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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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neben einem Couchtisch stehen, etwa zwei Meter von ihm entfernt. Während sie an ihrem Wein nippte, ließ sie ihn nicht aus den Augen. Das Zimmer führte auf eine Terrasse hinaus, wo ein Mann gerade Fleisch über einem Holzkohlengrill briet. Er wendete zwei Steaks und trank Bier aus einer Flasche. Dann betrat er das Wohnzimmer, in der Hand noch immer die Fleischzange. Entspannt. In Shorts. Barfuß.
    Spitz fragte: »Mr Dlamini?«
    Popo Dlamini erwiderte: »Der bin ich.«
    »Bitte unterschreiben Sie hier, Sir.«
    Spitz schoss noch, als der Mann auf ihn zukam. Er riss den Arm bis zu den Schultern hoch und traf Popo Dlamini genau zwischen den Augen. Dieser fiel rückwärts gegen die Couch. Spitz schwang den Arm nach links, um die Frau zu erledigen, wurde jedoch von ihrem Glas Wein im Gesicht getroffen. Sie stürzte sich auf ihn. Er stieß ihr das Knie zwischen die Beine und wich zurück, während er gleichzeitig einmal in ihre Brust schoss. Dann in ihr Gesicht. Viel zu nah. Jetzt hatte er Blut auf dem Hemd. Und Wein. Die beiden Sorten Flecken sahen sich zum Verwechseln ähnlich.
    Sekunden später verließ er das Haus. Er schloss die Eingangstür, indem er das Polohemd um seine Hand wickelte. In einem der Nachbarhäuser ging Licht an. Ein Vorhang wurde zur Seite gezogen, und ein Mann schaute heraus. Spitz stieg in den Wagen. Manga hatte den Motor im Leerlauf.
    »Der Motor ist an«, sagte Spitz.
    »Klar, Captain. Nach drei verdammten Schüssen.« Manga fuhr gemächlich los, während der Mann am Fenster zu ihnen hinausstarrte.
    »Sie konnten die Schüsse nicht hören.«
    »Wenn man aufpasste, konnte man sie hören. Popp, popp und popp.«
    Spitz zog das Polohemd aus und ein anderes an, das er auf dem Rücksitz bereitgelegt hatte.
    »Der Auftrag lautete einer«, beklagte er sich. »Niemand hat was von zwei gesagt.«
    »Zwei was?«
    »Einer, zwei.«
    »Ah, verstehe. Kollateralschaden. Kann passieren.«
    »Darf nicht passieren«, widersprach Spitz. »Mein Honorar ist für eine Zielperson. Eine und noch eine ergeben das doppelte Honorar, eine ganz einfache Rechnung. Obed Chocho schuldet mir Geld.«
    Manga bremste ab, als sie sich dem Sicherheitstor näherten. »Sind Sie wieder angezogen?«
    Spitz zog den Kragen seines sauberen Polohemds zurecht. »Ja, kein Problem.«
    Manga erklärte dem Wachmann: »Wir sind oben reingekommen. One Time Delivery.«
    Der Wachmann verließ nicht einmal sein Häuschen. Winkte sie nur weiter.
    Manga fuhr durch den Busch. Er gab sich cool und wünschte sich, Boom Shaka würde über die Stereoanlage dröhnen. Außerdem hätte er nun gern einen Brandy mit Cola gehabt, gefolgt von einem Black Label. Am liebsten in der schummrigen Bar der City Lodge, wo im Fernsehen Sport lief und sich die Leute überall um ihn herum betranken. Er würde über die Kaizer Chiefs oder die Mamelodi Sundowns plaudern und zugleich nach heißen Schwestern Ausschau halten – nach den ganz jungen. Das täte jetzt gut: eine ohne Titten. Ohne Schambehaarung. Glatt. Nach einem Job sollte man sich immer eine Jungfrau holen. War gut gegen HIV . Dieses Ächzen, wenn man in sie eindrang. Oh, Wena , Baby. Aber das würde diesmal nicht passieren. Eines wusste er: Spitz durch die Gegend zu fahren gehörte wahrlich nicht zu den Höhepunkten seines Lebens.
    Dieser telefonierte mit Sheemina February. »Sie haben mir nicht genügend Details gegeben.«
    »Wieso?«, wollte sie wissen. Nach dem ausgeführten Auftrag erkundigte sie sich nicht.
    »Ich berechne mein Honorar pro Kopf. Nicht als Gesamtpaket.«
    »Ich verstehe nicht, Spitz. Wovon reden Sie?«
    »Von der Frau.«
    »Da war eine Frau?«
    Spitz dachte: Du lügst. Sagte laut: »Ja. Eine ziemliche Überraschung für mich – und für sie. Aber vielleicht nicht für meinen Auftraggeber.«
    Schweigen. Nach einer Weile sagte Sheemina February: »Morgen. Wir reden morgen darüber. Kein Grund, sich aufzuregen, Spitz.«
    Ehe er etwas erwidern konnte, hatte sie aufgelegt.
    »In dieser Branche«, erklärte Spitz, »weiß man nie, was wirklich dahintersteckt. Das ist das Problem. Meist ist es mir auch egal. Auch diesmal. Aber es gefällt mir ganz und gar nicht, wenn jemand einen Job erledigt haben möchte, ohne dafür zu zahlen.«
    Er suchte in seiner Tasche nach dem iPod. Tastete seinen Nacken nach dem Kopfhörer ab. Seine Finger fanden ein lose baumelndes Kabel. Dachte: nein, zum Teufel. Sagte: »Ich hab meine Musik verloren.«
    »Scheiße, Captain«, erwiderte Mace.
    »Die ganze Musik.«
    Manga

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