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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Metallbehälter mit Feuerlöscherhalteringen unter dem Bug befestigt waren, die Sprühdüsen genau auf den Rumpf gerichtet. Ein Stück Elektrokabel führte durch ein in die Cockpitscheibe gebohrtes Loch.
    Foxy fuhr mit dem Zeigefinger das Kabel entlang. «Wenn man da dran zieht, werden die Sprühventile gedrückt.» Er zupfte ganz leicht an dem Kabel: Eine Pheromonwolke kam aus der Düse und hinterließ einen halbmetergroßen feuchten Fleck am Hubschrauberrumpf. «Voilà. Was meint ihr?»
    Odin inspizierte die Vorrichtung, rüttelte kräftig an der Halterung, um die Stabilität zu testen. Er sah McKinney an.
    Sie nickte. «Je simpler, desto besser. Wie nehmen wir die Behälter raus, wenn wir an Bord sind?»
    Foxy beugte sich hinzu, löste den Spannverschluss des Halterings und nahm den Behälter heraus. «Ist ganz leicht. Dann das Ventil von Hand drücken.»
    «Kann ich mal …?» McKinney streckte die Hand aus und nahm den Behälter entgegen. «Wir sollten uns schon einsprühen, sicher ist sicher.» Sie drückte das Ventil und besprühte sich mit dem farb- und geruchlosen Perfluorcarbon. Es fühlte sich feucht und kühl an, als es langsam verdunstete. Sie gab den Behälter Odin.
    «Wie lange hält das vor?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Weiß ich nicht. Wir müssen einfach beobachten, wie sie sich uns gegenüber verhalten. Sobald sie aggressiv werden, sollten wir nachlegen.»
    Foxy besprühte sich ebenfalls und spannte den Kanister dann wieder in die Halterung ein.
    In dem Moment hörten sie das tiefe Dröhnen eines starken Motors, und als sie sich umdrehten, kam eine nagelneue silberne Bentley-Limousine eine Rampe vom nächsttieferen Deck heraufgeprescht und bremste reifenquietschend vor ihnen. Roh vor sämtliche Fenster geschweißte Stahldecksplatten verschandelten den schönen Wagen; die Flammenspuren an den Schweißstellen sahen aus wie verschmierte Wimperntusche. In den Stahlplatten waren kleine Sehschlitze. Die Beifahrertür wurde mit einiger Mühe geöffnet, und Evans stieg aus. Hinter ihm war Smokey am Steuer zu erkennen.
    «Na, was sagen Sie? Die Mulsanne-Panzerausführung. Irgendein Milliardär in Hongkong wird über unsere kleinen Modifikationen gar nicht glücklich sein.»
    «Das Design ist vielleicht noch optimierbar.»
    Evans zeigte mit dem Daumen zur Rampe. «In Beijing gibt es definitiv einen akuten BMW-Mangel, wenn dieses Schiff untergeht.»
    Odin setzte Hugin und Munin in den Transportkäfig und reichte sie Smokey. «Pass auf sie auf.»
    «Wird gemacht, Boss.»
    «Wo ist Ripper?»
    Smokey deutete die Rampe hinab. «Sie präpariert weitere Fahrzeuge. Dachten uns, wenn wir in Bewegung bleiben, ist es schwerer für sie, im Schwarm über uns herzufallen, und auf den Rampen da unten gibt’s Auslauf genug. Vielleicht können wir sie ja an den Wänden zerquetschen und so.»
    Odin nickte. Er inspizierte die auf dem Rücksitz liegenden Waffen. «Ist das alles, was wir haben?»
    Smokey nickte. «Pistolen. Ansonsten nur drei .338er Gewehre. Zwei MP5 und ein HK416. Ein paar hundert Schuss Munition und ein paar Splittergranaten, etwas Thermit.» Smokey beugte sich vor. «Wollt ihr keine Waffen mitnehmen?»
    Odin schüttelte den Kopf. «Da, wo wir hingehen, sind wir schon tot, wenn wir schießen müssen. Besser, ihr habt die Waffen hier, um einen Angriff möglichst lange aufzuhalten.»
    Smokey reichte ihm eine taktische HK-Pistole. «Nimm wenigstens eine Pistole – vielleicht musst du ja ein Schloss aufschießen oder so.»
    «Oder so.» Odin nahm die Pistole und steckte sie in ein Beinholster.
    Von unten kam das Geräusch eines schweren Dieselmotors, und gleich darauf rollte ein mächtiger Frontlader aufs Hauptdeck. Ripper saß am Steuer und Mooch in der Schaufel. Auch an diesem Fahrzeug waren um die Kabine herum Stahlplatten angeschweißt. Als es hielt, sprang Mooch ab, dann ging der Motor aus.
    «Damit müssten wir ein paar von den Scheißdingern plattmachen können.»
    Foxy sah auf die Uhr und rief: «Zeit, auf Drohnenjagd zu gehen, Leute!»
    Die Teammitglieder bildeten einen Kreis, ohne sich zu berühren oder etwas zu sagen. Sie sahen sich einfach nur an. McKinney war etwas verunsichert durch dieses stumme Ritual, das sie nicht genau verstand. Doch die Mitglieder dieser verschworenen Gemeinschaft schienen einander tatsächlich nur zu betrachten. Evans schaute von der Limousinentür aus zu.
    Nach einer Weile brach Odin das Schweigen. «Ihr alle wisst, was auf dem Spiel steht und was von uns erwartet wird.

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