Kiara & Alina
drein.
»Danke, wirklich ganz lieb von dir. Und Dank an Christina Aguilera. Jonas und du, das wäre sowieso nicht gutgegangen.«
»Und weißt du was, Kiara?« Die Stimme von Lissy klang freudig und aufgeregt.
»Ayisha und ich sind jetzt zusammen! Ich hab deinen Rat gleich am nächsten Tag befolgt!«
Die beiden Freundinnen küssten sich erneut auf den Mund.
»Ach, du bist das?«, stellte Ayisha erstaunt fest.
Und ehe sich Kiara versah, bekam sie einen schmatzenden Kuss und atmete den süßlichen Duft des Mädchens ein.
Lissy und Ayisha bestellten sich jeweils eine Cola, alberten noch ein bisschen herum, küssten sich. Dann wollten sie schließlich weiter. Zum Abschied gab Kiara beiden einen Kuss.
Miriam schaute Kiara mit großen Augen an.
»Liebes, ich glaube, du bist mir jetzt eine Erklärung schuldig. Eben erzählst du mir von deinem Buch, von einem Erlebnis einer Frau – na ja, ich kann das Wort kaum aussprechen, einer Sklavin – mit zwei Jugendlichen namens Jonas und Lissy, wobei sich Lissy am Ende von ihremJonas trennt. Und dann sitzt mir hier gerade eine Lissy gegenüber, die dich auf den Mund küsst und die sich eben erst von ihrem Freund Jonas – wie könnte es anders sein – getrennt hat. Jetzt hat sie ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin, genauso wie in deinem Buch. Und natürlich hat der Vater von Jonas sie noch mit Geld umstimmen wollen, genau wie in deinem Buch. Kiara, wir kennen uns nun schon so lange. Ich bin deine beste Freundin, jedenfalls habe ich das mal geglaubt. Sag mir doch bitte endlich, was mit dir los ist!«
Kiara senkte den Kopf und nahm die Hände vors Gesicht. Dann begann sie am ganzen Körper zu zittern. Und sie weinte vor sich hin. Miriam setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme. Sie sagte kein Wort.
Nach einer ganzen Weile beruhigte Kiara sich etwas. Sie trocknete die Tränen und ging zur Toilette. »Bin gleich wieder da.«
Als sie zurückkehrte, hatte sie sich wieder ein bisschen gefangen.
»Miriam, du hast recht. Ich verschweige dir etwas. Aber das liegt zum Teil auch an dir. Ich habe vor einiger Zeit einmal versucht, dir etwas über mich mitzuteilen, was mich schon länger bedrückte. Zugegeben, es war kein günstiger Zeitpunkt, wir hatten beide zu viel getrunken. Aber du hast mich damals ausgelacht. Meine Angst ist, das könnte jetzt auch wieder passieren. Schlimmer noch: Du würdest mich für alle Zeiten verachten. Alles, was ich von dir verlange, ist, dass, egal, was ich dir gleich von mir erzähle, ich trotzdem für dich immer noch die gleiche Kiara wie vorher bin.«
»Okay, Liebes, ich verspreche es dir. Ich kann mich zwaran nichts mehr erinnern, aber vielleicht habe ich damals wirklich nicht richtig zugehört und auch sehr dumm reagiert.«
Dann erzählte Kiara ihrer Freundin von ihren verborgenen Wünschen, den Enttäuschungen in ihrer Beziehung mit Jens, ihrem Erlebnis am Flughafen, der Kontaktanzeige, dem ersten Zusammentreffen mit Mark, ihrer Unterwerfung und ihrem Leben als Sklavin. Und natürlich berichtete sie auch von Alina und ihrer Liebe zu ihr.
Miriam war sprachlos.
»Liebes, an vielen Stellen ist es mir nicht leichtgefallen, dir zu folgen. Und ganz offen, das war viel mehr, als ich befürchtet habe. Ich frage mich überhaupt, was ich denn bisher von dir gewusst habe. Du kommst mir jetzt wie ein riesengroßer Eisberg vor, von dem nur ein winzig kleiner Teil aus dem Wasser herausragt. Eisberg ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, mir ist aber auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen. Vulkan würde es wohl eher treffen.«
Kiara musste lächeln.
»Eins verstehe ich an der ganzen Sache aber nicht«, fuhr Miriam fort. »Du hast dich immer sehr für die Rechte von Frauen eingesetzt. Oft hast du noch viel mehr auf Gleichberechtigung gepocht als ich. Das war dir immer sehr wichtig. Wie passt das mit deinem jetzigen Leben zusammen?«
»Miriam, ich weiß da ja auch nicht richtig weiter. Ich habe einen sehr starken Wunsch, mich einem Mann sexuell zu unterwerfen. Er soll etwas mit mir anfangen, mich überall anfassen und mich ohne Rücksicht nehmen.
Natürlich wäre es sozusagen politisch korrekt und vielleicht auch schön, wenn Mark mich nur im Bett dominierenwürde, während wir ansonsten vollkommen gleichberechtigt wären.
Einmal habe ich mich darüber etwas länger mit Marks bestem Freund Michael unterhalten. Er meinte, die Sache wäre dann nur ein Spiel. Auf diese Weise könne keine echte Hingabe entstehen.«
»Ja aber, Kiara,
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