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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Geld.« Sie blieb vor dem Killer stehen. »Hat funktioniert.«
    »Aber er wurde nicht mal fünfzig.«
    »Obed Chocho auch nicht.«
    Spitz wandte den Blick ab. »Ich konnte nicht …«
    »Oh, ich mache Ihnen keine Vorwürfe, Spitz.« Sheemina February berührte ihn mit ihrer behandschuhten Hand am Ärmel. »Die Dinge haben sich besser entwickelt, als ich dachte. Und dafür bin ich Ihnen dankbar. Vor allem für gestern Abend. Ohne Sie wäre der Richter nicht so entgegenkommend gewesen. Männer hören eher auf andere Männer, wie ich immer wieder feststellen muss. Erst recht auf Männer mit einer Waffe in der Hand.«
    Sie machte eine Pause. Das dumpfe Getöse der Stadt füllte die Stille. In der Nähe Vogelgezwitscher. Lebhafte Honigsauger.
    »Hier oben«, fuhr sie nach einer Weile fort, »kann man ihn verstehen. Den alten Kapstadt-bis-Kairo-Cecil. Die Vögel machen es zu einem friedlichen Ort.«
    »Was wollten Sie mir sagen?«, fragte Spitz.
    Sie setzte sich auf die niedrige Brüstung gegenüber der Gedenkstätte. Klopfte auf den Stein neben sich. Spitz ließ sich ebenfalls nieder.
    »Obed hatte Ihnen den Auftrag gegeben, Mace Bishop und Pylon Buso zu töten. Wie viel wollte er Ihnen dafür zahlen?«
    »Es hätte kein Geld gegeben.«
    »Sie wollten das umsonst machen? Sie?«
    »Weil ich den beiden seinen Namen verraten habe.«
    Sie schlug die Beine übereinander. »Obed wollte Vergeltung. Verstehe. Und jetzt? Halten Sie sich an Ihre Vereinbarung?«
    »Es gibt keinen Grund mehr.«
    »Nein, vermutlich nicht. Aber es gäbe einen Grund, wenn ich Ihnen Geld bieten würde.«
    »Dann schon.«
    »Also, ich biete Ihnen hundertfünfzigtausend. Nicht um die beiden zu töten, sondern für die Frau von Mace Bishop.«
    »Das ist mehr als mein übliches Honorar.«
    »Ich weiß. Es gibt auch einen Haken an der Sache.«
    »Der wäre?«
    »Ich möchte nicht, dass Sie eine Pistole verwenden.«
    »Meine Waffe ist immer eine Pistole.«
    »Ich weiß, Spitz. Doch überlegen Sie. Wenn Sie sie mit einer Zweiundzwanziger oder einem anderen Kaliber töten, wird Mace Bishop keine Sekunde darüber nachdenken, wer das gewesen sein muss. Er kommt sofort auf Spitz-the-Trigger. Und außerdem weiß er, wo er Sie finden kann. Noch ehe Sie wieder zu Hause sind, wird er vor Ihrer Wohnung auf Sie warten.«
    Spitz strich über seinen bandagierten Finger, um das Pochen zu lindern. »Welche Waffe soll ich benutzen?«
    »Ein Messer.«
    »Ich benutze keine Messer. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Deshalb zahle ich Ihnen ja auch so viel Geld.« Sie lächelte ihn an. »Ich will großzügig sein. Wie wäre es mit zweihunderttausend? Ich kann es mir leisten.«
    Sie sah, wie Spitz nachdachte. Sein Gesicht regungslos. Kein Zucken, kein Stirnrunzeln. Kein Zusammenpressen der Lippen. Sie mochte diese ruhige Kontemplation.
    »Früher einmal«, sagte sie, »haben Sie Messer verwendet.« Sie zog den Finger quer über ihren Hals. »Ihr Markenzeichen. Kein Laut. Spitz der Leise tritt aus dem Schatten, und wusch – die Klinge öffnet die Schlagader. Ich weiß Bescheid, Spitz.« Sie streckte die behandschuhte Hand aus und drückte seinen Unterarm. »Außerdem habe ich vielleicht eine Stelle für Sie, Spitz. In meiner Organisation. Eine berufliche Umorientierung. Die Annehmlichkeit eines festen Gehalts. Mit Krankenversicherung. Aktienanteilen. Einer Rente. Das ganze Programm dieser postbürgerlichen Welt.«
    Sie lächelte Spitz an, der sie anstarrte. Seine Lippen schimmerten.
    Nach einer Weile meinte er: »Einverstanden. Für so viel Geld verwende ich ein Messer.«
    »Es gibt noch eine Bedingung«, sagte Sheemina February. »Es muss in ihrem Atelier passieren.«
    »Irgendwo muss es ja passieren.«
    »Das Atelier befindet sich aber im Souterrain.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Kann man nichts machen. Ich zahle sehr viel Geld, Spitz. Biete Ihnen sogar eine Zukunft. Gewisse Risiken sind unvermeidlich.«
    Sie wartete. Als Spitz schwieg, hielt sie ihm ein Foto hin: Mace, Oumou und Christa beim Frühstück neben dem Swimmingpool.
    »Eine glückliche Familie. Sie wohnen auf der Bergseite. Das Atelier ist vom unteren Gartenbereich aus zu erreichen. Der einzige andere Zugang ist über eine Wendeltreppe im Haus. Ein einfallsreicher Mann wie Sie sollte keine Probleme haben, da hineinzukommen.« Sie hob einen Schlüsselbund hoch. »Die könnten helfen.« Spitz hielt die Hand auf, und sie ließ den Bund in seine Handfläche fallen. Dann holte sie aus der Manteltasche ein Rasiermesser.

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