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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Jesse und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. »Wie ich sehe, hast du Freunde mitgebracht.«
    »Genau. Das sind Yul, Larry und Darryl. Wir arbeiten zusammen. Jungs, das ist Tonya.«
    Ich nickte, nahm jedoch kaum Notiz von ihr. Es fiel mir schwer, die Augen von Sondra zu lösen.
    Jesse steckte Tonya einen Zehn-Dollar-Schein in den Tanga. »Mein Freund Yul hätte gern einen persönlichen Strip.«
    »H-he!«, stammelte Yul. »Ich h-hab kein Wort davon ...«
    Ich wandte mich von der Bühne ab. Darryl und Jesse lachten. Grinsend begann sich Tonya vor Yul zu rekeln. Ihre Hände glitten erst über ihre Brüste, dann ihren flachen Bauch hinab. Yul stand der Mund offen.
    »Sch-schon gut. Du brauchst wirklich nicht ...«
    Tonya legte ihm einen Finger auf die Lippen, setzte sich auf seinen Schoß und rieb sich langsam an ihm. Yul schloss die Augen und seufzte. Darryl und Jesse klatschten einander ab.
    So lustig es war, ich richtete die Aufmerksamkeit erneut auf die Bühne und betrachtete Sondra. Ihr Nabel war gepierct. Im Licht der Spots funkelte ein kleiner Diamant. Ihr Bauch war flach und makellos. Jesse redete Müll. Niemand, der so vollkommen war, konnte als Prostituierte arbeiten. Erst recht nicht für mickrige zwanzig Dollar. Ich hatte schon Nutten gesehen. Man traf sie in der Innenstadt von York und Harrisburg an, man sah sie in Episoden von Cops . Sondra glich diesen Frauen in keiner Weise. Sie wirkte unverbraucht.
    Die Anzahl der Kerle um das Geländer war deutlich gewachsen, sobald Sondras Auftritt begonnen hatte. Sie scharten sich um die Bühne, schwenkten Geldscheine und riefen ihr zu. Sondra erfüllte ihre Erwartungen, nahm jeden Einzelnen zur Kenntnis. Mir fielen die Gesichtsausdrücke der Männer auf, wenn sie zum Nächsten weiterzog. Alle sahen zufrieden aus, als hätte sie nur für sie getanzt. Mitten im Lied streifte sie ihren Tanga ab und zog ihn neckisch über den Kopf eines Gasts, bevor sie ihn beiseite warf. Sie erwies sich als teilrasiert, wobei sich ihre Schambehaarung auf eine hübsche kleine Landebahn beschränkte. Ihre Schamlippen waren so voll und perfekt wie die Lippen in ihrem Gesicht. Sie kauerte sich hin, wölbte den Rücken und spreizte die Beine. Von meinem Platz aus konnte ich sie deutlich sehen. Es war wie ein Blick ins Paradies.
    Ich schmolz dahin.
    Stille schien in das Lokal einzukehren, als hätte jemand die Stummschaltetaste gedrückt. Die Musik, der Lärm der Menge, Darryls und Jesses Gelächter – alles verschwand. Es gab nur noch Sondra und mich. Wir waren die Einzigen im Raum, und sie tanzte allein für mich, zeigte mir all ihre Geheimnisse.
    Dann setzten die Geräusche jäh wieder ein, und meine Illusion zerbarst, als ein betrunkener, mit einem T-Shirt und Jeans bekleideter Fettwanst auf die Bühne kletterte und Sondra am Handgelenk packte. Die Menge brüllte vor Zorn. Sondra versuchte, sich zu befreien, aber der Kerl zog sie näher zu sich. Seine andere Hand legte sich auf ihren Hintern.
    »He!«, schrie der DJ. »He da, Schluss mit dem Scheiß! Security!«
    »Da haben wir’s mal wieder«, murmelte Tonya.
    »Passiert das oft?«, erkundigte sich Darryl.
    »Jedes Mal, wenn Sondra tanzt«, antwortete Jesse. »Zumindest kommt es mir manchmal so vor. Die verfluchten Kerle können einfach nicht die Finger von ihr lassen.«
    Die Rausschmeißer strömten herbei und auf die Bühne. Der Fettwanst ließ Sondra los und hob flehentlich die Hände. Was ihm wenig half. Vier von ihnen stürzten sich auf ihn und stießen ihn von der Bühne. Die Gäste um das Geländer stoben auseinander. Niemand fing den Fettwanst auf. Er prallte von einigen Stühlen und einem Tisch zurück, dann landete er mit dem Bauch voraus auf dem Boden. Die Rausschmeißer sprangen von der Bühne und drückten ihn nieder. Zwei ergriffen seine Arme, ein weiterer packte ihn an den Haaren. Der Vierte brüllte etwas auf Russisch. Sie schleiften ihn zur Tür. Mir fiel auf, dass seine Nase und seine Lippen bluteten. Die Rausschmeißer schien das wenig zu kümmern. Otar öffnete die Tür, und sie warfen ihn hinaus.
    Während all dem verzogen sie keine Miene und gerieten nicht ins Schwitzen. Es wirkte alles sehr beiläufig.
    Auch die Musik verstummte keine Sekunde.
    Und Sondra begann, weiterzutanzen, als wäre nichts geschehen. Das Publikum strömte wieder zur Bühne, hatten den Zwischenfall offenbar bereits vergessen. Auch meine Aufmerksamkeit heftete sich wieder auf Sondra, allerdings erst, nachdem ich einen weiteren Mann

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