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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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bekommt er fast einen Herzinfarkt. Ich mit meinem Thunfisch bin gesund. Was ich sagen will, Mr Bishop, ist Folgendes: Ich sitz in der Eiseskälte und denke an Thunfisch, als ein neuer Anruf eingeht. Man sagt mir, dass ich meinen Hintern sofort zum anderen Ende der Stadt bewegen soll. Also tue ich das, Mr Bishop. Was ich Sie fragen wollte: Zuerst die guten oder die schlechten Nachrichten?«
    »An einem Morgen wie diesem«, erwiderte Mace, während er den Himmel über der Stadt betrachtete, der blau und weit war, die Luft gereinigt nach dem Regen, »kann es keine schlechten Nachrichten geben.«
    Captain Gonsalves räusperte sich lautstark. Mace hielt den Hörer von seinem Ohr weg. »Oh doch. Glauben Sie mir, die gibt es immer.«
    »Dann die gute zuerst.«
    »Vor zehn Minuten habe ich erfahren, dass Obed Chocho ins Gras gebissen hat. Eine Kugel im Kopf. Das wird Ihren Kumpel Pylon freuen.«
    Mace sagte nichts dazu. »Und die schlechte?«
    »Wo ich gerade stehe«, antwortete Gonsalves, »scheint die Sonne direkt auf den Berg. Wirklich hübsch. Frisch und grün. Kein Zweifel, dass unser Bandit heute hinaufsteigen und einen ertragreichen Tag haben wird. Nasse Tage wie die in letzter Zeit müssen sich schmerzlich in seinem Einkommen niederschlagen. Ich steh auf dem Rasen dem Haus gegenüber. Einige Uniformierte und ich. Mein Inspektor ist schon nach Hause gegangen. Die Uniformierten wurden vom Hausmädchen gerufen vor, sagen wir, vor zwanzig Minuten. Der Krankenwagen ist unterwegs. Und die Spurensicherung. Bei dem Toten handelt es sich um Richter Telman Visser. Einer Ihrer Klienten, wie ich einer Rechnung auf seinem Schreibtisch entnehmen konnte.«
    »War er«, erwiderte Mace.
    »War er – ganz genau.«
    »Er hat uns gestern gefeuert.«
    »Der Sohn des Farmers, den es auf der Farm erwischt hat – oder irre ich mich da? Wo Sie angeschossen wurden, nicht wahr? Unglaubliche Verbindungen. Muss schon sagen.«
    »Zufall.«
    »Meine Welt kennt keine Zufälle. Alles ist miteinander verbunden.«
    Mace antwortete nicht gleich, um dem Captain das Gefühl zu geben, eine profunde Wahrheit ausgesprochen zu haben. »Wie? Wie ist er gestorben?«
    »Kommen Sie und sehen Sie selbst.«
    Mace hörte Gonsalves kauen. »Bin gleich da.«
    »Stürzen Sie sich ins Vergnügen.«
    »Soll ich Ihnen ein Thunfischsandwich mitbringen? Von Woolies?«
    Doch der Polizist hatte bereits aufgelegt.
    Mace traf zur gleichen Zeit wie Pylon am Haus des Richters ein. Das Tor zur Straße stand offen, und Captain Gonsalves stand Tabak kauend auf der Stoep . Die beiden Freunde liefen gemeinsam den Gartenweg zwischen den Rosenbeeten entlang auf das Haus zu.
    Pylon fragte: »Hat er dir gesagt, wie?«
    »Nein. Wahrscheinlich will er uns überraschen. Freut sich schon auf unsere Reaktion. Du kennst doch Gonsalves.«
    »Er wird garantiert versuchen, uns zu einem Beitrag für seine Pensionskasse zu animieren.«
    »Wir werden sehen.«
    »Nein, werden wir verdammt noch mal nicht.«
    »Welch zuvorkommende Gentlemen!«, rief ihnen Gonsalves entgegen. »Tragen Sie immer Schwarz?«
    »Nur wenn wir Klienten abholen«, erklärte Mace. »Internationale Gäste. Denen gefällt Schwarz. Es hat so was Beruhigendes.« Sie stiegen die Stufen zur Stoep hinauf. »Wo ist er?«
    »Im Arbeitszimmer. Ein Raum mit vielen Gesetzestexten.« Er führte sie ins Innere des Hauses. »Ihr Boykies behaltet die Hände in den Hosentaschen. Okay?«
    Richter Visser trug noch immer seinen eleganten Anzug. Er saß schief in seinem Rollstuhl hinter dem Schreibtisch, das Gesicht auf der Tischplatte. Eine durchsichtige Plastiktüte war ihm über den Kopf gezogen und mit einem Gürtel an seinem Hals befestigt worden.
    »Es gibt bestimmte Leute, die es so machen«, sagte Gonsalves. »Gewöhnlich hab ich in solchen Fällen beobachtet, dass diese Leute noch versuchten, sich die Tüte vom Gesicht zu reißen. Manchmal ist es ihnen gelungen. Haben dann den Rest ihrer Tage in der Welt der Bescheuerten verbracht. Sabbernd. Neu für mich ist der Gürtel. Die Leute benutzen Seile, Panzerband, Gummibänder oder Paketfolie. Das ist das Beste. Reißfest und dicht. Ein Gürtel ist neu für mich. Allerdings ist die Wirkung nicht zu übersehen. Man zieht daran, er wird enger. Wenn man bereits hechelt, kriegt man einen Gürtel nicht mehr auf. Zu tüftelig. Aus, vorbei.«
    Gonsalves entfernte das Papier einer Zigarette und rollte den Tabak in seiner Hand zu einer Kugel.
    »Andere benebeln sich vorher auch mit Tabletten. Nehmen

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