Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
wenn du nichts dagegen hast, könnten wir etwas zusammen unternehmen. – Uns besser kennenlernen.“
„Ähm … Ja, warum nicht“, antwortete Keela unsicher.
Was sollte sie tun? Ihr Leben lang unter dem Dach eines Mannes leben, den sie liebte, der sie aber nicht wollte? Es war an der Zeit, andere Möglichkeiten abzuwägen. Dass sie nach Hause zurückkehren konnte, hielt sie für nahezu ausgeschlossen. Der König hatte es ja schon ausgesprochen, man wusste nicht einmal, wo die Erde lag und Keela war bestimmt nicht in der Lage, dem Astronomen dabei weiterzuhelfen. Auch Lory würde da wohl kaum was ausrichten können. Sie mussten sich mit der Tatsache abfinden, dass sie hier gestrandet waren und es hätte eindeutig schlimmer kommen können. Dieser Planet war wunderschön und hatte ein angenehmes Klima. Die Carthianer waren freundlich und man behandelte sie hier wie eine Prinzessin.
Ein gefährliches Knurren ließ sie zusammenzucken. Luvoka hörte auf zu tanzen und sie drehten sich nach dem Geräusch um, so wie alle anderen anwesenden. Marruk kam auf sie zu und seinem Gesicht und der Körperhaltung nach zu urteilen, war er in einer wahren Berserkerwut.
***
Marruk stand mürrisch gegen einen Baumstamm gelehnt und stierte vor sich hin. Diese ganze Party ging ihm auf die Nerven. Ihm war nicht nach feiern zumute und wäre nicht Solima, so wäre er gar nicht gekommen. Doch sie hatte sich so auf diese Party gefreut, dass er ihr den Spaß nicht verderben wollte, nur weil er nicht in der Stimmung war. Sie hatten am Nachmittag mit Spielen und Barbecue begonnen und den Abend mit einem reichhaltigen Buffet eingeleitet. Nach dem Essen hatte das Königspaar auf der aus Brettern gezimmerten Tanzfläche den Tanz eröffnet. Die Nacht war angenehm lau und es wehte ein leichter Wind. Die Luft war erfüllt von Musik, Gelächter und dem Geruch der brennenden Fackeln. Doch Marruk konnte dies alles nicht genießen. Außer ihm schien es nur noch eine Person zu geben, die den Abend genauso wenig genoss, und das war Lory. Er konnte sie gut verstehen. Sein Cousin Kordan war ein Arsch, wenngleich er ein von ihm überaus geschätzter Krieger war, dem er mit seinem Leben vertrauen würde. Kordan war absolut loyal und todesmutig. Das und seine Kampfkraft machten ihn zu seinem besten Verbündeten im Kampf. Sogar besser, als sein eigener Bruder, der manchmal zu hitzköpfig war. Kordan war immer ganz kühle Berechnung. Er geriet nie außer Kontrolle. Doch er war ein in sich verschlossener Mann und nicht gerade das, was einer gesellig nennen würde.
Sein Blick glitt zu Berka und Amber, die etwas abseits saßen und die Welt um sich herum offenbar vergessen hatten. Er gönnte den Beiden ihr Glück, doch es versetzte ihm auch einen Stich. Er vermisste das Gefühl, morgens neben einem geliebten Menschen aufzuwachen, zu wissen, dass jemand da war, dem man etwas bedeutete. Doch es barg auch Gefahren. Man wurde verletzlich und Marruk hatte sich geschworen, sich nie wieder dieser Verletzbarkeit auszuliefern. Zugegebenermaßen war die Beziehung zu Morika nicht die Idealste gewesen. Sie hatten sich nie gestritten und er hatte nie Grund gehabt, sich über sie zu beklagen, doch sie hatten auch nie diese tiefe Bindung erreicht, die andere Paare hatten. Das lag daran, dass die Beziehung eine eher politische Sache gewesen war. Es kam selten vor, dass ein Paar eine Beziehung einging, obwohl sie keine biologische Gefährtenbindung hatten, doch in seinen Kreisen wurde hin und wieder der Vorteil einer Zusammenführung zweier Häuser höher bewertet, als die biologische Basis. Marruk hatte Morika dennoch geliebt und alles getan, was in seiner Macht stand, um sie glücklich zu machen und den Mangel an biologischer Anziehung wettzumachen. So ganz war ihm das wohl nie geglückt.
Seine Gedanken wanderten zu einer ganz anderen Frau. Keela. Jede Nacht verfolgte sie ihn in seinen Träumen, bis er mit einer äußerst schmerzhaften Erektion aufwachte. Er wusste, dass sie seine biologisch perfekte Gefährtin war, doch alles in ihm sträubte sich dagegen, einen neuen Versuch zu wagen. Erst recht, da er wusste, dass es ihn umbringen würde, sie zu verlieren. Sie war so verdammt zierlich im Vergleich zu Carthianischen Frauen. Was, wenn sie bei der Geburt ihres Kindes sterben würde, weil sie zu schmal gebaut war für ein Kind aus seinen Lenden? Auch für Solima wäre es eine Katastrophe. Sie war schon jetzt ganz vernarrt in Keela. Wenn er Keela beanspruchen und zu Solimas
Weitere Kostenlose Bücher