Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Zerstörung zu schützen. Wenn den Ersatzkri-stallen etwas passiert...«
    Killashandra zuckte die Achseln. Nach allem, was sie bisher von den Optherianern gesehen hatte, paßte das Bild vom gebrannten Kind recht gut auf sie. Sie legte die Hand auf ein Gerät und musterte neugierig die Anlage.
    »Die Orgel hier ist erheblich komplizierter, als ich glaubte.« Sie drehte sich um und sah Thyrol höflich und fragend an.
    »Nun, äh, das ist...«
    »Hören Sie auf, Thyrol. Ich stehe wohl kaum mit subversiven Elementen in Verbindung.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Killashandra lenkte Thyrol sofort von der Tatsache ab, daß er indirekt die Existenz eines Untergrundes zugegeben hatte. Sie drehte sich zum vorderen Teil der Kammer um und deutete auf die Rückwand der Tastatur.
    »Hinter dieser Wand liegt die Tastatur, deshalb müssen in dem Kasten auf der rechten Seite die Taktgeber und Modulatoren sein. Und das da«, sie deutete auf das größte Gerät, »ist wahrscheinlich die CPU. Und der Induktionsmodulator und der Mischer müssen da auf der linken Seite sein.«
    »Kennen Sie sich mit der Orgeltechnik aus?« Thyrol beäugte sie mißtrauisch. Zum zweiten Mal seit ihrer Ankunft nahm Killashandra die empathische Ausstrahlung eines Optherianers wahr: dieses Mal einen starken Eindruck von Vorsicht und Wachsamkeit.
    »Weniger mit den Orgeln selbst, sondern eher mit Schnittstellentechnik, sensorischen Simulatoren und Synthesizer-Modulatoren. Das Kristallsingen erfordert große Erfahrung mit komplizierten elektronischen Ge-räten.«
    Anscheinend kannte er sich nicht aus, sonst hätte er nicht so bereitwillig genickt. Killashandra segnete ihre Voraussicht, denn sie hatte sich auf der Athena einige entsprechende Schlaflehrbänder zu Gemüte geführt. Ihre Antwort beruhigte Thyrol, und der Schatten seiner Furcht löste sich langsam auf.
    »Natürlich existiert zwischen dem Programm und den Kompositons-Speicherbänken ein Doppel-Handshake«, sagte er, indem er auf einen schwarzen Kasten tippte. »Die Komposition«, — damit ging er zum nächsten Kasten und legte die Hand auf die Verkleidung —, »wird natürlich direkt in die Erregerschaltung geleitet, denn in deren Spei-chern sind die Symbole aller denkbaren Zuhörergruppen abgelegt, so daß eine Komposition in Begriffe übersetzt werden kann, die für die Zuhörer verständlich sind. Natürlich unterschiede sich die subjektive Erfahrung eines Programms für Optherianer gewaltig vom Erlebnis eines Nichtmenschen.«
    »Natürlich«, murmelte Killashandra ermutigend.
    »Und wohin laufen die Informationen aus dem Kristallmanual?«
    Thyrol nahm die Pose eines Lehrers ein und deutete auf verschiedene Geräte. »Dort in die Synapsenschnittstelle und in den Demodulator, die ihrerseits die Daten in den Mischer leiten, wo sie auf Sinneswahrnehmungen umge-setzt werden.« Er strahlte stolz und fuhr fort: »Die Kompositions-Speicherbänke programmieren in erster Linie den sensorischen Synthesizer, aber die Rückkopp-lungsschleife kontrolliert die sensorische Anpassung, um eine maximale Wirkung zu erzielen.«
    »Ich verstehe. Vom Keyboard zur CPU, eine direkte Schnittstelle zum Manual und zur Synapsenschnittstelle, dazu ein Doppel-Handshake.« Killashandra verbarg ihr Erschrecken — dieser Gefühlsmanipulator ließ die Geräte auf Fuerte aussehen wie Kinderspielzeug. Wie wahr wurde hier das Wort von einem gebannten Publikum! Die optherianischen Konzertbesucher hatten keine Chance. Die optherianische Orgel konnte die Gefühle der Zuhörer völlig verbiegen und gezielte Reaktionen hervorrufen. Und der Querschnitt des Publikums konnte natürlich aus den Identifizierungs-plaketten und demographischen Daten gewonnen werden. Killashandra wunderte sich, daß die FSP überhaupt ihren Bürgern erlaubte, diesen Planeten zu besuchen, ganz zu schweigen von der emotionalen Überla-dung beim Festival. »Ich verstehe, warum Sie viele Solokünstler brauchen. Sie müssen nach jeder Vorstellung völlig erschöpft sein.«
    »Wir haben dieses Problem schon sehr früh erkannt —
    der Künstler wird von der vollen Wirkung der Orgel etwas abgeschirmt, damit er einen Teil seiner Objektivität bewahren kann. Und natürlich wird bei den Proben das Übersetzersystem überbrückt. Die Signale werden statt dessen in einen Analyseprozessor geschickt. Nur die besten Kompositionen werden mit dem vollen System gespielt.«
    »Natürlich. Sagen Sie, sind auch die kleineren Orgeln auf diese Weise verstärkt?«
    »Die Orgeln mit

Weitere Kostenlose Bücher