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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Sprechfunkgerät weg. «Nichts wie runter von der Straße.» Er zog auf dem Weg zum Tor einen Schlüssel aus dem Gefrierbeutel.
    McKinney ging auf die Fahrerseite und stieg ein. Odin öffnete ein massives Vorhängeschloss, stieß das Tor auf und bedeutete ihr durchzufahren. Dann schloss er das Tor hinter ihnen, stieg auf der Beifahrerseite ein und schob den Sitz zurück. «Sind noch ein paar Meilen.»
    McKinney kutschierte sie einen Hohlweg entlang, der dann in einen etwas breiteren Canyon mündete, wo sie einem zugefrorenen Bachlauf folgten. Im Nadelwald um sie herum waren Schneeflecken, aber der Weg selbst war nur stellenweise vereist. Sie holperten eine Weile mit zwanzig Meilen dahin, bis sich hinter einer Kurve plötzlich aus dem Nichts ein Mann materialisierte. McKinney brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es ein Soldat war, der einen Ghillie-Tarnanzug trug und eine Art verspiegelten Schild senkte. Die Kombination von beidem hatte ihn praktisch unsichtbar gemacht. Der Soldat hielt ein großes weißes Scharfschützengewehr in der Armbeuge und bedeutete ihr mit der anderen Hand anzuhalten.
    McKinney hielt und sah Odin an.
    «Wir sind’s.» Er stieg aus, und sie folgte ihm.
    Ein Polaris-Quad kam den Fahrweg entlang, gefahren von einem weiteren Scharfschützen mit dem Gewehr auf dem Rücken. Der erste Mann hatte jetzt die Maske seines Tarnanzugs beiseitegeschoben: Es war Foxy, der sich grinsend die langen Haare aus dem Gesicht strich. Er klopfte Odin auf den Rücken. «Haben uns langsam schon Sorgen gemacht.»
    «Sind alle da?»
    Er nickte. «Jetzt ja. Aber es gibt Neuigkeiten: Hoov sagt, die Mission ist beendet. Task Force Ancile soll sofort alle Operationen einstellen und nach FB zurückkehren.»
    «Einstellen? Auf wessen Befehl?»
    Der Fahrer des Quads hatte angehalten und klappte jetzt ebenfalls seine Tarnkapuze zurück. Es war Smokey. Er nickte McKinney grüßend zu.
    Foxy schulterte sein Gewehr. «Nachricht vom Colonel über JWICS. Du sollst dich melden, wenn du da bist.»
    Odin atmete aus, während er das auf sich wirken ließ: Eine Dampfwolke verhüllte seinen Bart.
    Foxy sah mürrisch drein. «Sie schießen uns in mehrfacher Hinsicht ab.»
    «Die Mission besteht weiter …» Odin wandte sich zum SUV.
    «Was? Wie meinst du das?»
    Odin stapfte auf den Wagen zu. «Fahren wir zum Haus.»

    Smokey und Foxy fuhren mit dem Quad voraus, etwa eine Meile den Fahrweg entlang, bis sich die Schlucht zu einem kleinen Tal zwischen bewaldeten Hängen weitete. Hier gabelte sich der Fahrweg; der rechte Abzweig führte auf den Talgrund hinab, aber sie folgten dem Quad auf dem linken bergauf, zu einem großen Chalet am Hang, umgeben von lichtem Nadelwald. Das Erdgeschoss hatte Feldsteinmauern, die Außenwände der beiden oberen Stockwerke waren aus dickem Rundholz. Unter dem mit Tannennadeln bedeckten Dach befanden sich Mansarden. Vor einer geschlossenen Garage stand ein weiteres Ranger-SUV.
    McKinney blickte durch die Windschutzscheibe hinauf, als sie hielt.
    Odin erklärte im Aussteigen: «Ehemaliges sicheres Haus des FBI. Hier haben sie in den sechziger und siebziger Jahren russische und kubanische Überläufer vernommen.» Odin öffnete den Kofferraum und holte den Rabenkäfig heraus.
    Smokey und Foxy traten bereits durch die hohe Eichenholztür ins Innere des alten Chalets. «Hoov!»
    McKinney und Odin folgten ihnen in eine muffig riechende, drei Stockwerke hohe Eingangshalle mit Elch- und Hirschköpfen, Galeriegeländern und einer breiten Treppe. In der gegenüberliegenden Wand war ein riesiger Kamin, in dem jedoch trotz der Kälte im Haus kein Feuer brannte. An den Wänden standen etwa ein Dutzend grüne Pelicases.
    McKinney starrte zu einem an Ketten hängenden Geweihstangen-Kronleuchter hinauf. «Der Albtraum jedes Veganers.»
    «Wer ist hier Veganer?» Hoov kam durch eine Innentür und nickte ihnen zu.
    Odin machte dem Scherzen ein Ende. «Stell mir eine Verbindung zum Colonel her, so schnell wie möglich.»
    «Schon dabei.» Hoov ging, während gleichzeitig Ripper und Mooch durch eine andere Tür in die Halle kamen. «Hey, Sarge.» Ripper trug jetzt ein Flanellhemd, Jeans und Trekkingstiefel. «Stimmt es, dass wir die Operation einstellen?»
    «Nein. Wie sieht’s mit unseren Sicherheitsvorkehrungen aus?»
    «Wir haben Krankameras auf dem Dach und einen Funksensorengürtel auf der Kammlinie, aber da war nichts. Keinerlei Überflug.»
    «Habt ihr das Haus gecheckt?»
    Sie nickte. «Nichts.»
    «Gut.» Odin

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