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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einer offenen Tür standen. Sie überblickte rasch den Raum, bis sie zu ihrer Erleichterung den Kasten einer Kreditausgabe entdeckte.
    In der Hoffnung, ihre Transaktionen heimlich vornehmen zu können, huschte sie barfüßig über den Boden.
    Sie schob ihren Ausweis auf den Sichtschirm und tippte eine bescheidene Kreditanfrage ein. Das Surren und Klicken der Maschine klang im verlassenen Raum unnatürlich laut. Sie schnappte die Banknoten und rollte sie in der Hand rasch zusammen, während sie mit der anderen den Sicherheitscode eingab, der die Transaktion aus allen außer der zentralen Kreditmaschine dieses Planeten löschte.
    »Wollen Sie was?« Ein unrasiertes Gesicht lugte durch die halbgeöffnete Tür.
    »Ich hab's schon«, sagte Killashandra, senkte den Kopf und verschwand rasch aus dem Gebäude, bevor sie zurük-kgehalten werden konnte.
    In dieser Insel Stadt gab es zwar hauptsächlich Geschäfte, in denen die Fischer und Pflanzer ihre Waren einkauften, doch sie hatte auf der Suche nach einer Kreditmaschine auch einen Supermarkt bemerkt. Er war menschenleer und automatisiert, so daß sie nicht in die Verlegenheit kam, einem Verkäufer komplizierte Erklä-
    rungen geben zu müssen. Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie in keinem einzigen Geschäft am Ufer Menschen gesehen hatte. Sie tat es als Eigenart der Inselbewohner ab. Sie kaufte zwei bunte und hübsch gemusterte Kleider und etwas Unterwäsche — die Sitten hier verlangten anscheinend von Frauen ein Übermaß an Unterwäsche —, San-dalen aus gepreßten Brotbaumfasern, einen passenden Gürtel mit Gürteltasche und einen Seesack aus dem gleichen Material. Außerdem kaufte sie einige Toilettenarti-kel und eine Tube Feuchtigkeitscreme für ihre trockene Haut.
    Das kleine Geschäft hatte eine ziemlich altmodische Informationseinheit, eine Dienstleistung, die Killashandra fast so dringend brauchte wie Kredite. Sie wählte als erstes die Zimmervermittlung an und war etwas enttäuscht, als sie sah, daß alle aufgeführten Herbergen bis zur Hauptsaison geschlossen waren. Nun, sie hatte fast vier Wochen am Strand geschlafen, ohne daß es ihr geschadet hatte. Sie fragte nach Restaurants und stellte fest, daß auch diese bis zur Hauptsaison geschlossen waren. Sie wurde wütend, weil sie keine Lust hatte, in einer großen Siedlung um Essen zu betteln, und tippte eine Anfrage nach Transportmöglichkeiten ein.
    Es gab eine Vielzahl von Schiffen, die zum Fischen, für Kreuzfahrten und für Tauchausflüge gechartert werden konnten, aber >nur mit behördlicher Genehmigung. Reisedokumente für Fracht und Passagiere sind beim Hafenmeister erhältlich.<
    »Und genau dort kann ich nicht hin, solange ich nicht mehr über diesen Ort weiß«, murmelte Killashandra, als eine stattliche Frau eintrat. »Und solange ich nicht weiß, wie viele Leute hier mit meinen Entführern sympathi-sieren.«
    »Haben Sie alles gefunden, was Sie brauchen?« fragte die Frau mit melodischer, voller Stimme, während sie Killashandra mit besorgten Augen musterte.
    »O ja, danke«, sagte Killashandra. Sie war etwas nervös.
    »Das freut mich. Wir haben hier leider nicht viel zu bieten. Es ist nichts los, die Leute versorgen sich selbst, und die Saison hat noch nicht begonnen.« Sie neigte den Kopf, und ihr langer dicker Zopf fiel ihr über die Schulter. Sie befingerte die Blüte, die am Ende des Zopfes eingeflochten war. Sie strahlte. »Sind Sie zum ersten Mal hier?« Die Frage wurde mit so sanfter Stimme gestellt, daß sie eher wie eine Feststellung klang und keineswegs wie ein Eindringen in Killashandras Privatsphäre.
    »Ich bin gerade von einer der äußeren Inseln herein-gekommen.«
    »Da ist es sehr einsam.« Die Frau nickte freundlich.
    »Ich hab mein Kanu in einer Bö verloren«, sagte Killashandra, die allmählich auftaute. »Ich bin mit nichts weiter als meinem Ausweis an Land gekommen.« Sie zeigte der Frau ihr linkes Handgelenk. Die Frau nickte verständnisvoll.
    »Wenn Sie hungrig sind, kann ich Ihnen Fisch und Gemüse und Weißwurzeln anbieten. Das ist ein gutes Essen.«
    »Ich weiß nicht«, begann Killashandra, obwohl ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Doch als die Frau den Kopf wieder neigte und ein breites Lächeln das Gesicht erhellte, fuhr Killashandra fort: »Oder vielleicht doch.
    Vielen Dank.«
    »Ich bin Keralaw. Mein Mann ist Maat auf der Cres-cent Moon. Er ist seit vier Wochen auf See, und ich sehne mich nach Gesellschaft.« Sie verdrehte die Augen, und ihr Lächeln wurde etwas

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