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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Brotbaumfrucht war fermentiert! Da sie an Ballybran angepaßt war, lag der Schluß nahe, daß sie den Rausch nur wegen ihrer Schwäche spürte. Sie legte sich kichernd hin, ohne auf Sand oder Bequemlichkeit zu achten, und schlief ihren Rausch aus.
    Als Folge ihrer nächtlichen Exzesse wachte Killashandra mit schrecklichen Kopfschmerzen und brennendem Durst auf. Nummer fünf war die größte Insel, auf der sie bisher gelandet war, und sie war so auf ihrer Suche nach Süßwasser fixiert, daß sie beinahe das kleine Kanu übersehen hätte.
    Es war nur ein winziges Ding, über die Hochwassermarke aufs Ufer gezogen. Im schmalen Bug lag ein Paddel. Zu einer anderen Zeit und in einer anderen Situation hätte Killashandra sich mit so einem winzigen Gefährt nicht aufs offene Meer gewagt. Aber irgend jemand mußte damit gekommen sein, und deshalb konnte sie auch damit wegfahren. Ihr Durst dämpfte allerdings ihre Freude über diese glückliche Entdeckung; Killashandra bestieg den nächsten Brotbaum, klammerte sich an den riesigen Stamm und schaffte es, mit der Klinge ihres kleinen Messers einige Früchte abzuschneiden.
    Sie verschwendete jetzt keine Zeit mehr, sondern warf die Früchte in das kleine Boot, schob es in die sanfte Brandung und paddelte so schnell wie möglich die Küste entlang, denn sie hatte Angst, der Besitzer könnte zurückkehren und sein Kanu für sich beanspruchen.
    Sie brauchte jetzt zwar nicht mehr bis zum Mittag zu warten, bevor sie zur nächsten Insel übersetzen konnte, doch der Schrecken des vergangenen Tages machte sie vorsichtig. Sie vermißte besonders ihr Beil. Doch das Glück blieb ihr treu, denn als sie um eine schmale Landzunge paddelte, bemerkte sie die unverkennbaren Spuren eines kleinen Flusses, der ins Meer mündete.
    Sie konnte sogar ein Stück stromaufwärts paddeln und mit der Hand etwas Süßwasser schöpfen, bevor sie aus dem Kanu sprang und es in die Büsche zog. Dann legte sie sich ans Ufer und trank, bis ihr Durst völlig gestillt war.
    Am Abend, kurz bevor die Sonne mit der für tropische Breitengrade typischen Geschwindigkeit unterging, wanderte sie zur Landzunge und suchte unter den vielen Inseln jene heraus, zu der sie am nächsten Morgen übersetzen wollte. Die nächstgelegenen Inseln waren vergleichsweise groß, doch am Horizont lag ein langgestreckter grauer Schatten. Das Wasser leckte ihr verführerisch an den Zehen, und sie entschied, daß sie sich lange genug mit Kleinkram abgegeben hatte. Wenn sie früh genug mit dem Kanu aufbrach und reichlich Früchte einlud, konnte sie die große Insel erreichen, so entfernt sie auch schien.
    Sie war vorausschauend genug, um sich einen Son-nenhut zu flechten, dessen breite Krempe auch ihren Nak-ken schützte, denn im Boot hatte sie kein kühlendes Wasser mehr auf der Haut. Allerdings kannte sie die Strömungen dieses Meeres nicht, und sie hatte auch nicht an plötzliche Windböen gedacht, die ihre Reise stören konnten.
    Mit den Winden machte sie auf halbem Wege zur großen Insel Bekanntschaft.
    Sie war so eifrig damit beschäftigt, ihren Kurs zu korrigieren, während sie von der Strömung beständig nach Süden gezogen wurde, daß sie den Wind erst bemerkte, als er voll den sonnenverbrannten Rücken traf. Plötzlich saß sie bis zur Hüfte im Wasser. Sie hatte keine Ahnung, warum das Kanu nicht umgekippt war. Ihr blieb nichts anderes übrig, als das Wasser mit bloßen Händen aus dem Boot zu schöpfen. Dann bemerkte sie plötzlich, daß das Kanu unter ihr wegsank, und um nicht mit hin-untergezogen zu werden, schwamm sie voller Panik ein Stück weg. Nun hatte sie keine Möglichkeit mehr, dem gefährlichen Sog der Strömung zu entgehen.
    Abermals kam Killashandra ihr störrischer Überlebensinstinkt zu Hilfe. Sie war so klug, nicht mehr gegen die Strömung zu kämpfen und ihr entgegenzuschwimmen, sondern sie konzentrierte sich nur darauf, den Kopf über Wasser zu halten. Plötzlich streiften ihre Beine über eine harte Oberfläche. Sie kroch aus dem Wasser und schleppte sich ein paar Meter an den Strand, um sich von der don-nernden Brandung zu entfernen. Dann verlor sie das Bewußtsein.
    Vertraute Geräusche und Gerüche weckten sie aus dem Schlaf, und sofort spürte sie brennenden Durst und bei-
    ßenden Hunger. Sie wurde sich allmählich ihrer Umgebung bewußt. Irgendwo in der Nähe sprachen Menschen.
    Sie setzte sich auf und sah sich um. Sie saß an einem Ende einer unglaublich schönen weiten Bucht. In einem Hafen lagen zahlreiche

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