Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)

anlegen.“
    „Das
Anlegen
überlasse ich gern Kordan. Er wird sich schon durchsetzen bei deiner kleinen Freundin.“
    „Klein? Lory ist fast einen Meter und neunzig. Und was das Durchsetzen angeht, so wäre ich mir da lieber nicht so sicher“, erwiderte Keela.
    Solima, Charly und Amano kamen zeitgleich mit Lory und Kordan bei ihnen an. Der König erhob sich und lächelte die beiden Frauen freundlich an.
    „Herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass ihr endlich wohlbehalten bei uns angekommen seid. Ich hoffe, ihr werdet euch bei uns wohlfühlen und euch von den Abenteuern erholen, die hinter euch liegen.“
    „Wohlbehalten“, schnaubte Lory leise und warf Kordan einen giftigen Blick zu.
    „Danke, für die herzliche Begrüßung, Euer Hoheit“, sagte Charly diplomatisch. „Es war überaus freundlich von Euch, Eure Männer zu unserer Rettung zu schicken.“
    „Nenn mich einfach Mortociar, mein Kind. Wir betrachten euch Mädchen als Teil der Familie. Setzt euch doch zu uns, und nehmt eine kleine Erfrischung ein.“
    „Ich muss hier etwas klarstellen“, unterbrach Lory und ignorierte den mahnenden Blick von Kordan. „Ich bin
nicht
freiwillig hier und ich habe diesem Ochsen hier schon gesagt, dass ich nicht vorhabe, ein Zimmer mit ihm zu teilen und dass ich nicht sein Eigentum bin, nur weil ich mit ihm im Bett war. Ich weiß ja nicht, wie das hier bei euch so läuft, aber wo ich herkomme, ist Sex allein noch kein Heiratsversprechen. Ich erwarte weder eine Luxus-Suite noch irgendwelche anderen Privilegien. Wenn ich eine kleine Kammer bekommen könnte und man mir behilflich sein würde, einen Weg zu finden, wie ich zur Erde zurückkommen kann, wäre ich in der Tat sehr dankbar.“
    „Liebe Lory, so ist doch dein Name, nicht wahr?“, begann Moreena, und als Lory bestätigend nickte, fuhr sie weiter fort: „Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten, die du bisher erdulden musstest. Ich kann deine Aufregung verstehen. Bitte nehme dir die Zeit, zur Ruhe zu kommen und deine Schritte gut zu überlegen. Wir sind natürlich bereit, dir zu helfen, nach Hause zu kommen, doch dies kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Augenblicklich wissen wir ja nicht einmal, wo euer Planet überhaupt liegt. Ich werde Anweisung geben, dass sich unser Astronom mit dir zusammensetzt, um dieses Problem zu lösen, doch wir können uns nicht in die Dinge einmischen, die zwischen dir und Kordan bestehen. Solange du dich hier auf Karrx7 befindest, ist Kordan für dich verantwortlich und ich hoffe, dass ihr eure Probleme beilegen könnt und du vielleicht doch bei uns bleibst. Offensichtlich seid ihr beide Gefährten, auch wenn du dies im Moment noch nicht erkennen und akzeptieren magst.“
    „Gefährten? Sind hier alle vollkommen durchgedreht? Ich gehe lieber in den Wald und lebe dort, als den Rest meines Lebens mit diesem … Aaarg, lass mich runter, du Ochse.“
    Kordan hatte sich Lory geschnappt und einfach über die Schulter geworfen. Lory strampelte und schlug auf ihn ein, wo sie ihn nur treffen konnte, doch Kordan nahm keine Notiz davon.
    „Bastard! Sohn einer Hure! Lass mich runter ...“
    „Tante, Onkel“, sagte Kordan knapp und wandte sich zum Gehen, die tobende Lory einfach mit sich schleppend.
    Keela sah dem Paar fassungslos hinterher.
    „Kann … kann man da wirklich nichts machen?“, fragte sie verstört. „Ich meine, sie scheint das wirklich nicht zu wollen, der wird ihr doch keine Gewalt antun, oder?“
    Moreena legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.
    „Mach dir keine Sorgen. Unsere Männer wenden niemals Gewalt gegenüber Frauen an. Abgesehen von Festhalten oder Davontragen, wird Kordan ihr nichts tun. Und du hast selbst gehört, dass sie miteinander geschlafen haben, also lässt er sie offenbar nicht so kalt, wie sie das jetzt gern behaupten möchte. Carthianer vergewaltigen nicht. Wenn sie Sex miteinander hatten, dann, weil sie es auch wollte.“
    Keela spürte Marruks Blick auf sich und sah verstohlen zu ihm rüber. Für einen Moment hoffte sie beinahe, er würde sie auch einfach über seine Schulter werfen und in sein Gemach tragen. Wieso musste sie wieder die Einzige sein, die an einen Kerl geriet, der sie nicht wollte. Oder zumindest, der es nicht Ernst mit ihr meinte. Berka hatte Amber beansprucht, Kordan hatte offenbar Lory zu seiner Gefährtin auserkoren und auch zwischen Charly und Amano schien etwas zu laufen. Und sie? Sie verliebte sich in ein Arschloch, der sie nur vögeln wollte. Das war