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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Innentür der Garage.
    «Okay, Professor?»
    Sie inspizierte die Bedienelemente. Zum Glück hatte der Jeep Automatik. Eine Sache weniger, auf die sie sich konzentrieren musste. «Wohin soll ich fahren?»
    «Einfach bergab, egal wie. Die Landepiste können Sie nicht verfehlen. Dann müssen wir zum Hangar am Südende.»
    «Wer öffnet das Garagentor?»
    «Donnern Sie einfach durch. Und was auch passiert: Fahren Sie schnell, und geben Sie immer weiter Gas. Selbst wenn wir in Flammen stehen und tot sind, geben Sie weiter Gas. Verstanden?»
    «Das ist ja eine ziemlich klare Instruktion.»
    Die Innentür knackte und wackelte.
    Er klopfte ihr auf die Schulter. «Jetzt!»
    McKinney legte den Fahrgang ein und gab Gas. Offenbar war der Jeep ein Sechszylinder, denn die Beschleunigung war kräftig, als sie auf das grüne Holzgaragentor zuschossen.
    Die Stahlstoßstange des Jeeps sprengte die Torflügel auf und pflügte einen Teil einer brodelnden schwarzen Wolke beiseite, ein paar Drohnen knallten gegen die Steinwand des Hauses. Es war regelrecht dunkel hier draußen von den Massen von Drohnen, die so laut summten, dass das Geräusch in McKinneys Ohren dröhnte – unangenehm und beängstigend.
    Sie konnte kaum etwas von der Umgebung erkennen. Rechts parkten die beiden Ranger-SUVs hinter wirbelnden Drohnenschwaden und blockierten die Zufahrt. McKinney jagte den Jeep einfach geradeaus in die Wolke hinein und visierte die Lücke zwischen zwei großen Bäumen am Rand des geschotterten Parkbereichs an.
    Foxy neben ihr und mehrere Teammitglieder hinter ihr feuerten mit Schnellfeuergewehren und Flinten, putzten die Drohnen vor ihnen weg, die im Nu durch neue ersetzt wurden.
    Sie krachten in die Wolke von halbmetergroßen Fluggeräten, die von Kotflügeln und Windschutzscheibe abprallten. Den Kollisionen folgten augenblicklich das Knallen von Schüssen und beißender, schwefliger Rauch. Schmerzensschreie. Blutspritzer. Die Windschutzscheibe überzog ein Spinnennetz von Rissen, und sie hörte Kugeln direkt an sich vorbeipfeifen. Mehrfaches lautes Twack , als Plastik- und Schaumstofffetzen aufspritzten. Die Lenkung fühlte sich plötzlich schwammig an, als ob ein Reifen geplatzt wäre – oder mehrere.
    Aber sie ließ den Fuß auf dem Gas, und der Jeep preschte weiter. Und dann plötzlich schossen sie ins Leere, fielen.
    Mit einem Rums landete der Jeep auf dem Hang. Nachdem sie über den Rand des ebenen Parkbereichs gesprungen waren, rasten sie jetzt mit vierzig, fünfzig Meilen durch lockeren Nadelbaumbewuchs bergab. Sie riss das Lenkrad nach links, um einem großen Steinbrocken auszuweichen, musste aber feststellen, dass auf Tannennadeln zu lenken ungefähr so war, als schwämme man durch geschmolzene Marshmallows. Die Vorderräder schlackerten, und sie musste ihre ganze Kraft aufwenden, um den Jeep unter Kontrolle zu halten.
    Doch McKinney blieb auf dem Gas, während sie im Slalom zwischen den Bäumen hindurchkurvte. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und sah eine schwarze Wolke durch den Wald hinter ihnen herwirbeln – dahinter standen die oberen Stockwerke des Hauses in Flammen. Doch als sie nach rechts und links schaute, war da nur leere Luft – ohne Drohnen. Das Team stieß Rufe aus – ob Erleichterungs-, Anfeuerungs- oder Warnrufe konnte sie nicht erkennen.
    Odins Stimme in ihrem Ohr: «Weiter bergab.»
    Schnellfeuergarben hinter ihr.
    «Wenn Sie an einen Fahrweg kommen, links. Der führt direkt hin.»
    «Die Vorderreifen sind platt.»
    «Fahren Sie einfach weiter!»
    Und McKinney fuhr weiter, um Bäume herum, während die Wolke jetzt siebzig, achtzig Meter hinter ihnen blieb. Warum? Hielt es sie auf, den anderen Drohnen die Verfolgungsbotschaft zu übermitteln? Was auch der Grund sein mochte, es hatte ihnen erst mal einen Vorsprung verschafft.
    Viel Spielraum hatten sie allerdings nicht. Wenn sie stecken blieben oder an einem Baum landeten, waren sie alle so gut wie tot. Sie konzentrierte sich darauf, den Jeep zwischen den Bäumen durchzumanövrieren, jetzt auf fast ebenem Terrain. Und dann sah sie durch die Bäume ein Stück weiter einen Fahrweg, fast senkrecht zu ihrer Fahrtrichtung. McKinney wollte nach links halten, weil sie neben dem Weg einen Graben erkannte und sich sagte, dass es sicherer sei, ihn im spitzen Winkel anzugehen.
    Doch dichtes Gebüsch ließ ihr keine andere Wahl, als direkt auf den Weg zuzufahren, den Graben frontal zu nehmen. Ein Ruck, ein Satz, und sie landeten auf dem Fahrweg, schlingerten zu

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