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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Wir treffen uns am anderen Ende wieder.» Er salutierte zackig, und die anderen salutierten zurück. Sie nickten McKinney zu und wandten sich unverzüglich wieder ihren Aufgaben zu.
    Foxy betätigte Schalter im Cockpit des Sikorsky, und die Triebwerke fuhren hoch. Odin öffnete die Kopilotentür. «Los geht’s!»
    Evans sah McKinney achselzuckend an und überschrie den Lärm: «Viel Glück, Professor.»
    Sie wandte sich ab und stieg, von Evans beobachtet, in den Hubschrauber. Sie hatte sich kaum angeschnallt, als der Sikorsky auch schon abhob und übers Meer hinausschwebte. Sie sah den Kapitän auf der Brücke stehen und ihnen nachschauen.
    Odin reichte ihr ein Headset, und als sie es aufsetzte, hörte sie Foxy sagen: «… Treibstoff, um hinzukommen. Wir gehen es so direkt wie möglich an.» Er zeigte mit dem Finger. «Da, die Ebba Mærsk ist schon zu sehen.»
    McKinney reckte den Hals und konnte tatsächlich einen verschwommenen Fleck am Horizont ausmachen. «Foxy, geh tiefer runter, flieg dicht überm Wasser. So scheinen sie’s zu machen, vielleicht spart es ja Pheromon.»
    Foxy nickte und ging erschreckend tief hinab – auf sieben, acht Meter über dem Wasser.
    «Großer Gott! Nicht so tief.»
    «Alles klar, Professor.»
    Odin drehte sich zu ihr um. «Flugzeit etwa zehn Minuten.» Er hielt ihr das Ende des Kabelstücks hin. «Am besten übernimmst du das.»
    McKinney nickte und nahm das Kabel.
    Dann sagte Odin ins Funkgerät: «Hier Safari-eins-sechs-aktiv. Überqueren Ablauflinie, Ende.»
    «Hier Einsatzzentrale, verstanden. Weidmannsheil.»
    Dann zeigte er auf ein Feuerwehratemgerät auf einem der Kapitänssitze. «Leg das an, dann machen wir einen Equipment-Check.»
    Die Aktivität beruhigte McKinneys Nerven beträchtlich. Sie wusste: Wenn etwas Beängstigendes auf sie zukam, half es ihr immer, etwas zu tun. Odins Instruktionen bezüglich des Atemgeräts zu befolgen erfüllte diese Funktion. Sie versuchte, ihm in die Augen zu sehen, aber er war ganz sachlich – vollkommen auf die Mission konzentriert. Und auch sie bemühte sich, alles andere aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Schneller, als ihr lieb war, näherten sie sich dem riesigen Containerschiff. Und bald schon sahen sie Drohnen einzeln oder paarweise umherfliegen, Nahrungssuchmustern folgend. Zum Schiff hin waren dichtere Wolken zu erkennen.
    Odin blickte durchs Fernglas und rief: «Drohnen im Anflug! Professor, sprühen! Sauerstoffmasken aufsetzen.»
    Sie bediente das Kabel, um einen Pheromonstoß abzugeben, zog sich dann die Sauerstoffmaske vor Mund und Nase und drehte das Ventil auf.
    Odin suchte einen weiten Winkel ab, während sie dicht über der Meeresoberfläche dahinflogen. «Da sind sechs Stück … verdammt, da sind mehrere Dutzend, die auf uns zukommen, und dahinter noch jede Menge.» Er nahm das Glas herunter. «Wie klappt’s mit der Pheromonmenge?»
    «Das werden wir gleich sehen. Sag mir Bescheid, wenn sie aggressiv werden, dann erhöhe ich die Dosis.» McKinney bemühte sich, nicht hysterisch am Kabel zu ziehen. Sie stellte sich vor, wie groß eine Ameise sein müsste, wenn ihre Mandibeldrüsen so groß wären wie die Behälter da draußen. Versuchte sich dann vor Augen zu halten, wie kleine Pheromonmengen Ameisen wahrnehmen konnten. Trotzdem fühlten sich ihre ersten Sprühstöße verschwenderisch an.
    Als sie hinausblickte, begann ihr Herz zu jagen. Von den Seiten näherten sich ihnen jetzt ein Dutzend flache schwarze Nurflügler von etwa eineinhalb Meter Spannweite mit kleinen, aber lauten Turbofantriebwerken. Es waren eindeutig keine Schiffschneidedrohnen, denn sie hatten weder Beine noch eine Schneidbrennernase – vielmehr schienen unter den Flügeln automatische Gewehre oder ähnliche Waffen zu sitzen. Die Drohnen sahen billig aus. Schlecht hergestellt. Einige waren beschädigt, aber noch in der Lage zu fliegen.
    Anscheinend waren die Triebwerke schwenkbar, um die Manövrierfähigkeit zu erhöhen. Die Drohnen flogen dicht an den Hubschrauber heran, prallten fast dagegen, glitten unter dem Rumpf hindurch.
    Foxy flog Slalomlinien und fluchte. «Verdammte Scheiße! Sie legen unsere Rotoren lahm, wenn sie uns zu nah kommen.»
    Eine Drohne knallte gegen den Rumpf.
    Doch so schnell, wie sie aufgetaucht waren, zerstreuten sie sich auch wieder. Der Sikorsky flog plötzlich durch leere Luft, direkt überm Wasser. Noch immer kreuzten gelegentlich Drohnen ihren Weg, aber das war jetzt die ungezieltere Aktivität von Nahrungssuchverhalten.

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