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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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allem gebotenen Respekt, der Älteste Ampris ist nicht... Ich meine, er ist doch kaum dafür verantwortlich ...«
    »Was wollen Sie mir sagen, Kapitän?«
    Ampris, dessen Augen zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, belustigt funkelten, hob eine Hand und entband Lars von der Notwendigkeit, eine Erklärung zu geben.
    »Wenn die Gildenfrau bereit ist, sich die Unterhaltung zu versagen, um sich ihrer Aufgabe zu widmen, dann will ich ihr gern als Bote zur Verfügung stehen.«
    »Wie es aussieht, muß doch sowieso alles, was ich will, von Ihnen genehmigt werden. Es scheint mir eine Zeitver-schwendung, alles über die Zwischenhändler laufen zu lassen.« Killashandra grinste Ampris etwas bedauernd an.
    »Könnten Sie nicht mit ihm da draußen oder mit Thyrol ein Wörtchen reden? Das könnte unsere Arbeit erheblich beschleunigen. Oh, und vergessen Sie bitte nicht, ich brauche zweihundert von diesen Klammern. Und die Taschenlampe. Lars, begleiten Sie ihn bitte und bringen Sie die Taschenlampe gleich mit. Sie muß klein genug sein, um mich nicht zu behindern, und sie muß einen scharf gebündelten Strahl haben.«
    Sie gingen hinaus, und Killashandra machte sich wieder an die Arbeit. Als Lars mit mehreren Taschenlampen zurückkam, platzte er vor Lachen fast heraus.
    »Deine Wünsche sind ihm Befehl, o allmächtige Gildemeisterin, o Gebieterin über alle weißen Kristallsplitter! Die Jungs hier draußen haben Befehl«, — er deutete mit dem Daumen über die Schulter zur geschlossenen Tür —, »sofort zu springen, wenn du etwas ver-langst.«
    »Hm. Halt mal eine Taschenlampe in die Ecke, Lars!«
    Sie fegte mit der Bürste einige winzige Splitter aus der Ecke. »Siehst du? Diese verdammten Dinger sind sehr gefährlich! Ich muß jedes Stückchen rausholen!«
    Als einige Zeit später ein üppiges Essen hereingerollt wurde, knurrte sie, stellte die Arbeit jedoch widerwillig ein.
    »Ist das Kristallsingen eine Art Krankheit?« fragte Lars beiläufig.
    »Wennn du segelst, wirst du doch auch nicht mitten in einem Sturm anhalten, was? Oder mitten in einer Schule zu fischen aufhören?«
    »Das ist nicht ganz dasselbe.«
    »Für mich schon, Lars. Sei ein Kumpel! Das Klammern der neuen Kristalle ist eine relativ leichte Aufgabe, bei der du mir helfen kannst.«
    Trotz ihrer Proteste trug Lars sie kurz vor Mitternacht aus der Orgelkammer. Als sie ihre Suite betraten, bestand sie darauf, ein ausgiebiges Bad zu nehmen, um sich den Kristallstaub von der Haut zu spülen. In der Badewanne mußte er ihr den Kopf festhalten, denn sie wäre beinahe eingeschlafen.
    Sie brauchten fast vier Tage, um den Behälter von den letzten Resten des Kristallstaubs zu reinigen. Jedesmal, wenn sie am Morgen kamen, waren neue Monitore eingebaut. Auch Killashandra hatte sich eine Routine zugelegt. Jedesmal, wenn sie morgens die Orgelkammer betraten, summte sie ein fröhliches Lied, lud die weißen Kristallsplitter auf, bis sie ihre Pflicht taten und die empfindlichen Sensoren durchschlagen ließen.
    Am dritten Tag wurden die neuen Klammern geliefert, und Killashandra setzte Lars Dahl darauf an, sie nacheinander mit einem Mikroskop zu untersuchen.
    Vierzehn wurden wegen kleiner Fehler zurückgeschic-kt. Nach dem Besuch des Ältesten Ampris waren keine weiteren Neugierigen gekommen. Thyrol führte sie jeden Morgen zu Kammer, schloß auf und erkundigte sich nach ihren Wünschen. Zur richtigen Tageszeit wurden ausgezeichnete Mahlzeiten geliefert. Und da sie, nachdem die Monitore außer Gefecht gesetzt waren, nicht gestört wurden, konnte Lars in aller Ruhe den Raum untersuchen und den Zugang zur unterbewußten Anlage suchen.
    Als Thyrol sie am vierten Morgen über die Bühne führte, bemerkte Killashandra eine eigenartige Diskre-panz. Die Orgelkammer nahm nicht die ganze Länge der Bühne hinter der Orgelkonsole ein. Sie zählte still ihre Schritte bis zur Tür ab. Als Thyrol die Tür geschlossen und Lars das Störgerät aktiviert hatte, maß sie mit ihren Schritten die Länge der Kammer ab.
    »Interessant«, sagte sie, als sie mit der Nase vor der hinteren Wand stand. »Dieser Raum ist nur halb so lang wie die Bühne, Lars. Fällt dir dazu etwas ein?«
    »Allerdings, aber auf der anderen Seite der Konsole ist keine zweite Tür.« Er untersuchte mit ihr zusammen die fugenlose Wand. »Die unterbewußten Einheiten müssen irgendwie mit der Hauptanlage verbunden sein. Ich frage mich ...«
    Sie untersuchten den Verlauf der zahlreichen Kabel unter der Decke, bis sie wieder

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