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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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schon verliebt gewesen. Mehrmals. Ich wusste durchaus, wie sich das anfühlte, was es bei einem Mann bewirkte. In der kurzen Zeit, die ich mit Sondra zusammen war, hat es sich auf jeden Fall so angefühlt, aber zugleich wie etwas mehr ... oder vielleicht etwas anderes .
    Ich weiß also nicht, ob ich sie liebte, jedenfalls war ich verflucht verrückt nach ihr.
    Und deshalb willigte ich ein, als sie mich aufforderte, Whitey zu töten.
    Es zu sagen, das Versprechen zu geben, war einfach. Es umzusetzen, erwies sich als schwieriger.
    Viel schwieriger ...

2
    »Was ist ein Blumpkin ?«
    Wir fuhren in meinem Jeep Cherokee. Darryl war vorne bei mir, Yul und Jesse saßen hinten. Es hatte die ganze Nacht geregnet. Die Reifen schlitterten gelegentlich über den nassen Asphalt, weshalb ich langsam fuhr. Darryl zog mich unablässig damit auf und meinte, ich hätte einen Fahrstil wie eine alte Oma, aber ich ignorierte ihn und konzentrierte mich auf die Straße.
    Es war dunkel und neblig, und ich besaß eine miese Nachtsicht. Bis zum Sonnenaufgang würde es noch zwei Stunden dauern.
    Mein iPod war an das Autoradio angeschlossen und auf Zufallswiedergabe eingestellt. Aus den Lautsprechern hallten abwechselnd Mastodon, Suicide Run, Circle of Fear, Retribution Inc., Nighttime Dealers und In Flames; schwere Musik für eine gewichtige Unterhaltung.
    »Was ist ein Blumpkin ?«, wiederholte Yul. »Ernsthaft.«
    Ich schaute in den Innenspiegel. Yul wirkte verwirrt.
    Jesse hingegen grinste. »Ein Blumpkin «, erklärte er, »ist, wenn dir ein Mädel einen bläst, während du auf dem Klo hockst.«
    Yul verzog angewidert das Gesicht. »Herrgott, Mann, das ist krank. Wer würde so etwas tun?«
    Jesse zuckte mit den Schultern. »Jedem Tierchen sein Pläsierchen.«
    »Das ist kein Blumpkin .« Ich schaute erneut in den Innenspiegel. »Das ist ein Dirty Sanchez . Darüber wurde unlängst bei Howard Stern geredet.«
    »Nein.« Jesse schüttelte den Kopf. »Du irrst dich, Larry. Bei einem Dirty Sanchez leckt dir ein Mädel den Arsch.«
    Yul presste die Hand auf den Mund. Er sah aus, als müsste er sich gleich übergeben. Jesse grinste immer noch.
    Darryl schüttelte neben mir den Kopf. »Das ist kein Dirty Sanchez «, widersprach er. »Das nennt man Rimjob . Hab ich auf HBO gesehen. In einer Dokumentation über das Knastleben. Ziemlich verrückter Scheiß. Ein Häftling hat davon erzählt, dass er auf Rimjobs steht. Erst schmiert er sich Marmelade aufs Arschloch, dann leckt es sein Zellengenosse sauber.«
    »Marmelade?« Jesse lachte. »Wer, zum Henker, schmiert sich Marmelade aufs Arschloch?«
    Darryl drehte sich um. »Knastbrüder, offensichtlich.«
    Ich runzelte die Stirn. »Also, wenn das ein Rimjob ist, was ist dann ein Dirty Sanchez ?«
    »Keine Ahnung«, gestand Darryl. »Aber was immer es ist, ich kann euch versichern, dass ihr Kalkleisten es erfunden habt. Kein schwarzer Bruder würde von seinem Mädchen einen Blumpkin oder Dirty Sanchez verlangen. Wir wollen nur normal zum Schuss kommen. Und wenn wir auf die Idee kämen, so was zu verlangen, würden uns unsere farbigen Schwestern in den Arsch treten.«
    Ein Sattelschlepper rauschte an uns vorbei und spritzte mir Wasser und Straßendreck auf die Windschutzscheibe. Verärgert bedachte ich ihn mit der Lichthupe, dann schaltete ich die Scheibenwischer ein. Auf dem Glas blieben Schlieren zurück.
    »War das einer unserer Leute?«, fragte Yul, der den in der Ferne entschwindenden Heckleuchten des Lasters nachschaute.
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete ich.
    »Arschloch«, brummte Yul.
    Wir alle nickten zustimmend. Unsere Fahrer waren überwiegend Arschlöcher. Die meisten hatten gerade mal zweiwöchige LKW-Fahrkurse absolviert und ihre gewerblichen Lenkerberechtigungen regelrecht geschenkt bekommen – der Tod auf achtzehn Rädern. Unterwegs waren sie oft auf Speed, Methamphetamin oder gewaltigen Mengen Koffein, und sie scherten sich einen Dreck um andere Verkehrsteilnehmer. Unfälle waren vorhersehbar.
    Wir arbeiteten fürGPS – Globe Package Service –, und zwar im Verteilerlager in Lewisberry, Pennsylvania. Das Lager diente als Umschlagplatz für die gesamte mittelatlantische Region sowie für einen Großteil der Ostküste und der südlichen Staaten. Es lag nur wenige Autostunden von New York, Baltimore, Washington D. C., Philadelphia, Pittsburg, Trenton, Richmond und anderen größeren Städten entfernt. Aufgrund dessen herrschte in unserem Lager immer reger Betrieb. Darryl, Yul, Jesse

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