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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sich einen Riemen des Flammenwerfers, den er hatte liegen lassen, nachdem er den Sabberer im Waschlappen-Anzug erledigt hatte. Er wuchtete ihn hoch, klemmte ihn an seine Seite und sah zu, wie Stinger den Kerl anzündete. Dann liefen sie die Treppe hinunter.
    Am Absatz im zweiten Stock ließ er die zusätzliche Waffe neben dem toten Sabberer mit der Axt fallen und stürmte hinter Stinger den Flur entlang. Sie trennten sich, rasten durch die Zimmer und hinterließen eine Spur brennender Leichen. Mike schleppte den überzähligen Flammenwerfer die Treppe in den ersten Stock hinab. Er ließ ihn dort liegen und sammelte ihn wieder ein, nachdem sie jede einzelne Leiche auf dieser Etage des Hotels verbrannt hatten. Er schleppte ihn ins Erdgeschoss und deponierte ihn auch dort in der Nähe der Treppe.
    »Du kümmerst dich um den Flur«, keuchte Stinger. »Ich seh mal nach, was ich in der Lobby finde.«
    Mike gefiel der Vorschlag nicht. Allein würde er doppelt so lange brauchen, um die Etage zu säubern. Und über ihnen warteten noch drei weitere Etagen. Dazu kamen zehn bis 15 Feuer auf jeder Ebene, die sich allesamt ausbreiteten.
    Aber irgendjemand musste sich ja um die Lobby kümmern. Und hinter der Rezeption befand sich ein weiterer Bereich. Allein auf den ersten Blick hatte er mindestens zwei Türen registriert. Wahrscheinlich lauerten in den Schatten noch weitere.
    »Okay«, sagte er und lief ans Ende des Korridors.
    Mach dir keine Sorgen wegen dem Feuer, versuchte er, sich selbst zu beruhigen. Sicher, klar. Wahrscheinlich herrscht da oben längst das reinste Inferno.
    Aber es würde sich nicht so schnell nach unten ausbreiten.
    Das hoffst du.
    Ich bin im Erdgeschoss, erinnerte er sich selbst. Ich kann jederzeit durch ein Fenster abhauen.
    Und außerdem war die Tür am Ende des Flurs höchstwahrscheinlich ein Notausgang.
    Er blieb davor stehen und rammte seine Schulter mit solcher Wucht dagegen, dass das Holz sofort nachgab und gegen die dahinterliegende Wand knallte. Als er sicher war, dass sich niemand auf der anderen Seite befand, ging er weiter. Auf dem Bett oder dem Boden entdeckte er niemanden. Er griff nach seiner Taschenlampe und rannte ins Bad. Nichts. Er fiel auf die Knie und leuchtete unter das Bett. Nichts.
    Er rannte in den Flur hinaus und stieß die Tür gegenüber auf. Ein männlicher Sabberer knallte gegen die Wand. Ihm fehlte einer seiner Arme und in seiner Brust klaffte ein breiiges Loch. Mike suchte das Zimmer nach weiteren Bedrohungen ab. Er fand keine, sprühte Feuer auf die Leiche und stürzte nach draußen.
    Er rannte zur nächsten Tür. Brach sie auf. Rannte hinein. Ein Pärchen auf dem Bett. Offensichtlich noch in Aktion, als die Soldaten sie erwischt hatten. Eine Automatik hatte ein großes S über den nackten Hintern und Rücken des Mannes gezeichnet. Von der Frau konnte Mike nicht viel erkennen. Nur ihre gespreizten Beine links und rechts neben dem Mann und einen Arm, der ausgestreckt auf der Matratze lag.
    Der Boden rund um das Bett war leer. Mike überprüfte den Kleiderschrank und das Bad. Niemand. Kein Grund, unter dem Bett nachzusehen. Wenn darunter ein Sabberer lauerte, ging er mit in Flammen auf, sobald er diese beiden anzündete.
    Mike wunderte sich jedoch über die Frau. Wenn sie unter dem Typen gelegen hatte, als die Soldaten ins Zimmer platzten, wo war sie dann getroffen worden?
    Er stellte sich dichter neben das Bett und leuchtete sie mit seiner Taschenlampe ab. Ihr Kopf war zur anderen Seite gedreht und das Gesicht des Mannes ruhte darauf. Sie hatte blondes, sehr kurzes Haar. Keine Kopfwunde in Sicht. Mike fragte sich, ob es doch ein Mann sein konnte. Aber dann sah er, dass ihre Achseln rasiert waren. Dann wohl eher eine Frau. Es ließ sich nicht viel von ihr erkennen, so, wie sie zwischen dem Körper des Kerls und der Matratze eingequetscht war. Nur ihre nackte Seite. Aber auch dort bemerkte er keine Anzeichen einer Wunde.
    Ihre Haut schimmerte sanft im Schein der Flammen, die durch das Fenster hereindrangen. Sie sah ganz warm und weich aus.
    Er spielte mit dem Gedanken, den Typen von ihr herunterzustoßen.
    Willst du sehen, wo sie getroffen wurde?, dachte er. Oder willst du sie nur nackt sehen?
    Komm mal klar! Sie ist ein Sabberer. Sie ist tot.
    Ihm wurde bewusst, dass er sie nackt sehen wollte . In seinem Schritt breitete sich eine beinahe glühende, wachsende Hitze aus.
    Es fängt an, dachte er. Oh, Scheiße! Der Mistkerl hat mich doch erwischt. Ich bin ein toter Mann.
    Mit

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