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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Sir.« Sheemina February salutierte. Sie wartete unter der Küchentür auf den Besucher. Pylon ließ sich Zeit. Stieg langsam aus dem Wagen, bewunderte die Aussicht, schlenderte auf sie zu.
    »Mr Buso«, begrüßte sie ihn. »Das ist ja eine Überraschung. Wollen Sie einen letzten Blick auf Ihren unerfüllten Traum werfen?«
    »Ich hab gehört, dass Sie hier sind.«
    »Ach ja?«
    »Von Chochos Sekretärin.«
    »Wie diskret von ihr.«
    »Und da dachte ich mir, ich bringe Ihnen gleich selbst die Nachricht.«
    »Sehr freundlich.« Sie blockierte die Tür. »Welche Nachricht?«
    Pylon beugte sich hinunter, um einen Stachelschweinkiel aufzuheben. »Eigentlich ist es keine Nachricht, sondern vielmehr ein Verdacht.«
    »Klingt faszinierend.« Sie trat beiseite, um ihn eintreten zu lassen. »Gehen Sie hinein.«
    »Das ist Hausfriedensbruch«, erklärte Obed Chocho, als Pylon ins Wohnzimmer kam. »Dafür kann ich Sie verhaften lassen.«
    »Nur ein kurzer Besuch«, entgegnete Pylon. »Dauert nicht lange.«
    »Wozu?«
    »Wir wissen, dass Sie es waren.«
    »Was war er, Mr Buso?« Sheemina February stand neben ihrem Mandanten und rieb mit dem Daumen über die elegante Form ihrer rechten Hand. »Was reden Sie da Geheimnisvolles?«
    »Nichts Geheimnisvolles«, meinte Pylon. Er zeigte mit dem Kiel auf Obed Chocho. »Nur nackte Tatsachen.«
    »Tatsachen?«
    »Tatsachen, die Kamerad Obed mit den Schüssen auf Richter Visser vergangenen Freitag in Verbindung bringen. Und wahrscheinlich auch mit den Morden auf der Visser-Farm. Mit der Entführung der Smits. Mit Popo Dlamini. Mit Ihrer Frau, Kamerad. Sowie mit meinem deutschen Geschäftspartner. Acht Todesfälle insgesamt.«
    »Pah«, entgegnete Obed Chocho und warf die Hände in die Luft. »Blödsinn.«
    »Vorsicht, Mr Buso. Sie stehen kurz vor einer Verleumdungsklage.«
    Pylon reichte Obed Chocho den Kiel. »Hier. Der gehört Ihnen. Hab ich draußen gefunden. Auf Ihrem Grundstück.«
    »Verschwinden Sie«, befahl Obed Chocho, nahm den Kiel und brach ihn entzwei. »Raus hier. Raus.«
    »Ich geh ja schon«, erwiderte Pylon. »Aber Sie sollten eines wissen: Wir kriegen Sie.«
    Obed Chocho lachte. »Na prima. Ganz prima. Hau ab, Arschloch.«
    »Ich denke, Sie sollten jetzt wirklich besser gehen«, sagte Sheemina February und trat zwischen die beiden Männer. Dann geleitete sie Pylon zur Küchentür. Als er fast bei seinem Wagen war, rief sie ihm hinterher. »Grüßen Sie Mr Bishop von mir. Richten Sie ihm aus, dass ich noch immer an ihn denke. Oft.«
    Sie beobachtete, wie Pylon das Auto ein Stück zurücksetzte und dann davonbrauste. Hörte, wie Obed Chocho hinter sie trat. Ohne sich zu ihm umzudrehen, fragte sie: »Was war das mit Richter Visser?«
    »Woher soll ich das wissen?«, entgegnete Obed Chocho.
    »Den Richter einzuschüchtern wäre unklug, Obed. Sie haben den Mann gehört. Er hat alles beisammen. Nur das Gesamtbild kann er noch nicht erkennen.«
    »He.« Das Wort klang schrill. »Ich tappe auch im Dunklen, okay? Das ist das erste Mal, dass ich von der Sache höre.«
    »Ja, klar.« Sheemina February sah ihn forschend an und entdeckte tatsächlich Überraschung in seinen Augen.
    56
    »Erzählen Sie es mir noch einmal«, forderte Mace den Richter auf. Die beiden Männer befanden sich im Esszimmer von Telman Vissers Haus. Mace hatte ihn gebeten, ihm genau zu zeigen, wer sich wo befunden hatte, als die Schüsse fielen.
    Der Richter fuhr mit seinem Rollstuhl zum Tisch und zeigte auf das Sideboard. »Mein Gast stand dort und öffnete gerade den Wein.«
    »Ihr Gast?«
    »Ein Freund.«
    »Jemand Wichtiges? Ein anderer Richter? Ein Politiker? Ein hohes Tier?«
    »Das ist doch irrelevant.«
    »Weiß man nicht.«
    »Ein Freund, Mr Bishop. Einfach ein Freund.«
    Mace zuckte mit den Achseln. »Die Vorhänge waren geschlossen?«
    »Nein.«
    »Machen Sie sie jemals zu?«
    »Nein. Weshalb? Ich wohne weit weg von der Straße. Und paranoid bin ich auch nicht. Ich stelle mir nicht vor, wie nachts irgendwelche Einbrecher in meinen Büschen lauern könnten, Mr Bishop.«
    Mace, der am Fenster stand, blickte in den Garten. Eine gemähte Rasenfläche, umgeben von Rosenbeeten. Die meisten Rosen ließen bereits die Köpfe hängen und waren vom Wind zerzaust. Nicht die Art von Pflanzen, durch die man sich nachts durchkämpfen wollte.
    »Man hat Patronenhülsen gefunden«, erklärte der Richter. »Die Polizei. Auf dem Rasen. Ich glaube, sie sprachen von einer Achtunddreißiger.«
    »Erstaunlich«, meinte

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