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Kill Order

Kill Order

Titel: Kill Order Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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einfach und schreiben Sie es auf die Rechnung.“
    „ Choroscho “, sagte der Russe. „Gut. Dann hoffe ich, dass Sie einen großzügigen Buchhalter haben, da ? Der nicht so genau auf die Spesenabrechnung schaut.“ Er lachte über seinen eigenen Scherz.
    Liberman lauschte auf die Schritte der Frauen, das Klacken ihrer Absätze auf dem hellen Stein. Cohen sollte das tun, dachte er. Cohen sollte diese Telefonate führen. Seine Männer hatten schließlich in Zypern versagt. Wie schwer konnte es denn sein, einen einzelnen Mann zu fangen? Sicher nicht schwer, wenn man es richtig plante. Doch wie sollten sie planen, wenn ihnen die Zeit davonlief? Zum ersten Mal beschlich ihn eine Ahnung, was passierten konnte, wenn Kusowjenko das nicht hinbekam. Die ganze Zeit hatte er auf den Russen vertraut, selbst nach dem letzten Fehlschlag in München. Warum war das überhaupt schief gegangen? „Viktor, warum hat das in München nicht geklappt?“
    „Gebt mir mehr Geld, dann habe ich mehr Leute. Dann passiert so was wie in München nicht mehr.“
    „Aber ich sagte doch ...“
    „Ja ja“, würgte der Russe ihn ab, „ich weiß. Ihr habt mehr Geld, ich habe mehr Männer. Wir regeln das, aber ihr stöbert ihn auf.“
    Erschöpft murmelte Liberman einen Abschiedsgruß.

28
     
    A
    ls sie die Autobahn bei Innsbruck verließen, schien die Sonne. Sie überquerten den Inn und fuhren in die Altstadt. Nikolaj hatte ein Zimmer im Hotel Innbrücke reserviert, einem kleinen Haus direkt am Fluss, nur wenige Minuten von der Hofburg entfernt.
    Sie parkten den Wagen und checkten ein. Ihr Zimmer war winzig, aber gemütlich eingerichtet. Es gab einen kleinen Tisch mit einem einzelnen Stuhl und zwei Betten, die durch den Nachttisch getrennt waren.
    „Für den Anstand ist jedenfalls gesorgt.“ Carmen stellte ihre Tasche vor das Fußende ihres Bettes und verschwand im Bad. Nikolaj zog die Vorhänge vor dem Fenster beiseite. Er warf einen Blick hinunter in den Wirtschaftshof, dann wandte er sich ab und blätterte in der Informationsmappe auf dem Tisch. Er fand einen Plan der Innenstadt und eine Reihe von Ausstellungsprospekten. Das Ferdinandeum, das Hauptgebäude des Landesmuseums, lag nur fünfzehn Gehminuten entfernt.
    Als Carmen wieder auftauchte, klebten ihr ein paar Haarsträhnen noch feucht in der Stirn. Die Blutergüsse waren zu gelblichen Schatten verblasst, nur die Schramme vom Autounfall stach hässlich und dunkelrot ins Auge. Sie ließ sich auf das Bett fallen und lehnte sich rücklings gegen die Wand.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie. „Gehen wir essen?“
    Er betrachtete sie, mit ihren dunkel gefärbten Haaren, die ihr Äußeres auf eine irritierende Art und Weise veränderten. In ihren Jeans und dem weichen Baumwoll-Shirt sah sie jung und verletzlich aus. „Essen. Und danach ins Museum.“
    Sie richtete sich leicht auf. „Ich habe mir was überlegt. Ich weiß noch nicht, wie gut die Idee ist, aber ...“ Sie zögerte. „Hör es dir an und denk darüber nach, bevor du es einfach abtust.“
    Er ließ sich ihr gegenüber aufs Bett sinken.
    „Der Mann, den du auf dem Parkplatz in Zypern niedergeschossen hast, heißt Lev Katzenbaum. Er hat die Mossad-Operation geleitet, oder, ich meine“, sie biss sich auf die Lippen, „ich meine, er leitet sie immer noch, falls du ihn nicht so schwer verletzt hast, dass er im Krankenhaus liegt.“
    Er lächelte. „Keine Sorge, im schlimmsten Fall wird er eine Zeitlang Krücken brauchen.“
    „Katzenbaum wollte dich unbedingt lebend. Nach Rosenfeldts Tod war er mit den Untersuchungen betraut. Die Entscheidung für eine Vergeltungsaktion gegen die PLO wurde aufgrund von Indizien getroffen. Sie wollten vier hochrangige Offiziere mit einem Schlag erledigen, aber am Ende wurde daraus ein Massaker an Frauen und Kindern, weil jemand Mist gebaut hatte. Sie bombardierten ein Dorf, es gab zweihundert Tote, knapp fünfzig Kinder. Das war’s dann mit dem Friedensprozess. Danach wollten die Araber nicht mehr reden. Auge um Auge, Nik. An diesem Tag endete die Diplomatie. Und Katzenbaum war sich nie sicher, ob sie damals nicht die falsche Entscheidung getroffen haben. Das hat ihn nie losgelassen. Deshalb will er dich unbedingt.“ Ihre Stimme gewann an Kraft. „Glaub es oder nicht, aber Rache ist nicht die treibende Kraft. Alles was Katzenbaum will, sind Informationen. Er will wissen, was wirklich passiert ist. Und er glaubt, dass du es ihm sagen kannst.“
    Er nickte, ohne zu verstehen, worauf sie

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