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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Ihrer Tochter, Mr Bishop.« Mace verließ, zehn Tage nachdem ihn das Rote Kreuz nach Kapstadt geflogen hatte, zwischen Oumou und Christa aufgestützt das Krankenhaus.
    Die Worte des Arztes verfolgten ihn: »Wenn Ihre Tochter nicht gewesen wäre, hätten Sie höchstens zwanzig bis dreißig Stunden Zeit gehabt und dann Ihre sterbliche Hülle verlassen. Hat nicht viel gefehlt, Mr Bishop. So voller Schmerzen daliegen und verbluten.« Er hatte den Deckel eines Abstrichröhrchens abgeschraubt und ein Kügelchen Blei in Maces Hand rollen lassen. »Die steckte neben Ihrem Rückgrat. Der Grund, warum Sie nicht laufen konnten.«
    Als er wieder kräftig genug war, fuhr Mace mit der Seilbahn auf den Tafelberg. Er brauchte das Gefühl von Weite. Von Zeit außerhalb der Stadt. Einmal über allem sein. Er brauchte einen Platz, wo er seiner Frustration ungestört freien Lauf lassen konnte, ohne gehört zu werden.
    Alleine auf dem Gipfel grübelte er darüber nach, dass er wie ein Idiot erwischt worden war. Zuerst von den Landstreichern, dann von dem Killer und dessen Handlanger. Grübelte über seine Nutzlosigkeit nach. Blickte auf die Strände hinunter und über den Bergrücken bis zum Ende der Halbinsel. Stieß ein sarkastisches Lachen bei dem Gedanken aus, sich selbst einen Fachmann für Sicherheit zu schimpfen.
    Er grübelte, bis eine Frau um Hilfe rief. Eine spanische Touristin, vor Angst zitternd.
    »Bitte, bitte. Man hat meine Kamera gestohlen. Ein Mann mit einem Messer.«
    Er rannte los, aber der Mann war verschwunden.
    Später sagte er zu Pylon: »Was die da oben brauchen, ist eine Bürgerwehr. Das würde solche Typen abhalten.«
    Pylon zog die Augenbrauen hoch. Meinte: »Komm bloß nicht auf dumme Ideen.«
    Doch genau das tat er.
    Mace dachte darüber nach, wie er den Räuber zusammenschlagen könnte.
    Fuhr mit den Touristen die Seilbahn hinauf und lief einen Weg entlang nach Süden, bis er nur noch Vogelgezwitscher hörte. Setzte sich auf einen Stein und kümmerte sich um seinen verwundeten Arm. Nichts außer Wildnis und Himmel. In Gedanken ermunterte er den Räuber dazu, ihn anzugreifen. Der Mistkerl überfiel täglich Touristen, also warum versuchte er es nicht auch bei ihm?
    Mace dachte: Tu was Nützliches, entsorge den Abfall. Wirf die Leiche den Krähen vor. Wer würde wissen, wer dahintersteckte?
    Er könnte sich eine Ruger mit Schalldämpfer besorgen, wie sie Mr Dreadlocks hatte. Plop, plop – niemand würde etwas hören. Dann würde er die Leiche ins Gebüsch zerren. Mindestens drei Tage, wahrscheinlich eine Woche würde vergehen, ehe ihn jemand fand.
    Mace malte sich die Überraschung auf dem Gesicht des Räubers aus, wie er mit einem rostigen Küchenmesser dastand und eigentlich angsteinflößend wirken wollte. Her mit dem Handy. Her mit dem Geld. Her mit den Stiefeln. Plötzlich die Ruger im Gesicht. Ein Schock, eine Ahnung, was als Nächstes käme, die man in seinen Augen erkennen würde.
    Den Schweinekerl umlegen.
    Welch ein Spaß! So etwas würde er keinen Moment lang bedauern. Wie der Oberrichter gesagt hatte: Man musste den Abschaum loswerden.
    Der Wunsch in Mace war so stark, dass er aufsprang, um ihn fürs Erste abzuschütteln. Er kehrte auf den Pfad zurück. Wünschte sich geradezu, mit jemandem in Streit zu geraten.
    Er wollte sein Selbstwertgefühl zurückgewinnen.
    Dass es nicht umsonst gewesen war, ein paar Kugeln abzubekommen. Die ersten in einem Leben voller Waffen und Munition. Drei Kugeln, die ihm beinahe das Licht ausgeknipst hätten. Eine Fleischwunde im Oberarm, ein Brustschuss, der eine Rippe gestreift und dann ein Loch in seine Achsel gerissen hatte, und ein Querschläger. Und das zu einem Zeitpunkt, als er andere Menschen hätte beschützen sollen. Von seiner Tochter einmal ganz abgesehen.
    Langsam wanderte Mace zur Seilbahnstation zurück. Er fragte sich, warum er so ratlos war. Setzte sich auf eine Bank, um auf die Stadt und die Bucht hinunterzublicken. Das Geräusch der Stadt laut in seinen Ohren. Wie ein heulendes Tier. Da er keine Ahnung hatte, was er tun sollte, rief er seine Tochter an.
    »Papa«, sagte sie. »Ich kann jetzt nicht.«
    Mace grübelte:
    Mit Oumou auf der Promenade am Sea Point, wo beide eines Nachmittags einen Spaziergang machten. Zeit für sich, mit Sonne und Eiscreme.
    Mace sagte: »Ich funktioniere nicht mehr, Oumou. Ich bin die ganze Zeit über halb am Einschlafen. Ich muss endlich wieder normal werden.«
    Ähnliches hatte sie während des letzten Monats dauernd

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