Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
Vom Netzwerk:
a Dead Winter .
    »Das ist übel«, befand Darryl.
    Ich hörte auf zu trommeln. »Was?«
    »Dass Yul an den Nägeln kaut.« Erneut drehte er sich um. »Weißt du nicht, dass du dadurch krank werden kannst, Mann?«
    Jesse kicherte. »Das kann man von einem Lapdance auch.«
    »Halt die Klappe.« Yul schlug Jesse gegen den Arm und sah uns finster an. »Von einem verdammten Lapdance kann man sich gar nichts holen. Außerdem hatte ich die Hose an. Es gab keinen Hautkontakt.«
    »Filzläuse«, behauptete Darryl. »Die kann man sich trotzdem einfangen. Die kleinen Scheißer kriechen direkt in deine Unterhose. Da spielt es keine Rolle, ob du angezogen warst.«
    »Sie war rasiert. Es hätte kein Versteck für Filzläuse gegeben.«
    »Aber sicher doch. Sie hatte Haare am Arsch.«
    Jesse und ich lachten.
    »Ehrlich«, beteuerte Darryl und grinste. »Zwischen den Pobacken der Schnalle haben Haare rausgeragt. Die waren so lang, man hätte einen Zopf reinflechten können.«
    »Was für ein Schwachsinn«, murmelte Yul. »Ihr Penner ärgert euch doch bloß, weil ich ihr sympathischer war als ihr.«
    Jesses Gelächter schlug in Geheul um. »Was hast du denn geraucht, Yul? Nicht du warst Tonya sympathisch, sondern deine Knete. Das ist alles. Das sind Stripperinnen, Kumpel. Profis. Denen bist du genau so lange sympathisch, wie du Kohle hast. Sobald deine Brieftasche leer ist, verpisst sie sich und findet jemand anderen sympathisch. Bilde dir bloß nichts anderes ein.«
    »Na ja, sie schien mir nett zu sein.«
    Darryl zündete sich eine Zigarette an. »Klar war sie nett. Das ist ihr Job. Sie ist zu jedem Mistkerl in dem Laden nett, solange er Geld hat und sie nicht anfasst. Wenn du mehr als das willst, wenn dir der Sinn nach Liebe, Zweisamkeit und all dem Scheiß steht, musst du warten, bis du zu Hause bei Kim bist.«
    »Und wenn du mit Kim zusammenbleiben willst«, mischte sich Jesse ein, »dann wisch dir den Glitter vom Gesicht und von den Kleidern.«
    Yul zuckte zusammen. »O Mann. Das hätte ich fast vergessen. Was, wenn sie das Zeug sieht?«
    »Entspann dich«, beruhigte ihn Darryl. »Im Augenblick ist sie doch bei der Arbeit, oder?«
    »Ja.«
    »Dann wasch dir einfach das Gesicht und steck dein Zeug in die Waschmaschine. Sie wird nicht das Geringste merken.«
    Jesse grinste. »Es sei denn, du redest im Schlaf.«
    Yul wurde wieder still. Er starrte aus dem Fenster und reagierte nicht, als Jesse und Darryl ihn weiter aufzogen. Er saß einfach da, ließ es über sich ergehen und sah schuldbewusst und bedrückt aus. Irgendwie tat er mir leid.
    »Ich sag euch was«, ergriff ich das Wort und versuchte, die Aufmerksamkeit der anderen von Yul abzulenken. »Diese Sondra war eine Klasse für sich. Verdammt noch mal ...«
    »Ja«, pflichtete mir Jesse bei. »Sie ist so ziemlich die schärfste Tussi dort. Hat ‘nen Körper wie ein Topmodel.«
    »Aber das ist nicht alles«, fuhr ich fort. »Ist euch aufgefallen, wie sie mit dem Publikum umgeht? Wie die Leute auf sie reagieren? Ihre Stimmung war irgendwie ... ansteckend. Man konnte es sehen, als sie an den Tischen vorbeitanzte. Die Laune der Gäste sprach auf sie an. Das Gelächter wurde lauter, die Lächeln wurden breiter. Als hätte sie den Männern den Tag allein durch ihre Gegenwart verschönert. Vielleicht war es ihnen nicht bewusst. Vielleicht haben es weder sie noch Sondra bemerkt. Aber ich schon.«
    Die anderen schwiegen kurz und starrten mich mit ausdruckslosen Mienen an. Dann trat Jesse von hinten gegen meinen Sitz, und Darryl kicherte.
    »Larry entdeckt seine dichterische Ader.«
    »Leck mich, Darryl.«
    Jesse trat erneut gegen den Sitz. »Dich hat’s schlimm erwischt, oder?«
    »Ja«, flüsterte ich. »Sie ist unglaublich.«
    »Und hast du vor, das zu vertiefen?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Falls ja, wickel dir ordentlich die Nudel ein. Mach bloß nichts ohne Schutz mit ihr.«
    »Warum?«
    Jesse seufzte. »Ich hab’s doch schon gesagt, Mann: Sondra war ‘ne Nutte. Klar, sie ist nett, aber das ändert nichts daran. Sie hat in dem Massagesalon gearbeitet, und dort holen sie den Kunden nicht bloß einen runter. Dort gibt es das volle Programm. Und einige der Stripperinnen schaffen auch im Odessa an, würde mich also nicht wundern, wenn sie es dort ebenfalls tut. Im Odessa kann jeder zum Schuss kommen. Sogar Yul.«
    »He!«, beschwerte sich Yul lautstark.
    Jesse schenkte ihm keine Beachtung. »Man braucht nur eine Schnalle zu finden, die bereit dazu ist, und sie für den

Weitere Kostenlose Bücher