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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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gehört. Doch er war nicht in der Lage, sich zu befreien.
    »Wir hätten tot sein können, und es wäre meine Schuld gewesen.«
    Ein Satz, den er zigmal von sich gab.
    »Du hättest dich nicht anders verhalten können.«
    Ein Satz, den sie ebenso oft erwiderte.
    »Doch. Hätte ich. Ich hab darüber nachgedacht. Verdammt noch mal, die Pistole steckte in meinem Gürtel. Ich hatte Zeit. Ich hätte sie beide umlegen können. Wahrscheinlich sogar, bevor Dreadlocks die Frau erledigte.«
    »Mace, Cheri .« Sie blieb stehen und streckte eine Hand aus, um seinen gesunden Arm zu berühren. »Wir haben schon so oft darüber gesprochen, no ?«
    Er ließ den Blick von ihrem Gesicht über die Grünflächen bis zu den Wohnungen hinüberwandern. Ein Kliff aus Häusern an der Strandpromenade. Wo Bonzen auf Liegestühlen abhingen und sich ihre Bäuche bräunten. Bonzen, die Personenschutz brauchten. Er dachte an den Killer mit den kurzen Dreadlocks, der den Tatort verlassen hatte, als wäre es ihm egal gewesen, dass es zwei Zeugen gab. Als könnte er nach Belieben Tod austeilen und Leben erlauben. Unberührbar.
    »Ja, haben wir«, sagte Mace.
    »Wenn du aufhörst, dir ständig Vorwürfe zu machen, wirst du dich besser fühlen.«
    »Vielleicht«, erwiderte er.
    Sie lehnten sich über ein Mäuerchen. Unter ihnen räkelten sich einige Männer auf Badetüchern in den Krebsstrahlen der Sonne. Auf einem Felsen eine Oma mit zwei Jungen. Mace sah zu Robben Island hinüber, das im Dunst nur schwer zu erkennen war.
    »Jetzt hab ich wohl kaum mehr eine Chance, da eines Tages zu schwimmen.«
    Oumou strich mit einer Hand über seinen Rücken.
    »Wenn Christa wieder gehen kann, dann wirst du eines Tages auch wieder schwimmen.«
    »Ich weiß nicht.«
    Selbstmitleid stieg in Mace auf. So fühlte er sich oft in letzter Zeit: wie ein Ersatzteil.
    Mace grübelte:
    Mit Pylon im Büro, wo er durch eine Bergbauzeitschrift blätterte und dabei das Gesicht des Schützen vor sich sah, das ihn höhnisch angrinste.
    Pylon sagte: »Das ist es noch nicht gewesen. Keinesfalls.«
    Mace warf die Zeitschrift auf den Couchtisch.
    »Gib’s auf. Obed Chocho ist nicht zu schnappen. Er hat Verbindungen. Er hat Kohle. Was willst du machen?«
    »Er hat Rudi Klett umgebracht.«
    »Ach, wirklich? Hat er gestanden?«
    »Diese Typen waren in Chochos Haus.«
    »Na und? Die Polizei wäre begeistert.«
    »Die Polizei. Wer redet denn von der Polizei?« Pylon sprang auf, um durchs Zimmer zu laufen. »Warum bist du so pessimistisch? Das ist nicht der Mace Bishop, den ich kenne. Der Teufelskerl.« Er blieb neben seinem Partner stehen. »Sollen wir das einfach auf sich beruhen lassen? Willst du das?«
    Mace stieß einen langen Seufzer aus. »Ich weiß nicht, was ich will.«
    Die Stille im Zimmer. Unten auf dem Platz raste ein Motorrad vorbei, jemand rief einen Namen. Pylon ließ sich auf die Couch fallen. »Werd wach, Bruder. Mach da mit.«
    »Ich denke darüber nach.« Mace sah ihn unter schweren Lidern an. Sah die ernsten braunen Augen des Mannes, den er länger kannte als sonst wen in seinem Leben. Die geschürzten Lippen, das Beben der Nasenflügel, das Pylon bekam, wenn er aufgewühlt war. Spürte, wie ihn eine tiefe Lethargie hinabzog. Die Zeiten waren so, dachte er, dass man eigentlich mit ihnen untergehen sollte.
    Pylon streckte die Hand aus und gab ihm einen Klaps aufs Knie. »Komm schon. Kopf hoch, Jesus, Maria und Josef!«
    Mace richtete sich auf. »Okay, okay.«
    »Bist du anwesend?« Pylon lehnte sich vor und begann an seinen Fingern abzuzählen. »Also, das wissen wir bereits: Diese Typen haben etwas mit Obed Chocho zu tun. Und sie haben den Farmer und seine Frau umgebracht. Und einer von ihnen ist noch am Leben. So weit klar?«
    Mace nickte.
    »Cool.« Pylon hielt die andere Hand hoch. »Und Folgendes nehmen wir an – zum Teufel, versuchen wir’s einfach. Wir nehmen an, dass dieser Mann, dieser Mr Killer, Popo Dlamini ausgemerzt hat. Als Hinweis haben wir den Kopfschuss mit einer Zweiundzwanziger. Grund: Popo hat mit Obeds Frau rumgemacht, was Obed nicht gefiel. Der gleiche Grund gilt auch für den Tod der entzückenden Lindiwe.«
    »Chocho lässt seine Frau durch einen Auftragskiller töten? Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Ah, Mr Bishop ist wieder da.«
    »So ein Unsinn passiert nur in Filmen.«
    »Halt. Halt, halt! Wir reden hier von Annahmen. Hypothesen. Spielen wir’s mal durch.« Pylon wartete, dass sich Mace einverstanden erklären würde. Dieser hob mit

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