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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sofort die veränderte Atmosphäre. Der gedrungene Kreuzer trug einen großen Teil zu dieser Veränderung bei; er lag groß und klotzig und drohend im Hafen. Neben dem einförmigen Schiff wirkten die zierlichen Fischerboote winzig. Die schrägen Deckaufbauten, die kleinen Waffenkuppeln und die Borsten seiner Sende-und Überwachungsantennen verstärkten den drohenden Eindruck noch.
    Killashandra drängte sich unwillkürlich an Lars. »Die Maschine da sieht aber gefährlich aus. Haben sie viele davon?«
    »Genug!«
    »Können Nahia und Hauness diesem Ding denn entkommen?«
    Lars kicherte, was zugleich seine und ihre Spannung minderte. »Die Yellowback ist kleiner und schneller, läßt sich sehr leicht manövrieren und kann durch Riffe fahren, in denen dieser Kreuzer auflaufen würde. Sobald sie ein Stück fort sind, sind sie in Sicherheit.«
    Killashandra sah das Kommen und Gehen auf der Rampe vor Olavs Büro: Leute trugen Tische, Stühle, Sitzkissen, Körbe, Schalen und Krüge mit Früchten. Einige Männer taumelten fast unter der Last des Essens.
    Killashandra hatte eine zweite informelle Grillparty am Strand erwartet. Ihr war gar nicht eingefallen, daß es hier in North Harbor keinen Strand gab und daß außerdem die Ältesten an der lockeren Atmosphäre, die sie auf Wing genossen hatte, nicht viel Spaß hatten. Sie stöhnte.
    Lars drückte ihr die Hand. »Was ist los?«
    Sie seufzte schwer. »Ein Staatsempfang! Diese Formalitäten! Diener machen, lächeln und grauenhafte Langeweile.«
    Lars lachte. »Du wirst überrascht sein. Angenehm überrascht.«
    »Und wie wird dein Vater damit durchkommen?«
    Lars grinste sie an. »Wart's ab!«
    Als erstes sah sie eine ganze Reihe von Wächtern, die in regelmäßigen Abständen zu beiden Seiten der Straße zwischen dem Hafen und der Residenz aufgestellt waren.
    Die Männer waren bewaffnet. Sie hatte in ihrem Leben noch nicht viele Betäubungsgewehre gesehen, doch sie erkannte sie sofort.
    »Was erwarten die? Einen Bürgerkrieg?«
    »Die Ältesten reisen gewöhnlich unter starkem Be-gleitschutz. Besonders auf den Inseln. Du mußt wissen, wir sind sehr aggressiv.« Lars' Stimme klang sarkastisch, und sie schnaufte besorgt. »Keine Angst, Killa, ich werde mich zurückhalten! Du wirst mich nicht einmal mehr als deinen leidenschaftlichen Geliebten wie-dererkennen.«
    Sie hob zweifelnd eine Augenbraue. »Aber als Belohnung für diesen Abend mit Torkes erwarte ich einen aus-geruhten Geliebten. Warum überhaupt Torkes? Ich dachte, er sei für die Kommunikation zuständig.«
    Lars stieß ein ersticktes Lachen aus, denn sie hatten sich dem ersten Wachposten genähert. »Der Älteste Pedder wird leider seekrank.«
    Der Wachposten, der ihr Näherkommen aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, drehte sich plötzlich zu ihnen herum, hob sein Gewehr und starrte sie ausgesprochen feindselig an. »Identifizierung?«
    »Ich bin die Kristallsängerin, du Idiot«, erwiderte Killashandra laut und entrüstet. »Und das ist mein Leibwächter Lars Dahl.« Killashandra wollte weitergehen, doch sie wurde von der Waffe aufgehalten. »Wie kannst du es wagen?« Sie stürmte los, packte die Waffe an der Mündung und warf sie mit einer energischen Bewegung zu Boden. Der überraschte junge Matrose erbleichte und hob die Waffe wieder auf. »Wie kannst du es wagen, eine Kristallsängerin zu bedrohen? Wie kannst du es wagen, mich zu bedrohen?«
    Angesichts der hohlköpfigen Militaristen brauchte Killashandra ihre Wut nicht zu spielen. Sie hörte nicht, daß Lars versuchte, sie zu beruhigen; sie stürmte an zwei weiteren Wachposten vorbei, die ihrem Gefährten helfen wollten, und sie hätte beinahe auch den Offizier überrannt, der mit drei weiteren Soldaten die Rampe herauf stürmte. Doch dann hielt sie vor diesem neuen Hindernis inne. Der Offizier hatte entweder schon öfter mit wütenden Ältesten zu tun gehabt, oder er wußte, was eine Naturgewalt war. Er bellte einen Befehl, und die Soldaten verwandelten sich plötzlich in eine brave Eskorte, die hinter dem Offizier und Lars hermarschier-te. Sie hatten Mühe, mit Killashandra Schritt zu halten, als die zornige Kristall Sängerin zur Residenz stürmte und den Verantwortlichen für diese neue Beleidigung suchte.
    Dort übernahm Lars die Führung und wies ihr höflich den Weg. Sie hörte mehrere aufgeregte Rufe. Im Vorbei-fliegen sah sie, daß zahlreiche Wächter salutierten, und zwei weitere öffneten hastig eine mit Schnitzereien verzierte Holztür — die

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