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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Hauptschleuse geschlossen und gesichert wurde. Durch die Außenwand des Schiffs hörte sie, wie der Fanghaken gelöst wurde. Sie bereitete sich auf das Schwindelgefühl vor, das entstehen würde, sobald das Shuttle sich von der Athena trennte. Ihre Nachbarn waren nicht vorbereitet und keuchten erschrocken.
    Sie packten die Armlehnen, als die Triebwerke des Shuttles zündeten und die Passagiere in die Sitze ge-drückt wurden.
    Der Sprung von Linienschiff zur Planetenoberfläche war relativ kurz, doch Killashandras Nachbarn beklagten sich bitter über die Unbequemlichkeit und den langen Flug. Killashandra hielt die Landung für gelungen und elegant, doch die beiden Männer jammerten auch darüber.
    Sie war dankbar, als die Luftschleuse wieder geöffnet wurde und die frische klare Luft Optherias hereindrang.
    Sie atmete tief durch und befreite die Lungen von der auf-bereiteten Luft der Athena. So modern das Schiff auch gewesen war, man schaffte es immer noch nicht, die Luft aufzubereiten, ohne daß sie nach Desinfektionsmitteln roch.
    Die ersten Passagiere hatten gerade den Ankunftsbe-reich erreicht, als eine Bandansage losplärrte. Die Ansage wurde in allen wichtigen Sprachen der Federated Planets wiederholt. Die Passagiere wurden gebeten, ihre Reisedokumente für die Paßkontrolle des Raumhafens bereitzuhalten. Sie sollten sich vor den mit Buchstaben oder Ziffern gekennzeichneten Ausgängen auf-reihen. Fremdrassen, die besondere Lebenserhaltungs-systeme oder Einrichtungen brauchten, sollten sich an einen uniformierten Mitarbeiter wenden. Besucher mit gesundheitlichen Problemen sollten sich sofort nach der Paßkontrolle in der medizinischen Abteilung des Raumhafens melden. Das Touristenbüro von Optheria wünschte allen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt.
    Killashandra stellte erleichtert fest, daß sie ihren Ausweis einigermaßen heimlich vorlegen konnte, denn die Zollbeamten saßen in kleinen Nischen. Die Reisenden, die hinter ihr warteten, konnten nicht zusehen. Sie blickte zur Schlange ganz rechts, in der Corish stehen mußte, aber sie entdeckte ihn nicht. Sie sah ihn erst, als sie schon fast an der Reihe war, vor den Inspektor zu treten.
    Killashandra unterdrückte ein gehässiges Grinsen, als sie ihren Arm mit dem ID-Armband unter die Sichtschei-be schob. Der leere Gesichtsausdruck des Inspektors ver-
    änderte sich erheblich, als er das Heptitersiegel auf dem Bildschirm sah. Er drückte mit einer Hand auf einen roten Knopf auf seiner Tastatur und winkte sie mit der anderen sofort weiter. Er kam aus seinem Verschlag und bestand darauf, ihren Seesack zu tragen.
    »Bitte, keine Umstände!« bat Killashandra.
    »Ehrwürdige Gildenfrau«, begann der Inspektor um-ständlich, »wir haben uns solche Sorgen gemacht. Die Kabine, die für Sie auf der Athena reserviert war ...«
    »Ich bin in der Touristenklasse gereist.«
    »Aber Sie sind Mitglied der Heptitergilde!«
    »Es gibt Zeiten, Inspektor«, sagte Killashandra, während sie sich zu ihm neigte und seinen Arm berührte, »da die Diskretion erfordert, daß man inkognito reist.« Die Haare auf seinem Handrücken standen zu Berge. Sie seufzte.
    »Oh, ich verstehe.« Natürlich verstand er kein Wort. Er strich sich abwesend über die Haare.
    Sie näherten sich einem Ausgang, der sich vor ihnen teilte und ein etwas atemloses Begrüßungskomitee aus-spuckte, drei Männer und eine Frau. »Die Gildenfrau ist eingetroffen!« Der triumphierende Unterton des Inspektors vermittelte den Eindruck, er selbst habe dieses Wunder bewirkt.
    Killashandra starrte die Gruppe an. Sie sahen einander beunruhigend ähnlich; sie waren nicht nur in etwa gleich groß und ähnlich gebaut, sondern auch Haarfarbe, Haut-farbe und Gesichtszüge waren die gleichen. Selbst ihre Stimmen hatten den gleichen sonoren Tonfall. Sie blinzelte und schob es auf das weiche gelbe Sonnenlicht, das aus der Haupthalle hereinfiel. Dann gab sie sich einen Ruck: Die Leute waren Regierungsangestellte, aber es war doch kaum denkbar, daß eine Regierung, ob auf Optheria oder einem anderen Planeten, nur Leute einstellte, die einander ähnlich waren.
    »Willkommen auf Optheria, Gildenfrau Ree«, sagte der Inspektor und schob sie strahlend durch das Tor, das sich hinter ihnen flüsternd schloß.
    »Willkommen, Killashandra Ree. Ich bin Thyrol«, sagte der erste und älteste Mann. Er trat einen Schritt vor und verneigte sich.
    »Willkommen, Killashandra Ree. Ich bin Pirinio«, sagte der zweite, der dem Beispiel des

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