Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
Akte des Kinderschänders aus dem Polizeicomputer. Der Fall wurde nichtig.
    Sheemina February starrte die Bilder an. Maces Körper sah auf ihnen so durchtrainiert wie auf dem Foto aus, das sie mit sich in einer Plastikhülle herumtrug. Muskulös, breite Schultern, angedeuteter Waschbrettbauch. In der Duschserie hielt er die Arme hoch, um sich die Haare zu waschen, so dass man durch die Bewegung die Linien und Erhöhungen seines Bizeps erkennen konnte. Ihr Blick wanderte zu seinem Penis, der in sich zusammengezogen kurz und dick über den schief hängenden Hodensack herausragte. Sie konnte sich die raue Behaarung genau vorstellen. Spürte ein Prickeln in ihren Fingern. Hielt den Atem an. Beugte sich vor. Ihre Zehen vergruben sich in dem dichten Flokatiteppich.
    »Eines Tages, Mace Bishop«, murmelte sie. »Eines Tages …« Klickte zu Bildern von Mace mit Oumou und Christa. Öffnete ein Bild von einem Familienausflug – das Kind zwischen den Eltern, die seine Hände hielten. Niedlich. Das Setting im Park eines Reservats an einem Samstag, nachdem das Mädchen wieder zu laufen begonnen hatte. Das Händehalten also nicht nur ein Zeichen von Mamis und Papis Liebe, sondern auch damit ihr kleiner Liebling nicht stürzte. Sie zoomte auf Maces Gesicht und Schultern. Seine Miene angespannt. Eine Miene, wie man sie machte, wenn man die Aufforderung zu einer Steuernachzahlung erhalten hatte. Oder wenn die Person auf dem Beifahrersitz neben einem plötzlich eine .22-lfB-Kugel in den Kopf bekam und man für die Sicherheit dieser Person verantwortlich war. Sie druckte die Aufnahme aus. Sie sollte Spitz helfen, nicht den Falschen zu erledigen.
    »Du weißt gar nicht, was ich alles für dich tue«, sagte sie zu dem Porträt, das beinahe lebensgroß war. Hielt es auf Armeslänge von sich weg. Wie es wohl wäre, wenn er vor ihr stehen würde? Sie in einem weißen Bademantel, darunter nackt. Sie strich über das Bild, spürte, wie sich auf einmal ihr Brustkorb verengte. Ließ den Ausdruck fallen. Der Kopf von Mace Bishop flatterte auf die Couch, wo er liegen blieb und sie anstarrte.
    »Ich hab noch ein paar Überraschungen für dich auf Lager«, erklärte sie laut. Der Druck ließ nach.
    Sie beugte sich über den Computerbildschirm und wählte ein weiteres Bild aus der Reservatserie aus. Mace diesmal entspannter, lächelnd in die Kamera blickend. Sie war direkt auf die drei zugegangen.
    Eine halbe Stunde lang hatte sie ihnen zugesehen, wie sie mit dem Mädchen auf einer Schaukel gespielt hatten. Sie hatte gewartet, bis sie zum Auto zurückkehren wollten. Als sie sich auf den Weg machten, hatte sie einen Schal im Stil einer Muslima um den Kopf und die untere Hälfte des Gesichts gewickelt. War in ihrem langen, eleganten schwarzen Kleid direkt auf sie zugelaufen. Nicht ganz eine Abaya, aber doch so täuschend ähnlich, dass die beiden keinen Unterschied bemerken würden.
    Als sie an ihnen vorbeiging, hörte sie Mace sagen: »Das machen jetzt immer mehr Frauen. Sich ganz und gar verhüllen.«
    Und Oumous Erwiderung: »Weil sie nicht wissen, wie das Leben für Frauen in diesen islamischen Staaten ist.«
    Mace sagte: »Darunter trägt sie wahrscheinlich einen Tanga.«
    Eine Bemerkung, die Sheemina February tief traf. Am liebsten hätte sie ihn sich sofort geschnappt.
    Oumou erklärte: » Non , das will ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Was ist ein Tanga, Maman ?« Das kleine Mädchen nervend.
    Sheemina February wurde jetzt noch rot, wenn sie daran dachte. Dieser Mistkerl hatte sich über sie lustig gemacht, und seine Schlampe war sofort mit dabei gewesen. Sie stürzte etwas Wein hinunter, ließ die Schultern kreisen, massierte sich unter der linken Brust. Dann fuhr sie über das Touchpad, um erneut Kopf und Schultern von Mace Bishop heranzuzoomen und diesen Ausschnitt auszudrucken. Nahm das Porträt von der Couch und schob beide Bilder in einen Umschlag. Warum gab sie sich überhaupt solche Mühe? Wenn Spitz beide Männer erschoss, was wäre schon dabei?
    Sehr viel. Es wäre zu einfach. Sie warf den Umschlag auf den Tisch und setzte sich auf die Couch, um ihren Wein auszutrinken. Zog die Beine an und starrte in die Nacht hinaus. Erinnerte sich an das Lager: Membesh. Das Lager, wo die Befreiungskämpfer ausgebildet wurden. Wohin sie gekommen war, um ebenfalls der Guerillaarmee beizutreten.
    Und wo diese beiden Männer ihre Geschichte anzweifelten. Wir glauben dir nicht. Du bist ein Spitzel. Niemand kommt so einfach hierher, wie du das

Weitere Kostenlose Bücher