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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Handarbeit. Wir sind Ihnen äußerst dankbar, Herr Heckler und Herr Koch. Leider wurde sie bereits benutzt, aber ich kann dir versprechen, dass man sie nicht aus bloßer Wut abgefeuert hat. Oder aus Angst. Etwas, das ein Connaisseur zu schätzen weiß, nicht wahr?«
    »Die Waffe oder ihre Geschichte?«
    Rudi Klett lächelte. »Ah, mein alter Freund. Mace Bishop hat sich offenbar nicht verändert.«
    Der Kellner trat von einem Fuß auf den anderen, um sich bemerkbar zu machen. Mace sah zu ihm hoch. Das Gesicht des Mannes ausdruckslos, als ob er kein Wort von dem gehört hätte, was sie miteinander besprochen hatten. Sie bestellten beide das kontinentale Frühstück. Mace freute sich bereits auf die ausgezeichnete Auswahl von Schinken und Käse.
    Am Buffet sagte Klett: »In Südafrika interessieren sich die Behörden möglicherweise für meinen Namen. Was ungelegen käme – findest du nicht? Also reise ich morgen als Wolfgang Schneider, ein Manager aus dem Siemens-Hauptstadtbüro. Reine Vorsichtsmaßnahme. Es sollte keine Probleme geben.«
    Mace antwortete nicht. Er war es von früher gewohnt, dass Rudi anonym durch die Welt jettete. Damals war er nie zweimal mit demselben Pass unterwegs gewesen. Klett hatte immer die Aufregung genossen, die so was bedeutete. Andererseits musste es um sehr viel Geld gehen, wenn er sich jetzt wieder in eine solche Situation begab.
    »Das letzte Mal, als ich deine Heimat besucht habe«, fuhr Klett fort, den Teller vollbeladen mit Schinken, Käse, einem Schnitz Melone und einigen Trauben, »war vor Jahren. Da habe ich ein Geschäft mit Fregatten und Unterseebooten in die Wege geleitet. Du hättest in unserer Branche bleiben sollen, Mace. Nicht bei den kleinen Waffen. Da gibt es nur Taschengeld. Nein, bei den großen Geschäften. Ihr hättet uns nützlich sein können, du und Pylon. Wir haben euch vertraut. Diese anderen Typen, mit denen wir verhandeln mussten, kannten wir nicht, und wir wussten nie, ob man ihnen glauben kann.«
    »Wir waren kleine Fische«, sagte Mace.
    »Und was machen kleine Fische? Sie putzen den großen die Rücken, und schon sind sie auch keine kleinen Fische mehr. Aber nein, so funktionieren Mace Bishop und Pylon Buso nicht. Ihr hattet zu wenig Ehrgeiz, Mace. Schau dir an, was ihr jetzt macht. Ihr seid Leibwächter. Statt gemütlich zu Hause zu sitzen und Massen von Geld auf den Caymans zu haben, bist du hier in Berlin und musst dich um mich kümmern. Mit großen Waffengeschäften hättest du mir, dir und deiner Regierung das Leben erheblich erleichtert. Dann müsstest du dir für den Rest deiner Tage keine Sorgen mehr machen.«
    »Du machst dir aber Sorgen«, wies ihn Mace zurecht, während er Parmaschinken auf sein Brötchen tat und eine feine Schicht Honig daraufstrich.
    »Ich bin nur vorsichtig, mein Freund. Nur vorsichtig.« Rudi Klett schnitt die Melone in kleine Würfel und bohrte dann die Gabel in das Fruchtfleisch. »Weil ich die Unterlagen für das Bauprojekt mit Pylon persönlich unterzeichnen muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als nach Südafrika zu kommen. Jetzt ist eigentlich keine gute Zeit dafür. Es soll eine Untersuchung über das Waffengeschäft mit den Fregatten geben, und man will mit mir reden. Wenn die Behörden erfahren, dass ich im Land bin, werden sie mich nicht mehr rauslassen. Aber …« Ohne Eile hob er die Gabel und schob den Melonenwürfel in den Mund. Tupfte sich die Mundwinkel mit der Stoffserviette ab. »Aber ich lebe gern gefährlich.«
    »Das Problem ist«, fuhr er fort, »dass ich alles über das Waffengeschäft weiß. Ich hab das Geld beobachtet. Ich weiß, wohin es geflossen ist. Wer es hat. Manchmal ist so was von Vorteil, manchmal bedeutet es eine Belastung. In deinem Land bedeutet es eine Belastung. Wenn ich in deinem Land umgebracht werde, bin ich nur ein weiteres typisches Verbrechensopfer. Ein Touri, der wegen seiner Euros auf offener Straße erschossen wurde. Ich kann dort überall umgebracht werden und gehöre nur zu eurer Verbrechensstatistik. Ein Zufall. Ein bedauerlicher Zufall. Das ist ausgesprochen praktisch, um die wahren Motive zu verschleiern. Ich will gar nicht mit eurer Regierungskommission reden. Und in deinem Land gibt es viele Leute, die auch nicht wollen, dass ich mit eurer Regierungskommission rede. Vor allem nicht mit dem Präsidenten. Sie wissen zwar, wie wichtig es mir ist, dass alles koscher bleibt, aber dieses Risiko können sie nicht eingehen. Auf meinem Schreibtisch liegt eine Aufforderung zu

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