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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schulter faßte. »Ich bin dir sehr dankbar dafür, was du bisher schon erreicht hast.« Er nahm Lars in den anderen Arm und lächelte seinen Sohn liebevoll an. »Seit ich den Kreuzer der Behörden auf dem Bildschirm sah, habe ich mir das Gehirn zermartert, wie ich Lars vor den Verhören von Torkes schützen könnte. Du hast es im Handumdrehen geschafft, aber glaube nicht, daß es so mühelos weitergehen wird.«
    »Es war eine ausgezeichnete Vorstellung, Killa! Wenn ich das den anderen ...«
    »Immer mit der Ruhe, Lars!« mahnte Olav. »Torkes hat schon genug zu schlucken gehabt. Provozier ihn nicht, denn das könnte gefährlich für dich selbst sein. Und nun, Killashandra, müssen wir dich mit ausgesuchter Höflichkeit behandeln, dir angemessene Geschenke machen und dich bedienen ...«
    »Teradia natürlich, Vater. Ich will sie über die neuen Besucher und ihre Vorlieben informieren.« Lars verzog mißmutig das Gesicht.
    »Ja. Ich sage ihr Bescheid, daß du sie aufsuchst, und dann werde ich das fällige Fest organisieren.«
    »Eine Grillparty ist bei Torkes verschwendete Liebes-mühe. Der ißt doch nichts«, sagte Killashandra spöt-tisch.
    »Aber du, Killashandra, und wir feiern deine Rückkehr in die Zivilisation!« Lars drückte sie an sich.
    »Eine Sache noch, Lars«, sagte Olav, indem er seinen Sohn festhielt. Er nahm ihm die Girlande ab. »Es tut mir leid, aber dieser Schmuck würde zu äußerst unbequemen Fragen führen.« Er wollte auch Killashandra die Girlande abnehmen. Sie zögerte, bevor sie ihm die Blumen gab.
    »Mir tut es auch leid.« Sie ging hinaus, und Lars folgte ihr leise.

16
    TERADIAS HAUS LAG, mit Blick auf den Nordhafen, am Hang. Als sie die im Zickzack angelegte Treppe hinaufstiegen, mit denen die Terrassen verbunden waren, sah Killashandra, daß ein großer Teil des vom Sturm aufgetürmten Schutts schon weggeräumt war. Junge Männer stellten gemächlich die Brotbäume wieder senkrecht und pflanzten für die Bäume, die ganz entwurzelt waren, neue junge Triebe ein. Andere schnitten Büsche oder säuberten Beete.
    »Gibt es in diesem Paradies eigentlich auch Schlangen?« fragte Killashandra, als sie auf der ersten Terrasse anhielten, um zu verschnaufen.
    »Schlangen? Was ist das denn?« fragte Lars neugierig.
    »Normalerweise lange, schlanke, beinlose Reptilien —
    aber ich meinte Menschen mit unangenehmen Cha-rakterzügen.« Sie machte eine wedelnde, schlängelnde Handbewegung und grinste boshaft. »Die Ältesten setzen doch bestimmt Spitzel und Spione ein.«
    »O ja, das tun sie. Die meisten melden sich bei uns und geben den Ältesten genau die Informationen, die wir ihnen geben wollen.« Lars grinste und streichelte ihren Arm. »Wir sind nicht naiv; wir Inselleute halten zusammen. Die Ältesten können uns nur wenig von dem geben, was uns fehlt — abgesehen von der Freiheit, den Planeten zu verlassen. Übrigens würden gar nicht viele von uns gehen; wichtig ist allein die Möglichkeit, es tun zu können. Mein Vater hat einen kleinen Detektor, mit dem er Leute, die sich als Touristen ausgeben, schnell entlarven kann. Vater hat eine Theorie, daß nur ein gewisser Typ von Menschen sich zu einer gemeinen Beschäftigung hingezogen fühlt, und oft verraten sie sich selbst. Seltsamerweise dadurch, daß sie nicht mitsingen!« Er sah sie schalkhaft an. »Ich war erleichtert, daß du bei der Grillparty ganz munter gesungen hast.«
    »Beinahe hätte ich nicht gesungen, denn wenn ich deinen Tenor erkennen konnte, dann konntest du mich auch als die mitternächtliche Sopranstimme identifizieren. Deshalb habe ich in der Altlage gesungen. Aber Lars, war es nicht gefährlich für Nahia, herzukommen? Wenn nun jemand erwähnt, daß sie hier war?«
    Lars nahm sie am Ellbogen und zog sie an sich. Er streichelte beruhigend ihr Haar. »Geliebte Sunny, Nahia wäre auch dann sicher, aber wie es aussieht, wissen nur mein Vater, du und die Leute, mit denen sie angekommen ist, daß sie während des Hurrikans auf der Insel war. Das Boot ist in einer Höhle versteckt, niemand kann es entdecken. Es steht dort bereit und wird erst wieder auftauchen, wenn wir eine Chance haben, die Überwachungsgeräte des Kreuzers zu täuschen. Nahia und Hauness werden die Insel als Deckung benutzen, wenn der Kreuzer dich — na gut, mich auch — zum Festland zurückbringt. Zufrieden? Ich hab dir doch gesagt, daß mein Vater an alles denkt. Und heute abend wird niemand aus Wing Harbor hier sein, der sich an das Mädchen erinnern

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