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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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durch richtige Atmung unterstützen, der Musik die richtige Betonung geben und den Takt halten.«
    »Wann habe ich denn das alles getan?«
    »Als wir unser improvisiertes Duett sangen. Als Sie am Strand sangen, als Sie dieses wundervolle Duett aus den Pearl Fishers vortrugen.«
    »Ach, wirklich?«
    »Aber natürlich. Ich habe zehn Jahre Gesang studiert.
    Ich ...« Sie unterbrach sich.
    »Warum sind Sie dann Kristallsängerin und nicht eine dieser berühmten Sängerinnen?«
    Eine Woge ohnmächtiger Wut, auf die tiefes Bedauern folgte und dann ein völlig unverständlicher Haß auf Lars, der sie so unvermittelt an das Gespräch mit Mae-stro Valdi erinnert hatte — an den Augenblick, der ihr Leben verändert hatte —, verschlug Killashandra die Sprache.
    Lars beobachtete sie, und seine mäßige Neugierde verwandelte sich in Besorgnis, als er die in ihrem Gesicht und ihren Augen tobenden Gefühle bemerkte. Er legte ihr eine Hand auf den nackten Schenkel. »Habe ich Sie irgendwie verletzt?«
    »Es waren nicht Ihre Worte, Lars.« Sie schob die Gedanken beiseite; es war vorbei und vergangen. »Ich hatte alle Voraussetzungen, um Sängerin zu werden, bis auf eine. Die Stimme.«
    »Ah, ich verstehe.« Lars rümpfte die Nase.
    »Wirklich, in meiner Stimme ist eine Unsauberkeit, eine hörbare und unangenehme Unsauberkeit, mit der ich mein Leben lang bei zweitrangigen Rollen hängen-geblieben wäre.«
    Lars lachte jetzt, und die weißen Zähne blitzten in dem gebräunten Gesicht. Er schaltete mit funkelnden Augen das Störgerät ein. »Und du, meine geliebte Sun-ny«, er küßte sie leicht, »würdest dich nie damit zufrieden geben, irgendwo eine Nebenrolle zu spielen! Bist du auch die beste Kristallsängerin?«
    »Ich mache mich ganz gut. Ich habe schwarzen Kristall gesungen, der am schwierigsten zu finden und ordentlich zu schneiden ist. Auf jeden Fall gibt es unter Sängern keine Abstufungen. Wir schneiden Kristall, um genug Geld zu verdienen für die Dinge, die wir brauchen und wollen.« Warum war sie nicht ganz aufrichtig mit Lars? Warum gestand sie ihm nicht, daß das einzige Ziel der meisten Kristallsänger war, genug Geld zu verdienen, um nicht mehr singen zu müssen — um Ballybran für so lange Zeit wie eben möglich verlassen zu können?
    »Ich hätte nicht gedacht, daß Kristallsänger uns Inselbewohnern so ähnlich sind«, sagte Lars zu ihrer Überraschung. »Nun, ihr schneidet Kristalle für die Sachen, die ihr wollt und braucht, und wir angeln und pflanzen Brotbäume, aber alles, was wir wirklich brauchen, steht uns zur Verfügung.«
    »Das ist bei Kristallen etwas anders«, sagte Killashandra langsam. Nun war sie froh, daß sie nicht ganz ehrlich gewesen war. Warum sollte sie Lars die Illusion rauben?
    Auf so vielen Welten und in so vielen Köpfen gab es falsche Vorstellungen über Kristallsänger. Sie hatte vorher gar nicht gewußt, wie angenehm es war, eine unbeeinfluß-
    te Welt zu finden — unbeeinflußt wenigstens, was ihre Gilde anging.
    »Kristalle zu schneiden, scheint gefährlicher zu sein als das Fischen.« Er streichelte ihre vernarbte Hand. »Oder als der Umgang mit Brotbäumen.«
    »Bleib beim Fischen, Lars! Kristalle schaden deiner Gesundheit. So, und jetzt sollten wir uns am besten drau-
    ßen zeigen, damit ich den Vertrag erfüllen kann, den meine Gilde mit diesen Idioten abgeschlossen hat. Vielleicht können wir sie etwas aus ihrer naturnahen Bahn werfen!«
    Sie kleideten sich an, dann tippte Killashandra die Nummer ein, die Mirbethan ihr gegeben hatte. Die Frau schien ungeheuer erleichtert, als der Anruf kam, und sagte, daß Thyrol sie sofort aufsuchen wolle.
    »Glaubst du, er hat in der Halle geschlafen?« murmelte Killashandra zu Lars, als es höflich und leise an der Tür klopfte. Lars schüttelte heftig den Kopf, dann hob er die Hand, deaktivierte das Störgerät und steckte es ein. »Guten Morgen, Thyrol. Immer herein.« Sie machte eine freundliche, einladende Geste und lächelte Thyrol an, doch dann bemerkte sie hinter ihm zwei kräftige Männer in den Uniformen der Wachmann-schaften. »Die kann ich nicht gebrauchen!« sagte sie kalt.
    »Ah — sie werden nicht stören, Gildenfrau.«
    »Dafür werde ich schon selbst sorgen, Thyrol. Übrigens brauche ich Arbeitshandschuhe.«
    »Alles, was Sie vor Ihrem unglücklichen Verschwinden angefordert haben, befindet sich bereits in der Orgelkammer.«
    »Oh, dann ist es gut. Dort hat sich lange genug Staub angesetzt. Gehen Sie voraus!«
    Wieder

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