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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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durchlöcherten die winzigen Splitter den Beutel. Aus diesem Grund mußten sie ihn immer wieder aus-wechseln und das Gerät reinigen.
    »Es wäre einfacher, wenn wir zwei davon hätten, was?«
    Als Killashandra nickte, ging Lars zur Außentür, schob sie auf und rief die Anforderung hinaus. Killashandra hörte eine gemurmelte Antwort. »Jetzt sofort, sagte ich! Wir haben keine Zeit zu warten, bis die Anforderung eure Sicherheitshierarchie durchlaufen hat! Bei allen Vorvä-
    tern! Muß denn wirklich jede Kleinigkeit von Ampris genehmigt werden? Los! Bewegt euch!«
    Killashandra grinste ihn an. Lars erwiderte ihr Grinsen äußerst zufrieden.
    »Wenn du wüßtest, wie oft ich schon Lust hatte, einen Wachmann anzubrüllen!«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du den Zaghaften spielst.«
    »Du wärst überrascht, wenn du wüßtest, was ich zu einem guten Zweck alles tun kann.« Er warf ihr einen ausgesprochen verschlagenen Blick zu.
    Eine halbe Stunde später wurden mehrere neue Sauger geliefert. Lars erzählte Killashandra später, daß der Offizier, der sie brachte, Blaz' Stellvertreter war, aber trotzdem kein schlechter Bursche. Castair hatte bei einigen Studen-tenunruhen freundlicherweise in eine andere Richtung geschaut, was Blaz nie getan hätte.
    »Gildenfrau«, begann Castair, als Lars ihm den Be-hälter abnahm, »wir haben Probleme mit dem Überwa-chungssystem dieses Raumes.«
    »Wirklich?« Killashandra richtete sich von der Konsole auf und sah sich staunend um.
    Castair deutete auf die kleinen Geräte in den Ecken des Raumes.
    »Nun, ich habe keine Lust, mich von der Reparatur ablenken zu lassen. Eure Monitore können warten. Wir werden hier schon nichts zerstören!«
    »Nein, natürlich nicht, Gildenfrau.«
    »Dann lassen Sie's gut sein.« Sie scheuchte ihn hinaus und machte sich wieder an die mühsame Reini-gungsarbeit.
    »Das absolute Gehör ist nicht das einzige Talent, das man zum Kristallsingen braucht.« Lars' Bemerkung traf Killashandra völlig unerwartet, als sie sich aufrichtete, um den steifen Rücken zu strecken.
    »Oh?«
    Sein Gesichtsausdruck verriet eine eigenartige Mischung aus Respekt und einem anderen, nicht zu erken-nenden Gefühl. »Eine Kristallsängerin braucht absolute Konzentration und die Fähigkeit, normale menschliche Bedürfnisse zu vergessen — wie Hunger zum Beispiel!«
    Killashandra hob die Hand und sah auf die Armbanduhr. Sie kicherte und lehnte sich gegen einen Schalt-schrank. Es war schon Nachmittag. Sie hatten seit neun Uhr morgens ununterbrochen gearbeitet.
    »Du hättest mich ruhig früher daran erinnern können.«
    »Hätte ich tun sollen«, sagte Lars trocken. »Ich sage es erst jetzt, weil du inzwischen unter deiner Bräune etwas bleich wirkst. Hier!« Er warf ihr einen Hitzepack zu. »Da ich nicht so verbissen bin wie du, habe ich inzwischen etwas zu essen bringen lassen.«
    »Ohne Genehmigung?« Killashandra brach das Siegel der Suppe und bemerkte, daß sie wirklich sehr hungrig war:
    »Ich habe mir dein Verhalten zum Vorbild gemacht und bin davon ausgegangen, daß ihnen nichts übrig bleibt als zu gehorchen.« Er schüttelte den Kopf. »Sind alle Kristallsänger wie du?«
    »Oh, ich bin ein sehr nachsichtiger Mensch«, sagte sie, während sie vorsichtig die heiße Suppe schlürfte. Lars gab ihr einen Teller mit kleinen Sandwiches und Gebäck. »Ich spiele nur die Zicke, wenn es die Umstände erfordern.
    Also bei diesen Idioten immer.« Sie kreiste mit einer Schulter, um die Rückenmuskeln zu entspannen. Lars kam zu ihr, zog sie herum und begann ihren Rücken zu massie-ren. Seine Finger fanden zielsicher den Knoten in den ver-spannten Muskeln, und sie murmelte dankbar. »Ich hasse diesen Teil der Kristallarbeit. Ich will so schnell wie möglich damit fertig werden.«
    »Ist es denn wichtig, so gründlich aufzuräumen?«
    Killashandra sang einen leisen Ton, und die Kristallsplitter reagierten mit einem nervenzerrenden Miß-
    klang.
    Lars schüttelte sich unter dem unangenehmen Ge-räusch, das lange nachhallte. »Mann!«
    »Weißer Kristall ist sehr aktiv, er nimmt jedes Ge-räusch auf. Wenn nur der kleinste Splitter Kristallstaub drin bleibt, stört er das Manual und erzeugt alle möglichen Nebenschwingungen im Logikübersetzer. Es wäre wirklich einfacher, gleich ein ganz neues Manual einzubauen, aber die haben hier wohl nicht die nötigen Er-satzteile. Da fällt mir ein — die zehn Klammern, die ich ausgebaut habe, sind alle kaputt.« Sie nahm eine in die Hand

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