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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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noch eine Nachricht und bitte um Empfangsbestätigung.«
    »Verschickt dieses Ding auch E-Mails?«
    »Von meiner Hand in die ganze Welt.«
    Spitz’ Handy vibrierte auf dem Beifahrersitz des Golf. Mace presste den Daumen auf das Mikrofon seines Handys.
    »Eine Nachricht«, sagte Spitz.
    »Öffnen Sie sie.«
    »Von Mr Chocho. Nur ein Wort: ›Jetzt‹.«
    »Was bedeutet?«
    »Dass ich Sie jetzt umbringen soll.«
    »Wundervoll.«
    Auf seinem Handy hörte Mace, wie Obed Chocho sagte: »Ich würde gern wissen, warum Sie das machen, Brother? Vor einigen Tagen war ich noch der Böse. Jetzt sind wir auf einmal Geschäftspartner. Das kommt doch recht plötzlich. Muss ich etwa annehmen, dass Sie Geld höher schätzen als Ideale?«
    »Es gibt Gegebenheiten, die sich nicht leugnen lassen.«
    »Das stimmt. Gegebenheiten. Pragmatismus, nicht Idealismus. Die Chancen in einem jungen, aufstrebenden Land.«
    »So in etwa.«
    »Vielleicht sollten wir auf diese Gegebenheiten anstoßen? Auf uns als Bauunternehmer!«
    »Warum nicht?« Mace hörte das Klirren von Gläsern. Dann fragte Pylon: »Wo sind die Verträge?«
    Obed Chocho antwortete: »Hier auf dem Tisch.«
    Mace erklärte: »Okay, es ist so weit.« Er klappte das Handy zu. »Wir steigen gemeinsam aus. Irgendein Blödsinn, und Sie sind tot.«
    »Es wird keinen Blödsinn geben«, erwiderte Spitz.
    Die beiden Männer liefen durch den Regen zu Obed Chochos Haus. Mace hielt sich etwas hinter Spitz, die Hand auf der P8 in seiner Tasche. Er läutete. Als Obed Chocho in die Gegensprechanlage sprach, sagte er: »Ein Päckchen für Mr Obed Chocho.« Hörte: »Einen Moment.«
    Mace dachte: Das Angenehme an Leuten, selbst an Verbrechern, war ihr Vertrauen.
    Obed Chocho öffnete die Tür. Mace stieß Spitz gegen den großen Mann, und die drei stolperten in den Flur.
    Pylon stand unter der Wohnzimmertür und beobachtete aufmerksam die Szene, seine Automatik beidhändig auf Chocho und Spitz gerichtet. Sagte zu Obed Chocho: »Kalt erwischt, was, böser Mann? Jetzt haben wir es mit einer neuen Gegebenheit zu tun.«
    Sie setzten Obed Chocho in einen Sessel und ließen ihn von Pylon bewachen. Mace hatte währenddessen Spitz mit seiner P8 im Visier.
    »Wir waren nicht gerade angetan«, erklärte Pylon, »dass Sie Spitz einfliegen lassen, um uns umzubringen. Nicht sehr nett von Ihnen. Man könnte auch behaupten, dieses Verhalten hat unsere Entscheidung erheblich erleichtert. Verstehen Sie? Prima, ganz prima?«
    »Fick dich«, erwidert Obed Chocho.
    »Echt mutig«, stellte Pylon fest. »Das Brüllen des Bullen, bevor er zur Schlachtbank geführt wird. Yakhal’inkomo .«
    Sie knebelten ihn mit dem Rest des Panzerbandes, das sie für Spitz gekauft hatten. Fesselten ihn an den Fußknöcheln. Nahmen ein silbergerahmtes Foto von Lindiwe, das zusammen mit anderen Bildern auf dem Barschrank stand, und befahlen Obed Chocho, es an seine Brust zu drücken. Wie er wollte – mit dem Bild nach außen oder nach innen gerichtet. Er presste es an sein Herz.
    »Rührend«, meinte Pylon.
    Mace zog die Browning aus seinem Gürtel und den Schalldämpfer aus seiner Tasche. Schraubte den Schalldämpfer auf. Legte die Waffe an die Stelle, wo Lindiwes Fotografie gestanden hatte.
    Zu Spitz sagte er: »Ziehen Sie Ihre Handschuhe an.« Wartete, bis Spitz seine Finger in das schwarze Leder geschoben hatte. »Wir warten draußen. Sobald wir das Zimmer verlassen haben, können Sie machen, was Sie wollen. Ihnen steht eine Patrone zur Verfügung. Unser Vorschlag: Ziehen Sie das durch, und wir sind quitt. Keine Retourkutsche.«
    Spitz erwiderte: »Wenn Sie das so wollen, bin ich einverstanden.«
    »Ganz prima«, sagte Mace und nickte Obed Chocho zu. Er und Pylon verließen den Raum. Schlossen die Tür. Hörten den gedämpften Knall eines Schusses. Traten wieder ins Zimmer. Obed Chocho saß zusammengesackt auf dem Sessel. Sein Kopf war nach vorn gefallen. Blut tropfte auf seinen Schoß. Von diesem Blickwinkel aus konnte man das Loch nicht erkennen.
    Mace nahm Spitz die Waffe ab und wartete, bis der Killer seine Handschuhe wieder ausgezogen hatte. Pylon schüttete seinen Whisky in eine Topfpflanze, wischte das Glas ab und stellte es zu den anderen Gläsern aufs Regal.
    »Die Spurensicherung wird es finden«, meinte Mace.
    Pylon zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Aber was werden sie daraus schließen? Noch jemand war hier. Wahrscheinlich kommen sie sowieso zu diesem Schluss.«
    Draußen sagte Mace: »Machen Sie’s gut, Spitz.«

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