German Edition)
registriert. Das erfordert eine Menge Geduld. Ich will ausführliche Berichte, ich will aber nicht, dass ihr etwas unternehmt – noch nicht.«
Rio nickte. »In Ordnung, können wir machen. Wo liegt das Problem? Du tust ja gerade so, als ginge es um Hochverrat.«
Sam unterdrückte die Wut, die in ihm hochstieg. »Das ist keine der üblichen Missionen, Rio. Nichts Geschäftliches. Das ist eine persönliche Angelegenheit. Ich will die Schweine kriegen. Sie sollen für das büßen, was sie meiner Familie angetan haben. Ich will Informationen, und es ist mir vollkommen egal, wie ihr sie bekommt.«
Steele und Rio schwiegen. Sam sah den beiden an, dass sie endlich kapiert hatten, worum es ihm wirklich ging.
»Ich will wissen, warum sie Rachel am Leben ließen. Wozu dieser Riesenschwindel? Warum sollten wir glauben, sie wäre tot, während sie in diesem Lager gefangen gehalten wurde?«
»Ich verstehe«, sagte Rio. »Ich werde dir die Informationen besorgen.«
»Nicht du allein, Rio. Ich werde mitkommen. Ich könnte und würde dich nie um so etwas bitten, ohne selbst mitzumachen. Ich fliege jetzt mit meiner Familie nach Hause. Im Moment brauchen sie mich. Wenn sich alles so weit beruhigt hat, treffe ich mich mit dir in Kolumbien. Dann legen wir los.«
»Nicht ohne mich«, fuhr Steele dazwischen.
Sam schüttelte den Kopf. »Nein. Du kehrst mit deinem Team zurück. Du bist für deine Männer verantwortlich. Cole und Dolphin brauchen eine Auszeit. Du kennst die Regeln. Wir arbeiten als Team. Wir leben als Team. Das Team ist alles.«
Steele fluchte leise. »Das gefällt mir nicht, Sam. Du bist von dieser Sache persönlich stark betroffen. Wenn du mich nicht dabeihaben willst, gut. Aber dann überlass das Ganze Rio und seinen Männern.«
»Was ich vorhabe, das kann ich von keinem anderen verlangen.«
»Mir gefällt das ebenfalls nicht«, sagte Rio. »Wenn du die Sache erledigt haben willst, schön. Ich fliege mit meinem Team da runter, wir treiben das Gesindel zusammen und bringen sie zum Sprechen. Aber ich halte es für besser, du kehrst mit den anderen nach Hause zurück und bleibst da auch. Deine Familie braucht dich.«
»Um meine Familie kümmere ich mich schon«, sagte Sam ruhig. »Aber danach komme ich zurück. Ich will Blut sehen. Und ich kann nicht zulassen, dass du mir die Drecksarbeit abnimmst. Oder sonst jemand.«
»Blödsinn«, schnaubte Steele. »Denk doch mal nach, Sam. Schalt dein Gehirn ein. Du bist emotional genauso betroffen wie Ethan. Du nimmst die Angelegenheit persönlich. Jemand hat deine Familie angegriffen, und jetzt willst du Rache. Glaubst du ernsthaft, Garrett würde in aller Ruhe rumhocken, während du wieder in den Dschungel rennst? Glaubst du, Ethan würde einfach zusehen, wie du seine Frau rächst? Flieg nach Hause, und nimm deine Brüder mit. Du weißt, dass ich recht habe, sonst würdest du nicht versuchen, das Ganze hinter dem Rücken deiner Brüder anzuleiern.«
»Und dass du von uns angeblich irgendwas nicht verlangen kannst, ist ein Haufen Mist«, fuhr Rio dazwischen. »Wir sind hier nicht bei der US -Armee. Ich fliege mit meinem Team wieder runter. Steele bringt seins nach Hause, und du begleitest deine Familie. Die brauchen dich nötiger als wir. Ich finde die Antworten auf deine Fragen schon heraus.«
Sam zögerte, hin- und hergerissen zwischen seiner Rachsucht und dem Wissen, dass Rio und Steele recht hatten. Ethan brauchte ihn. Die nächsten Wochen würden für seine Familie hart werden. Gleichzeitig wollte er Antworten haben. Das war unglaublich wichtig. Er musste wissen, warum man Rachel entführt und seine Familie belogen hatte. Was hatte diese Irreführung zu bedeuten? Das alles war vollkommen undurchsichtig.
»Überlass es uns«, sagte Steele. »Ich weiß, dass es dir gegen den Strich geht, wenn du nicht über alles die Kontrolle hast. Aber aus dieser Sache solltest du dich tatsächlich raushalten. Ich kümmere mich um meine Verletzten, und der Rest meines Teams unterstützt Rio und sein Team vor Ort.«
Rio zog eine Augenbraue hoch. »Wow. Der allmächtige Steele übernimmt einen Hilfspart in der zweiten Reihe.« Er fasste sich an die Brust und torkelte rückwärts.
Steele warf ihm einen derart wütenden Blick zu, dass Rio schlagartig aufhörte zu schauspielern.
»Und da wundert ihr euch, dass es mir so schwerfällt, euch die Dinge zu überlassen«, murmelte Sam. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Also hört mal, ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr euch
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