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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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unverschämt.«
    »Die Öffentlichkeit würde das anders sehen.«
    »Reizen Sie mich nicht noch mehr, Mr Bishop. Reizen Sie mich nicht. Wenn die Presse davon erfährt, werde ich Sie mit gerichtlichen Verfügungen und Klageschriften überschütten, dass Sie nicht mehr wissen, wo hinten und wo vorne ist. Und jetzt verschwinden Sie beide. Und nehmen Sie Ihren Muskelprotz gleich mit.«
    »Damit ist es nicht vorbei, Richter«, sagte Mace. »Sie befinden sich in einem Schlangennest. Und zwar einem gewaltigen.«
    »Raus, raus.« Der Richter zeigte auf die Tür. Er hätte genauso gut seine Dienerschaft hinauswerfen können, so wie Mace, Pylon und der Wachmann von dannen zogen.
    Im Auto starrte Pylon die Straße mit den tropfenden Bäumen hinunter. Sagte: »Kein schlechter Schauspieler.«
    »Er hat viel Übung«, erwiderte Mace.
    Der Wachmann auf der Hinterbank lehnte sich nach vorn und klopfte Mace auf die Schulter. »Was ist mit dem eigentlich los?«
    »Schuldgefühle«, wurde ihm erklärt.
    Pylon ließ den Wagen an. »Und jetzt?«
    »Kaffee«, schlug Mace vor. »Im Büro.« Dachte: Vielleicht war die Schießerei auf den Richter nur gestellt. Sie war jedenfalls amateurhaft gewesen oder hatte sich so gegeben. Die Kunstwerke waren auch nicht beschädigt worden. Hatte ihnen da jemand Zucker in den Arsch geblasen, wie es so schön hieß?
    Pylon fuhr einen anderen Weg zurück. »Ich glaube«, sagte er, »wir müssen die beiden überwachen. Ihn und Obed Chocho. Irgendwann werden sie sich treffen.«
    »Wofür? Brauchst du mehr Beweise? Denkst du, er ist unschuldig? Verdammt, Pylon, das war alles Theater. Das weißt du. Das war erstunken und erlogen. Die werden sich nicht treffen, das wäre verrückt. Sie haben andere Wege der Kommunikation. Und welchen Unterschied würde es für uns machen? Wir können ihnen nichts antun. Das haben wir doch schon durchgesprochen. Die Entscheidung ist gefallen.«
    Pylon antwortete nicht. Stattdessen sagte er nach einer Weile: »Offenbar haben wir wieder Gesellschaft.« Die Augen auf den Rückspiegel gerichtet. »Ja, anscheinend.«
    »Das kann nicht wahr sein. Wieder der weiße Golf?«
    Pylon warnte: »Dreh dich nicht um. Ich würde vorschlagen, wir fahren ruhig zum Büro zurück. Holen dein Auto. Und machen einen Plan, wie wir ihn erwischen.«
    »Ein kleines Vergnügen, um einen düsteren Tag ein wenig aufzuhellen.« Mace schob einige Patronen ins Magazin der P8. Schob die Pistole in seine Jackentasche.
    Sie kamen auf den De Waal Drive, der Golf weit hinter ihnen.
    »Anderer Vorschlag«, sagte Mace. »Bei den Häusern fährst du rechts ran. Dann muss er vorbeikommen.«
    70
    Obed Chocho war aufdringlicher Laune und laut.
    »Sie haben getrunken, Obed«, stellte Sheemina February fest.
    Er lachte explosionsartig. Sie hielt das Telefon von ihrem Ohr weg.
    »Weil ich den Idioten Buso bei den Eiern hab. Und zwar so richtig.«
    »Wie schön für Sie.«
    »Der Mistkerl glaubt, dass ich nett sein will. Brudermäßig. Schwarze gegen den Rest der Welt. Aber der kann mich mal.«
    »Wovon reden Sie?«, wollte Sheemina February wissen.
    »Ich hab ihm ein Angebot gemacht. Ihm die Chance gegeben, sich zu beteiligen. Mit seiner Kohle von den Cayman Islands. Dann werde ich ihn töten. Wenn ich seine Kohle hab.«
    »Obed«, erwiderte sie. »Sie sollten mich kontaktieren, ehe Sie solche Angebote machen. Ich bin Ihre Anwältin.«
    »Pa! Na und? Was würde meine Anwältin sagen?«
    »Dass Sie unklug waren. Pylon Buso könnte das gegen Sie verwenden.«
    »Garantiert nicht. Der Mann ist geldgierig.«
    Sheemina February klopfte mit den langen Fingernägeln ihrer gesunden Hand auf die Glasplatte ihres Tischs. Eine rote Signalsprache. »Wo sind Sie gerade, Obed?«
    »Zu Hause.«
    »Gut«, entgegnete sie. »Werden Sie erst mal wieder nüchtern.«
    Sheemina February legte das Telefon auf die Ladestation zurück. Ihr war schon lange klar, dass Obed Chochos Problem sein Machogetue war. Seine Männerwelt, die keinerlei Finesse gestattete.
    Sie seufzte und trat an die Balkontür ihres Apartments. Am Horizont stürzte der Regen herab. Unter ihr ein aufgepeitschtes Meer, das spritzend und schäumend gegen die Felsen schlug.
    Sie legte ihre zerstörte Hand an die Fensterscheibe und konnte das Beben des Glases spüren, wenn die Brandung brach. Stellte sich das Leben von Matrosen vor, die stets Angst vor einem Schiffbruch haben mussten. Das Meer donnernd gegen den Bootsrumpf. Wie sinnlos, sich so auszuliefern. Sein Leben launischen

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