Kiara & Alina

machst du denn alles? Lässt du dich in den Arsch ficken?«
    »Ja, normalerweise schon.«
    »Gut. Kann man dich Mark abkaufen?«
    »Das musst du mit Mark besprechen. Aber ich denke nicht.«
    »Na ja, war ja auch nur so 'ne Idee. Also, Kindchen, hier läuft das etwas anders, als du es gewohnt bist. Die Leute, mit denen Mark es zu tun hat, machen ständig Bluttests. Kennst du ja von dir sicherlich auch. Wenn zum Beispiel Joachim sein Sommerfest gibt, dann musst du beim Einlass einen aktuellen Test vorlegen. Hier sind Gummis Pflicht. Ohne die läuft absolut nichts. Hier gibt es Schlampen, die machen es für ein paar Euros mehr auch ohne, du aber nicht. Verstanden?«
    »Ja, klar.«
    »Zeig mal dein Hinterteil.«
    Kiara drehte sich um.
    »Ist alles okay, kannst mir wieder deine Titten zuwenden. Ich habe nur geschaut, ob dein Halter dir in der letzten Zeit ein paar stärkere Striemen zugefügt hat. Nicht dass ich was dagegen hätte. Im Gegenteil, ihr Weiber habt es meist nicht anders verdient, euch tut die Peitsche gut. Aber hier arbeiten viele Frauen auf eigene Rechnung. Und wenn dann eine mit Striemen dabei ist, dann glauben die Freier, die wäre hier von ihrem Eigentümer reingeprügelt worden. Die will eigentlich nicht arbeiten, muss es aber. Also, so eine wie du. Das törnt viele total ab. Umso besser, wenn man dir nichts ansehen kann.«
    Viktor griff nach einer Packung Kondome.
    »Wie gut kannst du mit Gummis umgehen?«
    »Ich habe nicht sehr viel Erfahrung damit.«
    »Also, die Nutte zieht dem Freier das Kondom über. Denn es geht um deine Sicherheit. Dir nützt es nichts, wenn's einer gleich beim Anziehen kaputt macht oder falsch überzieht und es dann beim Ficken wegrutscht. Außerdem werden die Kerle meist nervös dabei. Die sindfroh, endlich 'nen Steifen zu haben. Und wenn sie sich dann das Gummi überrollen sollen, macht es peng, und das Ding ist wieder schlaff. Also machst du das am besten beim Blasen. Du fängst mit dem Blasen an, rollst ihm dabei das Gummi rüber und dann macht ihr das, was ihr vorher vereinbart habt. Claro?«
    »Ja, bis jetzt noch.«
    »Keine Angst, wir üben gleich alles. Ich will ja auch meinen Spaß haben. Meinst du, ich schicke dich gleich aufs Zimmer, ohne dich vorher getestet zu haben? Bei mir darf nur gute Ware arbeiten. Ich mache also die Qualitätskontrolle. Wenn du wissen willst, wofür Zuhälter gut sind, das ist so ein Grund. Noch 'ne Frage?«
    »Nicht direkt dazu. Aber was ist mit dem Geld?«
    »Dazu komme ich noch. Eins nach dem anderen. Aber klar, Weiber denken immer zuerst ans Geld.
    Also, ich beschreib dir mal den Ablauf. Zieh erst mal wieder deine Strümpfe und Schuhe an, die sind okay, dazu noch diesen Rock und dieses BH-Oberteil.«
    Er wartete, bis sie fertig war.
    »Lass mal sehen, dreh dich mal um. Prima. Wart mal! Was hast du für 'ne Schuhgröße? Okay, dann zieh mal diese Schuhe an, deren Absätze sind noch etwas höher. Ja, so ist es perfekt. Siehst wie 'ne Super-Nutte aus. So könntest du auch auf dem Straßenstrich anfangen. Oder wollen wir dahin?«
    »Ich kann das nicht entscheiden. Was hat Mark denn gesagt?«
    »Beruhige dich, Kindchen. Mark hat sich hierfür entschieden, und dann bleiben wir auch dabei. Schließlich gehörst du ja noch ihm.
    Entweder du arbeitest, dann hast du deine Zimmertür zu, oder du gehst auf Freierfang, dann stehst du in der Tür und bietest dich an.
    Stell dich mal da in den Türrahmen. Kannst dich ruhig ein bisschen anlehnen, sieht besser aus, ja, ungefähr so. Und jetzt schau mich mal so an, dass ich gar nicht anders kann, als dich zu kaufen. Du musst immer im Kopf haben, dass in der Nebentür 'ne andere steht, die auf die gleichen Freier scharf ist.«
    Nichts fiel Kiara leichter als das.
    »Ja, cool. Du hast es echt drauf. Und noch ein Tipp. Schau die Typen an, die du haben willst. Die meisten Männer wollen begehrt werden. Wenn du einen Freier so anschaust, als wenn dir noch nie ein geilerer Typ über den Weg gelaufen ist, dann kauft er. Bei dir sowieso.
    Also, das Ganze beginnt mit dem Verhandeln. Vor der Tür wird ausgemacht, was der Kunde will beziehungsweise was du anbietest und was das kostet. Und nachdem die Tür dann innen zu ist, fließt zuallererst das Geld. Die Preise habe ich dir hier zusammengestellt. Halt dich daran, sonst kratzen dir deine Kolleginnen die Augen aus. Leg dir das Blatt so zurecht, dass du jederzeit einen Blick darauf werfen kannst. Aber ich bin mir sicher, so clever, wie du ausschaust, hast du das in