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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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eine Zigarette heraus, riss das Papier auf und nahm die Tabakrolle heraus. Krümel fielen ihm in die Hand.
    »Am nächsten Morgen sind die Freunde wieder aktiv. So was nennt man gute Freunde, hm? Sie rufen die Krankenhäuser an, die Polizeireviere, sogar im Leichenschauhaus fragen sie nach. Am Nachmittag das Gleiche. Nichts. Gestern glaubt dann der Typ vom Leichenschauhaus, dass die Beschreibung auf zwei Tote passen könnte, die er reinbekommen hat. Wallah.«
    Gonsalves rollte den Tabak mit dem linken Zeigefinger in seiner rechten Handfläche hin und her, bis er eine Kugel formte. Die steckte er sich in den Mund.
    »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Sie haben noch nicht erzählt, was passiert ist.«
    »Wahrscheinlich ein Überfall.« Er sah Pylon an und zog seine buschigen Augenbrauen hoch.
    Pylon blieb stumm.
    »Oben auf dem Parkdeck haben sie zwei Autos, die Smits. Mehr als genug für die meisten Leute. Ein Saab-Coupé und einen Fünfer- BMW . Was fehlt, ist ein weißer BMW . Eine Art Gästewagen, den sie für Besucher reserviert hatten. Fürsorglich, hm?«
    »Sehr. Wurden Sie erschossen?«
    Gonsalves grinste. Hörte zu kauen auf. Der feuchte Tabaksaft schimmerte auf seinen Lippen. »Wichtige Frage.«
    »Und?«
    »Und – ja.« Sein Kiefer begann wieder zu malmen. »Nur nicht dort, wo die Leichen gefunden wurden.«
    »Und wo war das?«
    »In Flamingo Vlei. Großes Sumpfgebiet, jede Menge Schilf. Wenn es nicht diese verrückten Vogelbeobachter geben würde, hätten sie vermutlich noch viel Zeit dort verbracht. Haben Sie sich jemals gefragt, warum diese Leute so besessen Vögel zählen? Und wieso nicht Moskitos? Oder Heuschrecken?«
    »Nein, hab ich nicht«, erwiderte Pylon. Dann: »War da zufälligerweise eine Zweiundzwanziger im Spiel?«
    Gonsalves zupfte ein paar Krümel von seinen Lippen. »Für mich sah das eher nach einer Achtunddreißiger aus. Warum?«
    »Nur neugierig.«
    »Raus damit.«
    »Dlamini und Chochos Frau wurden mit einer Zweiundzwanziger erschossen.«
    »Nein«, meinte Gonsalves. »Nicht dasselbe Kaliber.«
    Die beiden Männer starrten zum Horizont. Ein Containerschiff durchquerte ihre Sichtlinie auf seinem Weg zum Hafen.
    »Obed Chocho also?«, sagte Gonsalves. »Wurde sofort alles unter Verschluss gehalten, was seine Frau betraf. Pronto, pronto. Keine Ahnung, wann dieser Fall jemals bearbeitet wird. Sie glauben, dass er mit dieser Sache hier zu tun hat?«
    Pylon schüttelte den Kopf. »Warum sollte er, wenn die Smits sich für ihn entschieden hatten? Sie töten, meine ich.«
    Insgeheim dachte er allerdings anders. Pylon dachte: Obed Chocho steckte hinter dem Ganzen. Er und seine Killer. Die Frage war nur, wie man das beweisen konnte.
    »Vielleicht«, meinte der Captain, »hatte er bereits, was er wollte. Hatten die beiden schon einen Vertrag unterschrieben?«
    »Könnte sein.« Müssen sie, dachte Pylon.
    »Vielleicht«, fuhr Gonsalves fort, »sollte ich mit ihm reden. Schließlich gab es ja diese Geschäftsbeziehung. Ich könnte rausfinden, wie sie genau miteinander in Verbindung standen.«
    »Warum nicht?« Pylon beobachtete das Containerschiff, das aus seinem Blick fuhr. »Würde mich auch interessieren, was Sie da erfahren.«
    »Bieten Sie was?«
    »Hängt davon ab.« Pylons Handy klingelte. Auf dem Display eine unbekannte Nummer. »Wir können reden, wenn Sie was haben. Was es auch immer ist.« Er hob ab.
    49
    Die Schmerzen brachten ihn zurück. Jeder Atemzug brannte. Höllisch. Wie ein Fleischspieß, der in seine Lunge gebohrt wurde. Er blieb regungslos liegen und lauschte in die Nacht hinaus. Vernahm kein Geräusch. Als er sich zu bewegen versuchte, verlor er vor Qualen erneut das Bewusstsein.
    Später sagte er: »Wasser.« Spürte eine kalte Feuchtigkeit an seinen Lippen. Er stellte sich vor, wie er unter einem Wasserfall lag und sein Gesicht von Sprühnebel bedeckt wurde. Er vermochte den Mund zu öffnen und klare, kühle Sturzbäche zu trinken.
    »Papa«, hörte er. Das Schluchzen seiner Tochter.
    Er trieb an einen Ort mit zwei verwundeten Männern. Überall Tote, Buren und MK -Guerillas. Techipa. In Angola. Die letzten Monate des Krieges. Einer der MK s hielt sich seine eigenen Eingeweide, ächzend vor Schmerzen, wenn er nach Luft röchelte. Der andere MK im Schenkel getroffen, das Fleisch klaffte, man konnte den Knochen darunter erkennen. Die linke Wange des Mannes fehlte, so dass seine Zähne offenlagen. Keine anderen Verletzungen. Mace sah, wie er diesen Mann zuerst erschoss. Ein

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