Kiara & Alina
stellen, ohne mich gleich in die Schranken zu weisen. Sie lächelte vor sich hin. Mark legte ihr eine Hand zwischen die Schenkel, die sie ihm bereitwillig öffnete. Dann schlief sie erschöpft ein.
Ein Tag am Main
Nach einem längeren Einkaufsbummel kehrten Kiara und Miriam in eins der in der Nähe des Eisernen Stegs ankernden Restaurantschiffe ein. Sie gingen bis ganz ans Ende des Schiffes durch, wo vier kleinere Tische standen. Kiara mochte diesen Platz. Einerseits waren sie hier recht ungestört, andererseits gab er ihr das Gefühl, dem Wasser besonders nahe zu sein.
Sie spannten einen Sonnenschirm auf. Und Kiara bestellte einen gespritzten Apfelwein, Miriam eine Cola.
»Auf meiner Uhr ist es jetzt Viertel nach zwei. Schau doch mal, ob deine noch geht.«
»Miriam, bitte sei nicht so spitz. Ich muss erst um neun wieder zurück sein, und diesmal denke ich bestimmt daran.«
»Nennt man das nicht Ausgang?«
»Miriam, bitte!«
»Und hast du jetzt sicherheitshalber eine Stunde weniger?«
»Ach, Miriam.« Eine Träne lief Kiara über die Wange.
»Ist ja schon gut, Liebes. Aber du erzählst mir ja auch nichts. Als deine beste Freundin darf ich mir ja wohl Gedanken um dich machen, oder?«
»Ja, darfst du. Aber sei bitte nicht so gemein, ich vertrage das momentan nicht gut.«
»Komm, lass uns über etwas anderes reden. Dich bedrückt doch was, aber du willst es mir nicht sagen. Du hast sicher deine Gründe dafür. Wie weit bist du denn mit deinem Buch?«
»Ich komme ganz gut voran. Erst letzte Woche habe ich ein Kapitel abgeschlossen.«
»Aha! Und? Worum geht's eigentlich darin?«
»Kann ich jetzt noch nicht sagen. Das Buch ist ja noch nicht fertig.«
»Liebes, bei mir sind solche Sachen absolut sicher aufgehoben. Ich erzähle gewiss niemandem irgendwas über den Inhalt deines Buches, jedenfalls nicht, bevor man es kaufen kann. Was denkst du eigentlich von mir?«
»Miriam, das wollte ich dir auch nicht unterstellen.«
»Ja, aber was dann? Kiara, worüber sollen wir beide uns unterhalten? Über deinen Mark rückst du nichts raus, und über dein Buch willst du auch nichts sagen. Guck mal, sind das nicht wunderschöne Schwäne da drüben?«
»Nein, Miriam, wir müssen uns nicht über die Schwäne unterhalten.«
»Aber worüber denn?«
»Ich traue mich nicht, dir das letzte Kapitel zu erzählen. Ich habe Angst, dass du mich dann verachtest.«
»Liebes, du willst das Buch veröffentlichen, oder? Irgendwann liegt es dann in den Buchhandlungen herum, und letztendlich kommt ja doch alles heraus. Und wenn es wirklich so schlimm ist, wie du tust, dann ist es besser, du erzählst es mir gleich, weil ich mich dann beim Erscheinen des Buches schon längst wieder abgeregt habe. Andersherum kann ich für nichts garantieren.«
Kiara schaute den am Ufern vorbeifahrenden Radfahrern und Skatern zu. Und sie gab sich einen Ruck.
»Okay, ich will es mal versuchen. Hör einfach zu und lach mich nicht aus. Deine Kommentare kannst du ja hinterher abgeben.«
Dann erzählte sie Miriam ihr Erlebnis bei Jonas, aber aus der Sicht ihrer Romanfigur.
»Das ist gut, Liebes, gefällt mir! Aber sag mal, wie kommst du denn auf solche Sachen? Kann es sein, dass ich dich noch gar nicht richtig kenne? Woher nimmst du das? Und was mag da sonst noch alles in deinem Köpfchen drinstecken, was du mir und anderen vorenthältst?«
»Miriam, bitte, fang nicht schon wieder damit an!«
»Ich sag doch gar nichts.«
Sie wurden durch den Ruf eines Mädchens unterbrochen.
»Kiara!«
Kiara schreckte auf. Am Ufer winkten zwei Skaterinnen. Eine davon war Lissy.
Und dann kamen sie auch schon lachend und albernd zu Kiaras und Miriams Tisch gerollt.
»Hi, Kiara, schau mal, das ist meine Freundin Ayisha.«
Lissy und Ayisha gaben sich einen Kuss auf den Mund, um sich gleich darauf zu Kiara zu setzen.
»Hallo, ihr beiden. Das ist übrigens meine beste Freundin Miriam.«
Ayisha war ein junges Mädchen von vielleicht 16 oder 17 Jahren. Sie hatte große dunkle Augen, tiefschwarze Haare und eine leicht getönte Haut. Kiara überlegte, ob sie wohl eher türkische oder indische Eltern hatte. Beide Mädchensahen in ihren knappen Röckchen und mit ihren Knie- und Ellbogenschützern einfach reizend aus.
»Kiara, ich habe mit Jonas Schluss gemacht. Sein Daddy hat mich zwar noch umstimmen wollen, hat mir sogar richtig Knete geboten, doch ich bin stur geblieben. Der kann mich in Zukunft mal. Übrigens, ich habe nichts verraten.«
Miriam schaute neugierig
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