Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
Spielzeuge für die Marine. Sie fragte sich, ob Obed Chocho auch von den Geschäften profitierte, die zum Kauf dieser Schiffe geführt hatten. Es würde sie nicht wundern. Ein Mann mit Unternehmungsgeist wie er hatte überall seine Finger drin. Sie zog ihren langen schwarzen Mantel an und sah sich in ihrer Wohnung um. Wenn sie an diesem Abend nach Hause zurückkam, würde die Welt anders aussehen.
    71
    Pylon parkte am Straßenrand direkt vor einem großen Lkw. Der weiße Golf war noch nicht zu sehen, näherte sich aber hinter der Kurve. Er beobachtete die Straße durch den Rückspiegel. Verkündete: »Hier kommt er.« Dann: »Jesus, Maria und Josef.«
    »Spitz«, sagte Mace, als der Golf vorüberbrauste. Der Fahrer hatte sie nicht bemerkt. »Was will er von uns?«
    Pylon zuckte mit den Schultern. »Nichts, was ein kleines Gespräch nicht klären könnte.«
    Sie sahen, wie der Golf vor der Brücke langsamer wurde. Spitz überlegte offenbar, welche Route er nehmen sollte. Die Jutland Avenue hinauf? Hinunter zur Roeland Street? Er wählte die Roeland Street.
    Pylon fuhr weiter. Die Autos im Gegenverkehr blendeten auf. Hupten.
    »Fahr ihm nicht hinterher«, meinte Mace. »Der bemerkt uns sofort.«
    »Wir sollen ihn verschwinden lassen?«
    »Ich wette, der fährt zum Dunkley Square. Wir nehmen die andere Strecke und parken in einer der Seitenstraßen. Überraschen ihn.«
    »Wer ist dieser Spitz?«, wollte der Wachmann von der Rückbank wissen.
    »Country-’n’-Western-Killer«, antwortete Mace und sah den weißen Golf, der an der Ampel der Feuerwehr gegenüber angehalten hatte. Wenn sie ihm gefolgt wären, hätten sie ihn nun aufgeschreckt.
    Pylon brauste die enge Auffahrt zur Jutland hinauf. Sagte: »Wahrscheinlich soll er uns umbringen.«
    »Du meinst Obed Chocho?«, fragte Mace.
    »Du nicht?«
    »Jemand will euch umbringen?«, fragte der Wachmann.
    Mace entgegnete: »Wir führen ein aufregendes Leben.«
    Pylon donnerte mit dem Mercedes die Straße bis zur Mill vor, wo er bei Gelb über die Kreuzung fuhr und mit quietschenden Reifen in die Hope Street einbog. Kurvte bis zur schmalen Glynville Street und hielt dort an.
    »Der Plan ist folgendermaßen«, sagte Mace und drehte sich zu dem Wachmann um. »Du springst raus und schlenderst die Wandel runter bis zum Ende, wo du ihn garantiert in Blickweite des Büros finden wirst. Lauf an ihm vorbei und ruf uns dann an.«
    »Es regnet«, meinte der Wachmann.
    »Regenschirm liegt im Kofferraum«, erklärte Pylon.
    »Lauf einfach an ihm vorbei, okay? Keinen Blödsinn.«
    Sie beobachteten, wie er davonging – ein hochgewachsener Mann unter einem pinken Regenschirm.
    »Es ist deprimierend«, stellte Pylon fest. »Wenn man von jemandem umgebracht werden soll. Noch dazu an einem so grauen, nassen Tag wie heute.«
    »Vielleicht stimmt’s gar nicht. Wir raten ja nur. Vielleicht ärgert er sich über uns, und es ist was Persönliches. Er kann persönlich werden. Überleg mal, was er seinem Kumpel angetan hat.«
    »Auch wieder wahr.«
    Sie schwiegen. Einige Minuten später erhielt Mace den Anruf.
    »Ihr habt verdammt recht«, sagte der Wachmann. Nannte ihm die genaue Position.
    »Bleib, wo du bist. Im Trockenen.« Mace klappte das Handy zu. Öffnete die Tür. »Gibt es noch einen Regenschirm?«
    Pylon schüttelte den Kopf.
    »Das nenne ich deprimierend.« Mace stieg aus und zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. »Nass werden.«
    Pylon lehnte sich über den Sitz zur offenen Tür. »Wir könnten Tami anrufen, uns schnell einen rüberzubringen.«
    Mace stieg wieder ein, während Pylon den Anruf tätigte und Tami erklärte, was sie wollten. »Darf ich wissen, wozu die ganze Aktion?«, fragte sie.
    »Damit Mace nicht nass wird«, erwiderte Pylon.
    Sie brachte drei Regenschirme – grün, blau und schwarz. Stieg hinten in den Wagen. »Bei meinem letzten Job«, sagte sie, »war mein Chef Psychotherapeut. Ich kann euch seinen Namen geben.«
    »Sehr witzig«, meinte Mace. »Komm unter meinen Schirm, Tami. So eng aneinandergeschmiegt sehen wir aus wie ein Liebespaar.«
    »Ist das nicht sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz?«
    »Ich werd dich nicht verklagen«, entgegnete Mace. Wählte den schwarzen Schirm.
    Sie gingen die Wandel hinunter. Mace den Arm um Tamis Schulter gelegt, ihr Arm um seine Taille. Der Schirm verbarg sein Gesicht. Er spürte, wie sich ihr Körper fest an den seinen drückte. Machte sie nicht Kickboxen?
    »Siehst du den weißen Golf?«, fragte er. »Ich werde am Fenster

Weitere Kostenlose Bücher