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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden war. Sie mußte einen anderen Weg genommen haben.
    Ich stemmte mich in die Höhe, natürlich ungemein wachsam, auch wenn es wegen der Finsternis nicht viel Sinn haben konnte. Niemand griff mich an, nur die leichte Erwärmung des Kreuzes blieb, ein sicheres Zeichen, daß sich das Böse, das Unheimliche noch nicht zurückgezogen hatte.
    Die nächsten Schritte brachten mich zu dem Toten, Ich konnte ihn nicht liegenlassen. Bis zu meinem Wagen lag ein beschwerlicher Weg vor mir, Ed Williams hatte nicht gerade zu den Leichtgewichten gehört. Ich lud ihn mir über die linke Schulter und machte mich auf den Heimweg. Meine Schritte übertönten die anderen Geräusche. Wenn es jetzt jemand auf mich abgesehen hatte, konnte er mich immer erwischen. Das geschah nicht. Unangefochten konnte ich den Weg fortsetzen und war froh, als ich den Pfad an der Ostseite des Waldes erreicht hatte. Es war nur mehr ein schmaler Feldweg, von der Sonne ausgetrocknet, der nach Staub roch und in der Mitte einen langen Grasstreifen aufwies. Der Tote drückte auf meiner linken Schulter, die ich kaum noch spürte. Bei jedem weiteren Schritt knickte ich nach links ein, es war eine verfluchte Quälerei geworden, die bald ein Ende hatte, weil ich die Umrisse des Rovers bereits sah.
    Die Kraft, den Toten in den Wagen zu legen, besaß ich nicht mehr. Deshalb legte ich ihn über die Motorhaube, um mir etwas Ruhe zu gönnen. Ich keuchte heftig, dehnte den Körper, streckte mich und hätte normalerweise die Schritte schon früher gehört, so aber vernahm ich sie erst im letzten Augenblick, als die Person schon dicht hinter mir stand und nur einen Satz schrie: »Verdammter Killer!«
    Ich wuchtete mich zur Seite. Der Schatten raste vorbei und gongte auf die Haube.
    Es war kein Schatten gewesen, sondern ein Hartholzknüppel, den die nervige Faust eines bärtigen Mannes umschloß. In dieser Umgebung kam er mir vor wie ein Waldschrat, der durchdrehte.
    »Mörder!« Er schrie, ich schlug zu.
    Diesmal rannte ich in seinen Schlag hinein. Meine Handkante traf seinen Arm und fegte ihn zur Seite. Er stolperte. Mein Tritt in den verlängerten Rücken schleuderte ihn auf den Bauch. Mit dem Gesicht verschwand der Mann im Staub.
    »Und so bleiben Sie liegen!« sagte ich. »Es sei denn, Sie wollen noch größeren Ärger!«
    »Hast du eine Kanone, Killer?«
    »Und ob.«
    »Dann schieß doch, verdammt! Auf einen Toten mehr oder weniger kommt es nicht an.«
    »Wer sind Sie?« fragte ich, seine Frage einfach ignorierend.
    »Willst du immer die Namen deiner Opfer wissen?«
    »Vielleicht.«
    »Ich heiße Cromwell, Killer. Art Cromwell. Ist dir jetzt gedient? Willst du mich killen?«
    »Weiter!«
    »Wieso? Ich bin der Wi rt vom Campingplatz. Hast du das nicht gewußt? Mit gehören die Kneipen.«
    »Dann stehen Sic mal auf.«
    Er lachte und blieb liegen. »Nichts da, schieß mich in den Rücken, Killer!«
    Ich wurde ungeduldig und schnauzte ihn an, endlich mit dem Wort Killer aufzuhören. Das erzielte Wirkung. Er kam tatsächlich auf die Beine, und dies mit schwerfälligen Bewegungen.
    Er befand sich noch in der Drehung, als ich ihm meinen Ausweis zuwarf.
    »Fangen, Mister.«
    Der Bärtige griff gedankenschnell zu. Im Schein meiner Leuchte las er und bekam große Augen. »O verdammt, ein Polizist, sogar ein Yard-Mann. Ich begreife das nicht.«
    »Jedenfalls bin ich kein Killer«, erklärte ich ihm.
    »Und der Tote?«
    »Ich fand ihn, das heißt, er wurde praktisch unter meinen Augen getötet. Jetzt wollte ich ihn wegfahren, das ist alles.«
    »Darf ich ihn sehen?«
    »Natürlich.« Ed Williams lag noch immer über der Haube. Ich strahlte ihn an und sah Cromwell nicken.
    »Den kenne ich vom Platz her. Der hat bei uns gezeltet. Er war mit dem zusammen, der getötet worden ist. Himmel, was ist denn mit seinem Hals geschehen?«
    »Dort hat ihn die Mordwaffe erwischt.«
    Cromwell schüttelte sich, er bekam eine Gänsehaut. »Verdammt, das sieht aus wie eine Fahrradspeiche.«
    »Es ist auch eine.«
    Er konzentrierte sich wieder auf mich. »Und wer?« hauchte er mit offenem Mund.
    »Das weiß ich nicht.«
    Der Wirt warf einen Blick in das Gelände, besonders interessierte ihn der Wald. »Ich habe das Gefühl, daß es hier nicht mehr geheuer ist. Hier lauert etwas.« Er hob die Schultern. »Die Camper strömen in Scharen herbei, sie wollen schauen, sie wollen den Nervenkitzel — furchtbar.«
    »Sie persönlich haben keinen Verdacht?« erkundigte ich mich.
    Er druckste herum. »Was

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