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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auf der Athena, der eine günstige Gelegenheit ausließ.
    Keralaw hatte gesagt, Lars Dahl sei der erste Mensch von Angel Island, der beim Musikkonservatorium aufgenommen worden war. Das erklärte seine Gegenwart im Flur des Krankenhauses und seine unkonventionelle Kleidung, denn die Inselbewohner bevorzugten Braun-und Gelbtöne, die ihre sonnengebräunte Haut hervor-hoben. Warum war er so unerwartet in Gartertown auf-getaucht? Jedenfalls hatte er die Chance genutzt. War die Unzufriedenheit mit Optheria auf diesen Inseln entstanden? Das erschien logisch, da sie nun die unterschiedlichen Lebensstile und Lebensstandards gesehen und die abfälligen Bemerkungen des Ältesten Ampris über die frühe Rebellion gegen die optherianische Vorherrschaft gehört hatte.
    Am Rindfleischgrill rief jemand, und die Leute strömten mit Tellern in den Händen hinüber. Der Duft war sehr verlockend, und auch Killashandra stand auf. Ein voller Magen würde ihr Verständnis dieses Rätsels kaum verbes-sern, aber er würde ihre Gedanken auch nicht behindern.
    Corish und Lars Dahl hatten ebenfalls der Einladung Folge geleistet.
    In diesem Augenblick entschied Killashandra sich, das Problem direkt anzugehen. Sie veränderte ihre Richtung und hielt die beiden Männer auf.
    »Ihr habt geschwatzt«, begann sie, Keralaws kehlige langsame Sprechweise nachahmend, »und jetzt sollt ihr euch vergnügen. Angel Island ist eine gute Insel zum Feiern.« Sie legte Corish und Lars Dahl je eine Girlande um den Hals und lächelte so verführerisch wie möglich. Die beiden nahmen die Kränze nicht wieder ab, und bevor sie antworten konnten, hakte sie sich bei ihnen ein und zog sie zur Feuerstelle. Sie grinste die beiden Männer abwechselnd an und warnte sie damit, ja nicht zu kneifen.
    Corish zuckte die Achseln, lächelte nachsichtig auf sie herab und nahm ihre Aufdringlichkeit hin. Doch Lars Dahl berührte ihre Hand, die auf seinem Arm lag, und in diesem Augenblick streiften ihre Schenkel aneinander vorbei. Ein elektrischer Schlag zuckte durch ihren Körper, und sie stürzte ihm förmlich entgegen. Sie blickte erschrocken zu ihm auf. Sein Gesicht wurde von den Grillfeuern beleuch-tet, und sein lässiges Lächeln verriet, daß auch er diesen Schock gespürt hatte. Seine langen Finger legten sich fest und etwas besitzergreifend um ihre Hand. Seine blauen Augen funkelten, während er sie mit seinem Blick heraus-forderte. Und als Killashandra seinen Blick offen erwiderte, zog er sie fest an sich. Er machte plötzlich einen Schritt zur Seite und zog sie mit sich, so daß sie Corishs Arm los-lassen mußte.
    »Klar, ich habe genug geredet«, sagte er, und da sein Manöver erfolgreich gewesen war, grinste er noch breiter.
    »Corish soll sich ein anderes Mädchen suchen. Du gehörst jetzt mir, Sunny.«
    Corish schnaubte etwas verächtlich, doch er ging weiter, während Lars Dahl stehenblieb und Killashandra fest umarmte. Seine Hände streichelten ihren Rücken, blieben auf ihren Hüften liegen und zogen sie fest an sich, während er den Kpf herunterneigte. Die Blumen wurden zwischen ihnen zerquetscht, der Duft stieg ihnen in die Nase. Killashandras Hände glitten unwillkürlich auf seine nackte warme Brust, ihre Finger streichelten seine samtene Haut, fühlten die kräftigen Brustmuskeln und seinen Halsansatz. Seine Lippen schmeckten salzig, aber fest, sie empfing ihn mit halb geöffnetem Mund, und abermals war der Schock ihres Kontaktes beinahe wie — wie Kristall. Killashandra gab sich hungrig dem begierigen Kuß hin und versuchte, so viel Haut wie möglich zu spüren. Sie legte wieder die Arme um ihn, streichelte die seidige Haut seines muskulösen Rük-kens, und alle ihre Sinne waren an dieser einfachen Geste beteiligt.
    Sie trennten sich ein wenig, er immer noch eine Hand auf die nackte Haut unter ihrem Hemd gelegt, sie sanft seine Schulter streichelnd, atemlos und unfähig, sich aus seinen Armen zu lösen. Selbst wenn seine Umarmung zu Anfang eher eine höfliche Geste gewesen war, jetzt war sie etwas anderes. Seine Hände verrieten seine Gefühle: Staunen, Verzauberung und Vorfreude.
    »Ich muß deinen Namen wissen«, sagte er leise, während er ihr Kinn hob, um ihr in die Augen zu blicken.
    »Carrigana«, fiel ihr im letzten Augenblick ein.
    »Warum haben wir uns noch nie gesehen?«
    »Aber wir haben uns doch gesehen«, sagte sie mit einem glucksenden, vielsagenden Kichern, amüsiert über ihre eigene Frechheit. »Nur daß du immer so sehr mit wichtigen

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