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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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blitzte nur ein kleines Stück davon durch.
    Sie blieb an seiner Seite, als er zum nächsten Zimmer eilte, und wartete erneut, während er reinging. Ein Sabberer. Er zündete ihn an. Als er wieder im Gang stand, schlugen vor ihnen Flammen aus den Türen.
    »Sollten wir nicht langsam abhauen?«, fragte sie. »Ich bin nicht unbedingt scharf drauf, hier gebraten zu werden.«
    »Uns passiert schon nichts.« Er ließ sie stehen und überprüfte das nächste Zimmer. Leer.
    Als er herauskam, war sie verschwunden.
    Er drehte seinen Kopf nach links.
    Und erhaschte einen flüchtigen Blick auf das blasse Weiß ihres T-Shirts. Sie rannte davon. Hatte bereits fast die Lobby erreicht.
    »Halt!«, rief Mike.
    Sie stürmte weiter.
    Er lief ihr nach.
    Also hab ich’s ihr gezeigt. Zack, zack. Ein Spritzer hier, ein Spritzer da. Und sie fängt an, mit ihren brennenden Titten zu wackeln.
    Mike rannte, so schnell er konnte. Seine Hände hielten den Flammenwerfer fest umklammert, während der Tank immer wieder gegen seinen Rücken knallte und seine Lunge schmerzte, weil er die rauchige Luft einatmen musste. Seine Augen begannen zu tränen.
    »Nein!«, brüllte er und fragte sich, ob sie ihn durch den Lärm der tosenden, knisternden Flammen überhaupt hören konnte. »Stopp!«
    Er blinzelte den Rauch aus den Augen und sah, wie die Frau stehen blieb und sich zu ihm umdrehte.
    Aber zu spät.
    Sie hatte das Ende des Flurs bereits erreicht und stand nun in der Lobby.
    So gut wie tot, dachte Mike. Wenn Stinger da ist.
    Während er auf sie zurannte, erwartete er, dass jeden Moment eine Feuerwolke aus der Dunkelheit auftauchte und sie umhüllte.
    »STINGER!«, brüllte er. »SCHIESS NICHT AUF SIE!«
    Wahrscheinlich kann er mich sowieso nicht hören.
    Aber die Frau hörte ihn. Sie wandte ihren Blick für einen Moment von Mike ab und lief dann auf ihn zu.
    Sie trafen sich vor dem letzten Zimmer vor der Lobby.
    »Ich hab doch gesagt, dass du warten sollst!«
    »Es tut mir leid. Aber das Feuer …«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    »Ist hier noch jemand?«
    »Ja, ein schießwütiger Idiot. Er wird dich abfackeln, ohne eine Sekunde zu zögern.«
    »Oh.« Sie zeigte ihre Zähne – eine Grimasse, die wirkte, als sei ihr bewusst, dass sie etwas Dummes getan hatte und sich dafür am liebsten selbst einen Tritt verpasst hätte.
    »Lauf hinter mir her und bleib in meiner Nähe.«
    Sie nickte. Dann folgte sie ihm in die Lobby.
    Es war kein Anzeichen für ein Feuer zu erkennen, abgesehen von dem Lichtschein hinter ihnen und dem grellen Flackern aus den oberen Stockwerken. Die Lobby sah noch genauso aus wie vorhin, als Mike sich von Stinger getrennt hatte – bis auf eine der Türen hinter der Rezeption. Sie war geschlossen gewesen. Nun stand sie offen.
    »Stinger!«, brüllte Mike.
    Keine Antwort. Er hörte nur das Tosen des Feuers hinter und über ihnen.
    »Vielleicht ist er schon rausgegangen«, überlegte die Frau.
    Oder er steckt in Schwierigkeiten, ergänzte Mike in Gedanken. In denselben Schwierigkeiten wie Doug.
    Dann füllte eine düstere Form den oberen Teil des Türrahmens aus, der hinter der Rezeption erkennbar war. Feuer erblühte. In seinem Schein sah Mike, wie Stinger rückwärts aus dem Raum kam und sich umdrehte.
    Er fragte sich, was Stinger dort getrieben hatte, bevor er gerade jemanden abgefackelt hatte. Das musste eine halbe Ewigkeit gedauert haben.
    Besser, wenn ich’s nicht weiß, dachte er.
    »Ich bin’s«, rief er. »Ich hab eine Überlebende bei mir, also entspann dich.«
    »Du hast was? « Der hagere Soldat stützte sich mit einer Hand auf dem Tresen der Rezeption ab, schwang sich darauf, rutschte über die Platte und sprang auf den Boden. Er hob seinen Flammenwerfer.
    »Sie ist in Ordnung. Sie ist kein Sabberer.«
    »Geh zur Seite.«
    »Ich hab dir doch gesagt, sie ist okay.«
    »Ich bin nicht infiziert«, meldete sie sich hinter Mike zu Wort.
    »Dann bist du die Einzige, Baby.« Er ging ein Stück näher auf sie zu und sagte: »Zeig dich mal.«
    »Denk noch nicht mal dran, sie abzufackeln, Mann.«
    »Halt die Klappe. Hier rüber, Süße.« Er winkte mit der Mündung des Flammenwerfers.
    Die Frau trat hinter Mike hervor und stellte sich neben ihn. Sie streckte die Arme nach oben, als wisse sie ganz genau, wie man sich als Gefangene zu benehmen hatte.
    Stinger blies durch seine gespitzten Lippen. Er zielte mit dem Flammenwerfer in seiner rechten Hand auf die Frau und zog mit der linken die Taschenlampe von seinem Gürtel ab.
    Von

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