Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
heraus, eher schrill als amüsiert.
    »Wie denn?«
    Lars nahm ihr kichernd den Hammer aus den nervösen Händen. »Mit einer Melodie, die er mag ...« Er klopfte wieder das Beethoven-Thema. Die Wand reagierte sofort und schloß sich langsam, bis sie mit einem leisen Rumpeln einrastete. Trag untersuchte ein letztes Mal die Kabelverbindung und wandte sich achselzuk-kend ab.
    »Ich würde vorschlagen, daß du etwas ißt, Killashandra. Du bist ganz blaß. Wahrscheinlich wegen der Anstrengung, die dir durch die Verbindung der beiden Aufträge deiner Gilde zugemutet wurde. Lars Dahl, schnapp dir die nächste Klammer!«

21
    Es WAR GUT, daß sie ihre Nachforschungen beendet hatten, denn der Älteste Ampris kehrte noch zweimal zu-rück. Beim ersten Mal lud er sie zu einem stillen Abendessen mit einigen Ältesten ein, die darauf brannten, die Gildenmitglieder kennenzulernen.
    »Das bedeutet, daß du etwas essen mußt, bevor du hin-gehst«, sagte Killashandra zu Trag, als Ampris wieder fort war. »Besonders wenn der Älteste Pentrom, ein medizinisch vorgebildeter Mann mit interessanten Ansichten über Ernährung, den Gastgeber spielt.« Sie machte mit Daumen und Zeigefinger einen winzigen Kreis, um die Größe der Portionen anzudeuten. »Trag, trinkst du?«
    Trag sah sie überrascht an. »Warum?« »Die geehrten Ältesten — und ganz besonders Pentrom — stehen im Augenblick unter dem Eindruck, die Angehörigen unserer Berufsgruppe müßten jeden Tag reichlich Alkohol zu sich nehmen, um ihren außergewöhnlichen Stoffwechsel in Gang zu halten.«
    Trag richtete sich langsam auf. Er starrte sie ungläubig an. »Oh?«
    »Die Ältesten von Optheria sind so hinfällig, daß ich ihnen nur ungern Kopfschmerzen bereiten würde. Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Lars kommentierte ihre Rücksichtnahme mit einem abfälligen Schnauben. »Und außerdem willst du natürlich nicht als Lügnerin dastehen«, fügte er hinzu.
    »Es kann gelegentlich ganz nützlich sein, einen My-thos über unseren Beruf in Umlauf zu bringen. Denn sonst müßten wir Wasser trinken, das trotz eines hohen Mineralgehalts nicht gereinigt wird, weil die Optherianer alles im natürlichen Zustand belassen. Es schmeckt, als stamme es noch aus dem Tank des allerersten Siedlerschiffs. Das Bier ist allerdings wirklich nicht übel.«
    Trags sonst so undurchdringliches Gesicht zeigte Interesse. »Yarran-Bier?«
    »Leider nicht.« Trags Vorliebe brachte ihm in ihren Augen einige weitere Pluspunkte ein. »Das Bascum ist genießbar, aber das wirklich gute Bier wird illegal gebraut.« Sie warf Lars einen wissenden Blick zu, der sie breit angrinste.
    »So ist es meistens. Und dein Rat ist nicht schlecht, Killashandra«, sagte Trag. Dann schlug er ein H an.
    Vierunddreißig Kristalle waren an ihrem Platz, als der Älteste Ampris spät am Nachmittag zum zweitenmal kam. Er strahlte sichtlich über ihre schnellen Fortschritte. Er zeigte die größte Aufregung, die sie je bei einem Ältesten gesehen hatten. Wollte er möglichst schnell die diesjährige unterbewußte Konditionierung vorbereiten?
    »Wir werden morgen fertig«, erklärte Trag dem Ältesten Ampris, »und dann brauchen wir noch einen weiteren Tag, um das neue Manual auf das System abzustimmen. Außerdem müssen wir das Feedback der anderen drei Manuale prüfen. Es gibt eine Kleinigkeit, die auch Killashandra mir nicht sagen konnte: War die Orgel in Betrieb, als das Manual zerstört wurde?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Ampris. Er senkte die Augenlider, um die braunen Augen zu verbergen. »Aber ich werde mich vergewissern. Nach dieser bedauerns-werten Entweihung habe ich selbst die anderen Manuale überprüft, um sicher zu sein, daß sie nicht beschädigt waren.«
    »Ältester Ampris, Killashandra Ree und ich würden gegen unsere Pflichten als Gildenmitglieder verstoßen, wenn wir uns nicht selbst vergewissern, daß Ihre Festivalorgel völlig intakt ist.«
    »Natürlich«, sagte Ampris mit zusammengebissenen Zähnen. Dann änderte sich seine Haltung, und er lächelte verkniffen. »Das ist sehr aufmerksam von Ihnen.«
    »Können wir die Hauptkonsole der Orgel von hier aus einschalten?« fragte Killashandra. Sie überlegte, was den Wandel in Ampris' Haltung verursacht hatte.
    »Ich muß zugeben, daß ich darauf brenne, die Orgel zu hören.«
    Ampris sah sie lang an, dann entstand auf seinen Lippen ein wirkliches Lächeln.
    »Um die Vielseitigkeit der Festivalorgel wirklich schätzen zu können, brauchen Sie einen

Weitere Kostenlose Bücher