Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
erwartete Blumen. Wurde nervös und gereizt, je näher ein Jahrestag rückte. Der Tag würde kommen, das wusste er. Der Tag der Rache.
    Er schwang die Beine aus dem Wagen, so dass er seitlich dasaß. Es gab Prioritäten. Der Mann mit den kurzen Dreadlocks war Priorität Numero uno. Irgendwelche Bergbanditen mussten hier zurückstehen.
    »Also gut. Und wie wollen wir ihn in zwei Tagen finden?«
    »Indem wir mit den Toten beginnen«, sagte Pylon. »Dem Handlanger. Manga Wie-auch-immer.«
    »Khumalo.«
    »Genau der. Ich hab die Adresse seiner Familie.«
    Pylon fuhr den Mietwagen aus dem Flughafen von Johannesburg. Sagte »Oh Scheiße«, als er die vielen Reklameschilder sowie die Autobahnen über sich sah und die Scheibenwischer gegen den Regen nichts auszurichten vermochten.
    Mace sagte: »Geradeaus.« Die Straßenkarte lag ausgebreitet auf seinem Schoß.
    »Früher«, meinte Pylon, »hab ich das alles wie meine Westentasche gekannt.«
    »Früher«, erwiderte Mace, »war das unsere Westentasche.« Folgte mit dem Finger der blauen Linie der Autobahn zur Stadt und um sie herum, wo sie nach Soweto führte.
    »Jetzt ist alles fremd. Sogar die Leute.« Pylon schaltete in den dritten Gang herunter und fuhr rechts auf die Schnellspur. Der Motor jaulte. »Ein Toyota ist echt kein Mercedes«, stellte er fest. Hinter ihnen näherte sich ein BMW . Blendete auf. »Schau dir den Brother an, der uns aus dem Weg haben will. Rast wie ein Irrer auf dem nassen Asphalt.«
    Pylon schwenkte hinüber zur mittleren Spur, und der BMW sauste in einer Sprühwolke an ihnen vorbei. Zwei Brothers vorn mit Zigarren im Mund starrten Pylon und Mace ausdruckslos an.
    »Gangstertypen«, meinte Pylon. »So sehen sie heutzutage alle aus, selbst die Geschäftsleute. Anzüge, Sonnenbrillen, geschorene Schädel. Wer soll da noch einen Unterschied erkennen?«
    »Weiter geradeaus«, sagte Mace. Das Stadtzentrum wuchernd zwischen den Hügeln, die hohen Gebäude geisterhaft im Regen. Dieser Anblick berührte Mace immer noch. Eine Schande bloß, dass alles den Bach runterging.
    »Eine Schande, dass alles den Bach runtergeht«, sagte er.
    »Flüchtlinge«, erwiderte Pylon. »Wenn man Flüchtlinge reinlässt, ist alles kaputt.«
    »Das sind nicht nur die Flüchtlinge«, entgegnete Mace.
    »Aber fast nur«, erklärte Pylon. »Zimbos. Yorubas. Kongolesen. Angolaner. Aus allen Ecken des Kontinents, wo man in Grund und Boden geschossen wird. Die sind jetzt da und machen die Stadt zu einem großen Slum.«
    »Viele andere aber auch.«
    »Zulus«, meinte Pylon. »Vor allem Zulus.«
    Beim Autobahnkreuz Gillooly sagte er: »Okay, ich erinnere mich wieder.« Fuhr über den Hügel und fädelte sich auf der richtigen Spur ein, um am Stadtzentrum vorbeizugelangen, das inzwischen nicht mehr das Stadtzentrum war. Ein Haufen leerer Gebäude, durch die man hindurchsehen konnte. Andere voll aufgehängter Wäsche. Unter Plastikplanen Verkäufer mit ihren Karren und Frauen vor rauchenden Kohlenpfannen, in denen sie Maiskolben rösteten.
    Maces Handy klingelte. Er fischte es aus seiner Tasche, sah den Namen des Kleinstadtanwalts auf dem Display und hob ab. Sagte zu Pylon: »Fahr beim Bara-Krankenhaus ab.«
    »Mr Bishop«, begrüßte ihn Johan Pretorius und plauderte sofort über das Wetter und ob Mace wieder gut nach Hause gekommen sei. Mace wartete darauf, dass er mit dem Grund seines Anrufs herausrückte. Ohne innezuhalten, erklärte der Anwalt: »Ich habe Neuigkeiten.« Und schwieg.
    Mace fragte: »Ach?«
    »Sie werden es nicht glauben. Die meisten hier tun es auch nicht.«
    »Dann mal raus mit der Sprache.«
    »Alles unter Dach und Fach, und niemand hatte die leiseste Ahnung. Ich weiß ja, was in dieser kleinen Stadt so läuft. In der ganzen Gegend passiert kaum etwas, ohne dass ich nicht davon wüsste. Manchmal noch ehe es geschieht. Und jetzt das. Das war Tjoepstil . Nirgendwo gab es auch nur eine Andeutung. Und wir beide haben erst vor wenigen Tagen darüber geredet.«
    »Worüber haben wir geredet?«, wollte Mace wissen.
    »Über Richter Visser«, erwiderte Pretorius. »Heute habe ich erfahren, dass seine Farm verkauft ist.«
    »Ach?«
    »Vor einer Stunde habe ich davon erfahren. Angeblich soll es gestern passiert sein. Mit Vertrag und allem Drum und Dran.«
    »Wirklich?« Mace fragte sich, warum Visser ihm nichts gesagt hatte. Ihn sogar angelogen hatte. Erkundigte sich: »Wer war der Käufer?«
    »Eine Mine. Zimisela Explorations. Ist nicht das erste Mal, dass so was hier in

Weitere Kostenlose Bücher