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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die hoheitsvolle und arrogante Kristallsängerin.
    »Ältester Torkes, ich muß doch sehr protestieren!
    Mehr als fünf Wochen sind vergangen, seit ich aus der Stadt entführt wurde — aus einer Stadt, in welcher ich, wie ich hinzufügen möchte, schon einmal angegriffen wurde, obwohl man mir eine Lobeshymne darüber vor-gesungen hatte, wie sicher dieser Planet sei, wo jeder wisse, wo er hingehöre und wo jedes Verbrechen streng verfolgt werde.« Killashandra sprach so sarkastisch wie möglich und genoß die Verlegenheit des Ältesten. »Und dennoch war es möglich, daß mich ein untergeordneter Idiot beleidigte und daß ich entführt wurde! Ich hätte auf dieser schrecklichen Welt den Tod finden können. Und Sie — Sie haben wirklich sehr lange gebraucht, um bis zu diesen Inseln vorzudringen, die nach Ihren eigenen Worten von einer Dissidentengruppe bewohnt werden.
    Dissidenten mögen sie sein, aber es sind ausgepro-chen höfliche Menschen, und ich fühle mich auf diesen Inseln erheblich wohler als damals bei Ihrem pompösen Empfang, bei dem ich fast verhungert wäre. Falls Sie noch nichts von meiner Gilde gehört haben, dann will ich diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen zu erklären, daß wir diese Angelegenheit sehr ernst nehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir eine Entschädigung verlangen.
    Was haben Sie nun zu sagen?«
    »Geehrte Gildenfrau, ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie entsetzt und besorgt wir auf dieses Verbrechen reagiert haben.« Sie sahen genau, wie sehr sich der Älteste Torkes bemühen mußte, seine Wut zu zügeln.
    »Ich weiß gar nicht, wie der Ältestenrat das an Ihnen begangene Unrecht wiedergutmachen kann. Was immer wir tun können ...«
    »Ich schlage vor, daß Sie damit anfangen, diesem jungen Mann, der mich nach dem schrecklichen Sturm rettete, Ihre Dankbarkeit zeigen. Ich hatte wirklich Angst, in dieser Nacht von der Insel geweht zu werden und im Meer zu ertrinken. Hier ist er.« Sie zog Lars neben sich. Torkes'
    Gesicht verriet nicht, was er dachte, als er fast unmerklich nickte. »Er ist der Kapitän der... Wie war noch der Name Ihres Bootes, Kapitän Dahl?«
    »Die Pearl Fisher, Gildenfrau.«
    »Ich möchte noch hinzufügen, daß er sich selbst und sein Schiff in große Gefahr brachte, als er die Insel ansteuerte. Die Ungeheuer in der Lagune und vor der Insel waren zu dieser Zeit außer Rand und Band. Er er-klärte mir, daß der Sturm daran schuld sei. Aber ich war so erleichtert, nach dieser langen Zeit endlich wieder einen Menschen zu sehen ... Schauen Sie mich an! Wie ich nur aussehe! Mein Haar und mein Teint! Ich bin nur noch Haut und Knochen!«
    »Wir werden etwa um 18.30 Uhr eintreffen, Gildenfrau. Bis zu dieser Zeit soll der Hafenmeister Sie mit seinen beschränkten Möglichkeiten versorgen.« Torkes gewann seine übliche herrische Art zurück und sah Olav Dahl scharf an.
    »Ich bitte um Nachsicht, Ältester Torkes, aber die Gildenfrau bestand darauf, daß wir mit Ihnen Kontakt aufnehmen, bevor wir uns um ihre persönlichen Bedürfnisse kümmern. Wir stehen ihr bis zu Ihrer Ankunft zur Verfügung.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Als der Schirm leer war, nahm Lars Killashandra in die Arme und tanzte mit ihr durch den Funkraum. Er brüllte vor Lachen.
    »Sein Gesicht! Hast du gesehen, wie er an sich halten mußte, Killa?«
    »Brich mir nicht die Rippen, Lars — laß mich los! Aber du hast ja gesehen, wie leicht es ist...«
    »Mit einer der angesehensten Gilden im FSP im Rük-ken«, sagte Olav, doch er grinste über die Konfrontation ebenso breit und befriedigt wie Lars.
    »Du bist doch selbst im Auftrag der FSP...«
    »Aber nicht offiziell«, erinnerte Olav sie und hob warnend eine Hand. »Meine Mission hier war geheim. Der Rat mischt sich nicht in planetarische Politik ein, solange kein anderer Planet betroffen ist. Wir konnten Optheria nicht offiziell angehen. Die FSP hatte die Charta ratifi-ziert.«
    »Aber wenn du erklärst, daß die Bevölkerung nicht mit den Restriktionen einverstanden ist, dann ...«
    »Meine liebe Killashandra Ree, die Situation auf Optheria läßt sich nicht allein durch die Aussage eines einzigen Mannes verändern, besonders nicht eines Mannes, der nach den planetarischen Gesetzen, denen er jetzt untersteht, wegen Hochverrats verurteilt werden könnte.«
    »Oh!« Killashandras Freude verschwand so rasch, wie sie gekommen war.
    »Aber mach dir darüber keine Sorgen — wir wollen uns lieber freuen«, sagte Olav, während er sie an der

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