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Kill your friends

Kill your friends

Titel: Kill your friends Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Während ich auf das Wechselgeld warte, blicke ich auf das Überangebot an Hardcore-Pornos im obersten Regal: Spermamösen, Hausfrauen Anal, Über Fünfzig, Schluck. Pump. Stecher.
    Schließlich bleiben meine Augen an einem Paar brauner Arschbacken hängen. Die Spalte wird von einem roten Satin-G-Stringtanga geteilt, der den fröhlich dargebotenen Anus der gesichtslosen Schlampe nur unwesentlich verdeckt. Der Slogan darauf lautet: »Sie will dich in ihr. Jetzt!« Ich werde auf der Stelle von einem schwindelerregenden Sturm der Lust überwältigt. Obwohl das Magazin India Fotzen eine Sikh- oder Hindu-Schwester dabei zeigt, wie sie sich selbst befriedigt und dabei gierig an einem riesigen, orangefarbenen Plastikpimmel lutscht, verzieht der Ladenbesitzer – ein zahnloser Paki – keine Miene. Er scheint nicht im Geringsten alarmiert zu sein, als ich meinen Einkäufen einen Packen Pornohefte hinzufüge.
    »Tut mir leid, mein Herr. Keine Tüten«, sagt er.
    Ich taumele, über beide Arme mit Kippen, Scotch und Pornos beladen, zu meinem Wagen. Plötzlich steht er da: ein massiges, nigerianisches Ungetüm in blauer Uniform, das missbilligend mein Nummernschild betrachtet, während es emsig Ziffern in sein Maschinchen hämmert. »Ach komm, Alter«, sage ich.
    »Parken verboten«, grunzt er, ohne aufzusehen.
    »Ich hab doch nur eine Minute hier gestanden.«
    Er wiederholt die beiden Worte. Offensichtlich die einzigen englischen Worte, die er kennt.
    Im Ernst, Herr im Himmel. Sie landen geradewegs aus irgendeinem kochenden Seuchenkessel bei uns, sie kommen aus einer Kernschmelze aus Völkermord, Vergewaltigung und Hungersnot, die sie sich noch dazu selbst eingebrockt haben. Und? Sind sie dankbar? Einen Scheiß sind sie. Sie besuchen einen Sprachkurs (vermutlich auf Kosten des Steuerzahlers), um zu lernen, wie man »Parken verboten« sagt. Und dann marschieren sie durch London, um dich anzupissen.
    ***
     
    »Pass mal gut auf«, sage ich ruhig, »verpiss dich, Wichser.«
    »Parken verboten.« Das Ticket kommt aus der Maschine gesurrt.
    Er hält es mir entgegen. Ich schleudere es auf den Boden und spucke darauf. Kopfschüttelnd schreibt er etwas in sein Notizbuch.
    »Oh ja«, sage ich. »Du kannst schreiben, kannst du das wirklich, du abartige Kreatur? Warum …«
    »Hey, Steven.«
    Ich drehe mich rum. Es ist ein Mädchen namens Charlie, Chrissie oder so. Sie arbeitet irgendwo als Scout. Sony? EMI? »Äh, na du«, sage ich.
    »Kommst du zu Ultrasound?«, fragt sie mich gut gelaunt.
    »Äh … ja. Ich versuch’s.« Ich bemühe mich, die Magazine vor die Brust zu ziehen und sie unauffällig zwischen den anderen Einkäufen verschwinden zu lassen, aber es ist bereits zu spät. Ihr Blick hat sich längst auf den glänzenden Stapel der Schande verirrt.
    »In Ordnung …«, sagt sie verunsichert und zieht sich langsam zurück, »vielleicht sehen wir uns da.«
    »Prima, bis dann.« Ich drehe mich wieder um, doch der Knöllchennigger hat sich bereits auf die andere Straßenseite verpisst. Sein speicheltriefender Strafzettel klemmt an meiner Windschutzscheibe.
    Die Ultrasound-Show ist proppenvoll. Ich sehe A&R-Leute von Virgin, Island, Warner Chappell. Ich sehe Nick Mander, Andy McDonald, Andy Leese und Malcom Dunbar von Mother, Leamington, Dave Gilmour. Kein Parker-Hall, von dem man bereits kolportiert, er hätte die Band als »lahm« bezeichnet. Auf der anderen Seite sehe ich Rebecca mit einem mir unbekannten Mädchen. Ich winke ihr zu, und sie lächelt zurück. Man sieht Rebecca häufig auf Konzerten. Was, zum Teufel, interessiert sie daran? Ehrlich, wenn ich nicht gezwungen wäre hier zu sein, hätte ich ganz sicher Besseres zu tun.
    Ich hänge ziemlich mies gelaunt an der Bar rum und schlürfe gerade einen dreifachen Rockschool, als mir jemand auf die Schulter tippt. »Hi, Steven«, sagt ein Typ, der mit Ende zwanzig etwas zu alt für den Laden ist. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, wer er ist, vielleicht ein Manager oder Agent. »Hi«, antworte ich und schüttele die Hand, die er mir hinhält, ohne ihn nur annähernd zuordnen zu können. Er bemerkt es und sagt: »Ich bin’s, Alan Woodham.«
    Nichts.
    »DC Woodham? Ich habe Sie zu Roger Waters befragt?«
    Scheiße, der Bulle. »Oh, hallo! Ich habe Sie in Zivil gar nicht erkannt.«
    »Und, was denken Sie?«
    »Über was?«
    »Ähm«, er wirkt verwirrt, »über die Band.« Er gestikuliert Richtung Bühne, wo der Sänger von Ultrasound, der übrigens mindestens 130 Kilo wiegt,

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