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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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einem Achselzucken beide Hände. Pylon lächelte. »Gut. Wir nehmen also an, dass Mr Killer auch Rudi Klett umgebracht hat. Der gleiche Kopfschuss. Auch mit einer Zweiundzwanziger. Grund: Rudi Klett hätte Obed Chochos Bauprojekt torpedieren können. Die Einzelheiten wusste Obed von Popo Dlamini, der ein doppeltes Spiel trieb. Wie klingt das?«
    »Nach einer Hypothese.«
    »Ist es ja auch. Und jetzt zu den offenen Fragen: Wer hat die Smits erledigt und warum? Es könnte Obed gewesen sein, weil alles unter Dach und Fach war. Aber weshalb sollte er das tun? Unsere Killer fuhren außerdem einen weißen BMW . Der den Smits gehört haben könnte.«
    »Möglich.«
    »Und wer hat Mr Killer auf die Farm geschickt? Für Obed Chocho gibt es keinen echten Grund. Nur dass ihn Richter Telman Visser zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Der Mann könnte eine Riesenwut im Bauch haben. Aber wenn es um Rache ging, warum hat er dann nicht gleich den Richter selbst töten lassen?«
    »Ja, warum nicht?«
    Pylon antwortete nicht.
    Tami kam mit der Post herein. Reichte ihm ein Bündel Briefe, Mace ein weiteres.
    Pylon fragte: »Wie wäre es mit Sandwiches?« Tami, die bereits wieder auf dem Weg nach draußen war, blieb stehen. »Meines mit Gruyère auf Mehrkorn. Und Essiggurke.«
    »Sehr witzig.«
    »Für mich auch«, meinte Mace. Wedelte mit einer weiteren Ausgabe des Bergbaumagazins. »Was ist das eigentlich?«
    Tami erwiderte: »Keine Ahnung. Wahrscheinlich ein Werbegeschenk, um Leute von einem Abo zu überzeugen.«
    Mace warf die Zeitschrift wieder auf den Couchtisch.
    Pylon sagte: »Bitte, Tami, tu uns den Gefallen, Sisi .«
    »Mann«, sagte Tami. » Buti …« Sie legte wütend auf Xhosa los, was Pylon zu einem verlegenen Lachen veranlasste.
    »He«, sagte er schließlich. »Denk dran, wer hier der makulu baas ist.«
    Tami stolzierte auf die Weise davon, die Mace so gefiel. Ihr Hintern eng in ihre schwarze Hose gepresst.
    Pylon meinte: »Darf ich um Ihre werte Aufmerksamkeit bitten, Sir?«
    »Wozu?«, fragte Mace. »Das bringt doch alles nichts.«
    Mace grübelte:
    Über den Killer, der ihn nicht getötet hatte. Ebenso wenig Christa. War das Mitleid gewesen? Oder Verachtung? Hohn? Hatte er gewusst, dass man ihn niemals finden würde? Dass er in die Weite hinausfahren und keinerlei Spuren hinterlassen konnte, die verrieten, wer er war? Mr Unsichtbar, Mr Allmächtig?
    Er hörte das Lachen des Mannes. Sah seinen Mund offen stehen. Die schimmernden Zähne.
    Mace rief Christa an, die in der Schule gerade Pause hatte. Er rief sie jetzt jeden Vormittag an. Gab sich locker. Unverbindlich. Als ob er gerade zufällig daran gedacht hätte, sie anzurufen.
    »Es geht mir gut, Papa. Du musst dir keine Sorgen machen.«
    Mace erwiderte: »Wollte nur mal hören.«
    Eines Morgens reagierte Christa anders. »Papa, in Lebenskompetenzen haben wir heute etwas über PTBS gelernt.«
    »Und das wäre?«
    »Du weißt schon – Stress.«
    »Und?«
    »Du leidest unter Stress.«
    »Glaubst du?«
    »Ja, glaube ich.« Christa sprach leise. »Wie verrückt.«
    Mace rief sie von einer seiner Bergtouren an, auf denen er hoffte, dem Räuber zu begegnen. »Stören sie dich? Meine Anrufe?«
    »Papa.« Eine Pause. Das Kreischen der spielenden Kinder im Hintergrund bedeutete Mace, dass die Verbindung nicht abgebrochen war. Dann: »Das ist es nicht.«
    »Sondern? Glaubst du, ich brauch einen Psychodoktor? Deine Dr. Hofmeyer?«
    »Sie ist eine Therapeutin.«
    »Du hältst mich also für verrückt.«
    »Ich wurde auch angeschossen, Papa.«
    »Du kennst das also alles in- und auswendig, wie?« Bedauerte sofort, so zu reagieren.
    Er hörte das Klingeln der Pausenglocke. »Ich muss auflegen, Papa.«
    »Tut mir leid, C«, sagte er. »So hab ich das nicht gemeint.« Merkte erst da, dass sie bereits aufgelegt hatte.
    Mace saß auf einem Felsen und starrte auf den Rücken von Devil’s Peak. Dahinter ein Flugzeug am Himmel, das zur Landung ansetzte. Er schlug mit dem Handy gegen sein Knie. Schnell und immer wieder. Unter Stress. Er war gestresst. So was musste er sich von seiner Tochter anhören. Dass er Hilfe brauche. Der starke, schweigende, unberührbare Mace klappte also zusammen.
    Das Knirschen der Kieselsteine hinter ihm brachte ihn in die Gegenwart zurück. Ein Mann kam den Weg entlang, den Blick auf ihn gerichtet. Ein schwarzer Brother, schlaksig, die Haare in Cornrows geflochten, Sonnenbrille, etwas Metallisches in der Hand. Mace glitt von dem Felsen herab, so dass

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